Am Heilbachsee gibt es für junge Wanderer einen Beobachtungsturm mit Entdeckersteg und ein Spielschiff
Sanft bergan führt uns die Geschichtsstraße weiterhin am Uersfelder Bach entlang. Die strahlende Sonne verleiht dem schneebedeckten Tal einen bezaubernden winterlichen Glanz. Als nächstes historisches Highlight taucht rechts der Wanderroute der Mühlteich von Blums Mühle auf. Sie ist die ältere der beiden Gunderather Mühlen, wie Willi Basalt zu berichten weiß. Der letzte aktive Müller war Johann Josef Blum. Er stellte im Jahr 1938 den Mahlbetrieb ein. Die Geschichtsstraße läuft, vorbei an der Quirinus Kapelle, durch den kleinen Weiler Gunderath. Nach Querung der L96 gelangen die Wanderer zum Heilbachsee. Er liegt am Ortsrand von Gunderath und wurde künstlich aufgestaut. Eine dünne Eisschicht bedeckt das stille Gewässer auf der sich Enten in der Wintersonne wärmen. Mehrere Ruhebänke bieten sich zum Rasten an. Zumindest in der Sommermonaten gibt es für Kinder einen Beobachtungsturm mit Entdeckersteg und ein Spielschiff. In der Nähe des Sees liegt der Center-Parc Eifel.
Vom hölzernen Aussichtsturm EifelGuck schweift der Blick über die Vulkaneifel
Durch kurze Waldparzellen und über offenes Weideland geht es zum Eifelort Sassen hinauf. Hier treffen wir am Dorfrand auf den hölzernen Aussichtsturm "EifelGuck". Von seiner Panoramaplattform genießen wir eine traumhafte 360°-Rundumsicht über diesen Teil der Vulkaneifel. Uns zu Füßen zeigen sich die Ortschaften Sassen und Kolverath. Weit in der Ferne sind die Erhebungen der Hocheifel rund um den Nürburgring noch gut auszumachen. Zwei Panoramaliegen und eine Sitzgruppe laden zu Füßen des Aussichtsturmes zur Pause ein. Im Anschluss an die obligatorische Turmbesteigung geht es über eine weitläufige Hochfläche hinweg. Vorbei an alten, vom Wind zerzausten Kiefernbeständen tauchen wir erneut in den Winterwald ein.
Der "Grüne Weiher" und der Nachbau eines Galgens erzählen von der schaurigen Gerichtsbarkeit des Mittelalters
Mitten im Tannenforst treffen wir schließlich auf den „Grünen Weiher". Im Mittelalter wurden auf frischer, “grüner” Tat, ertappte Verbrecher in diesem winzigen Gewässer sofort ertränkt. Wenig später weist im Winterwald der gruselige Nachbau eines Galgens darauf hin, dass hier der Henker der Grafschaft Virneburg seinerzeit sein Werk verrichtete und so mancher Unglückliche an dieser Stelle durch den Strang sein Leben ließ. Hier wurde je nach Strafmaß des Hochgerichts der Grafschaft Virneburg gehenkt, gevierteilt oder verbrannt. Begraben hat man die "Verbrecher" im nahen Wald, der heute im Volksmund noch als "Hurenbüsch" bezeichnet wird. Denn im Mittelalter bezeichnete man Verbrecher als "Huren". Über breite Forst- und Wiesenwege wandern wir zurück nach Uersfeld. Hier endet eine erlebnisreiche Wanderung über die Geschichtsstraße Grenzen, Galgen und Gerichte.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Auf dieser Themenrunde erlangt man ohne Zweifel einen schaurigen Einblick in die Gerichtsbarkeit des Mittelalters. Aber nicht nur das! Unser fiktiver Wanderführer Willi Basalt erzählt uns auch historisch Wertvolles aus der ehemaligen Bergbauregion und dem Getreidemühlenwesen rund um Uersfeld. Zum Schluss vermittelt er uns noch einen Einblick in die Lehmbauweise der Eifeler Fachwerkhäuser aus den vorigen Jahrhunderten. Zahlreiche Weitblicke in die hügelige Vulkaneifel, besonders vom Aussichtsturm EifelGuck und der idyllische Tourabschnitt entlang des Heilbachsees verschönern die Route ungemein. Bemerkenswerter Weise hat man auch an die jungen Mitwanderer gedacht. Mehrere Gerätschaften werden entlang der Wegstrecke zum kurzweiligen Zeitvertreib für Kinder und Jugendliche angeboten. Die Wegezeichen sind in der Regel gut sichtbar angebracht. Rast- und Ruhemöglichkeiten werden in ausreichender Anzahl vorgehalten.
Tipp des Autors:
Im Anschluss an die Wanderung empfiehlt sich ein Besuch des "Nostalgikums" in der Dorfmitte von Uersfeld. Das Museum zeigt "Schätze" aus der Region und ist jeden Sonntag zwischen 14:00 − 17:30 Uhr geöffnet. In den Sommerzeiten von April bis Oktober ist das Nostalgikum auch jeden Dienstag und Donnerstag im vorstehenden Zeitfenster für Besucher zugänglich.
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