Ein Streifzug durch den geschichtsträchtigen und geheimnisvollen Kondelwald
Hinweise des Autors:
Wie es die Bezeichnung der Runde schon erahnen lässt, trieben wilde Gesellen nach dem Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 und in der darauf folgenden napoleonischen Zeit bis 1815 im abgelegenen Kondelwald ihr Unwesen. Das linksrheinische Gebiet war damals von französischen Truppen besetzt. Gesetzlosigkeit und eine große Hungersnot setzten der darbenden Bevölkerung erheblich zu. So galt es in dieser Zeit nicht unbedingt als ein Verbrechen, den französischen Besatzungstruppen die Pferde zu stehlen, dieselben in den einsamen Mühlengemäuern zu verstecken und sie später zu veräußern oder gegen Lebensmittel einzutauschen. Neben mehreren marodierenden Räuberbanden soll sogar der Schinderhannes nach seinen Schandtaten auf dem Hunsrück den Kondelwald bei Bad Bertrich als Rückzugsgebiet genutzt haben.
Auf den Spuren dieser Räuberbanden läuft die knapp elf Kilometer messende HeimatSpur durch zwei idyllische Bachtäler im geheimnisvollen Kondelwald, steigt zum aussichtsreichen Weiler Krinkhof hinauf und führt zum Schluss durch die Elfengrotte und am wild schäumenden Elbesbach-Wasserfall vorbei. Dabei prägen in großen Teilabschnitten breite Wald- und Wiesenwege das Streckenprofil. Die Route taucht aber auch in einsame Tallagen hinein, in denen der Wanderer auf naturbelassene Pfade trifft.
Durch das Elbesbachtal führt die HeimatSpur auf breiten Waldwegen zum aussichtsreichen Weiler Krinkhof hinauf
Da der Parkraum im Kurort Bad Bertrich zumindest an Wochenenden sehr begrenzt ist und natürlich auch nicht kostenlos zur Verfügung steht, beginnen wir die HeimatSpur-Runde, abweichend vom empfohlenen Startplatz in der Ortsmitte von Bad Bertrich, auf dem Waldparkplatz der Elfenmaar-Klinik an der Straße "Auf der Sees". Die Beschilderung der HeimatSpur zeigt als Wegezeichen einen schwarzen Räuberhut auf grünem Grund und führt uns auf einem breiten Forstweg in das Elbesbachtal hinein. Das kleine Gewässer entspringt in der Nähe des Krinkhofes und mündet in den Üssbach ein. Ziemlich eintönig geht es entlang des Bachlaufes, der sich durch das schluchtartige Tal windet, ständig sanft bergan. Schließlich tritt die Route aus dem Wald heraus und folgt links schwenkend einem asphaltierten Wirtschaftsweg zum Weiler Krinkhof hinauf. Der kleine Ort liegt am nördlichen Rand des Kondelwaldes auf einem weitläufigen Plateau aus Wiesen- und Weideland. Auch Krinkhof gehörte von 1798 bis 1814 zum Saardepartement und war Teil der Französichen Republik. Auf dem Wiener Kongress hat man die Region dem Königreich Preussen zugeordnet. Die kleine Kapelle in der Dorfmitte wurde im Jahre 1853 errichtet und ist dem Hl. Michael geweiht.
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