Exkursion in die mittelalterliche Gerichtsbarkeit der Hochkelbergregion
Hinweis des Autors:
Die Geschichtsstraße Grenze, Galgen und Geschichte ist eine von neun Themenwanderwegen der Verbandsgemeinde Kelberg. Auf mehreren Info-Tafeln, die man entlang der Wegstrecke auf Basaltstelen montiert hat, erzählt uns der kleine, fiktive Wanderführer "Willi Basalt" alles Notwendige um die Region, ihre Geschichte und typische Geschehnisse aus längst vergangenen Zeiten kennen und erleben zu lernen. Selten haben wir von Profirouten bei Themenrunden so gute begleitende Informationen erhalten.
Wer einen Blick in das mittelalterliche Gerichtswesen rund um den Hochkelberg riskieren möchte, der sollte die knapp elf Kilometer messende Geschichtsstraßen-Runde "Grenze, Galgen und Geschichte" erwandern. Neben der historischen Gerichtsbarkeit wird anhand einer Schwerspatgrube auch der Bergbau in der Region thematisiert. Zudem führt die Route am idyllisch gelegenen Heilbachsee vorbei, der zum beschaulichen Rasten einlädt. Dabei zeigt sich der Rundwanderweg überaus aussichtsreich. So erfreuen die herrlichen Weitblicke über die Vulkaneifel vom Aussichtsturm "EifelGuck" bei Sassen einen jeden Wanderer. Ausschließlich breite Wald- und Wiesenwege gehören zum Streckenprofil. In kurzen Teilabschnitten wird auch über asphaltierte Wirtschaftswege gewandert.
Im Uersfelder Bachtal führt die Geschichtsstraße an einer Schwerspatgrube vorbei
Aus der Dorfmitte von Uersfeld starten wir in die Themenrunde. Hier fällt die wohl erst kürzlich mit einem frischen Anstrich versehene Pfarrkirche St. Remaculus besonders ins Auge. Wir wandern über die Hauptstraße in das Tal des Uersfelder Baches hinein und verlassen die Ortslage von Uersfeld über den asphaltierten Mühlenweg. Linker Hand lockt ein kurzer Abstecher zu dem aufgelassenen Steinbruch "Am Irmisch", bevor die Wanderer zum Mundloch einer Schwerspat-Grube gelangen. Anhand einer aussagekräftigen Info-Tafel teilt uns der fiktive Wanderführer Willi Basalt mit, dass bis zum Jahre 1967 in den Stollen der Grube Bergkrone das Mineral Baryt, also Schwerspat abgebaut wurde. Über die damals noch im Betrieb befindliche Eisenbahnlinie Gerolstein-Andernach gelangte das Mineral nach Brohl/Rhein. Dort wurde es ins europäische Ausland und nach Übersee verschifft. Im 2. Weltkrieg fand der heute noch begehbare Stollen als Luftschutzbunker Verwendung.
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