Der Nachbau eines Galgens weist darauf hin, dass der Henker der Grafschaft Virneburg hier sein Werk verrichtete
Vom Hochkelberg abwärts wandernd streifen wir die Ortschaft Sassen am Dorfrand. Hier verlassen wir die Geschichtsstraße "Geheimnis, Natur und Leben" und folgen ab sofort der Beschilderung der Themenrunde "Grenze, Galgen und Geschichte". Dunkle Winterwolken hängen über der offenen Feldflur und einzeln stehende, windzerzauste Kiefern prägen das Landschaftsbild, bevor wir in den winterlichen Mischwald eintauchen. Der erste Schnee ist auch hier niedergegangen und verwandelt alles in ein einziges Wintermärchen. Immer wieder treffen wir auf beschilderte Basaltsäulen, die von den historischen Geschehnissen erzählen. Mitten im Wald am „Grünen“ Weiher wurden auf frischer, “grüner” Tat, ertappte Verbrecher sofort ertränkt. Wenig später weist im Winterwald der Nachbau eines Galgens darauf hin, dass hier der Henker der Grafschaft Virneburg seinerzeit sein Werk verrichtete und so mancher Unglückliche an dieser Stelle durch den Strang sein Leben ließ.
Der historische Stollen einer Schwerspatgrube diente der Bevölkerung als Schutzraum im 2. Weltkrieg
Ein alter Spechtbaum dient als Wegmarkierung, als die Geschichtsstraße scharf nach rechts abzweigt. Bald treten wir aus dem Wald heraus und bewundern den im Tal liegenden Eifelort Ürsfeld mit der schmucken romanischen Pfarrkirche, die dem Hl. Remaculus geweiht ist. Von Uersfeld geht es an der Dreeser Mühle vorbei in das Mühlental hinein. Weit öffnet sich hier die Landschaft. Auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg wandern wir in Richtung Gunderath. Auch hier machen Infotafeln auf Interessantes am Wegrand aufmerksam. So kann der Stollen einer ehemaligen Schwerspatgrube besichtigt werden, der im 2. Weltkrieg der Bevölkerung als Schutzraum vor Bombenangriffen diente. Am Zielort in Gunderath zieht die kleine, hervorragend restaurierte Dorfkapelle die Blicke der Wanderer auf sich, bevor dieser frostige, aber hochinteressante Winterwandertag am Heilbachsee auf dem Parkplatz des nahegelegenen Ferienparks sein Ende findet.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Auf der Geschichtsstraße bei Kelberg kann man in der Tat die historischen Gegebenheiten aus der Region hautnah erlebbar machen. Man muss sich dazu allerdings die Zeit nehmen, die ausführlichen und ansprechend gestalteten Aufführungen, montiert auf heimischem Basaltgestein, zu lesen. Dann erweist sich die 16 Kilometer lange Streckenwanderung als überaus kurzweilig. Die Routenführung mit ihren breiten, oftmals recht eintönigen Wald- und Wiesenwegen trägt leider nicht dazu bei, die Wanderung in herausragender Erinnerung zu behalten. Allerdings überrascht die Route immer wieder mit herrlichen Weitsichten über diesen Teil der Hoch- und Vulkaneifel. Die hier geschilderte Route von Kelberg nach Gunderath ist nur ein Teil der historischen Geschichtsstraße. Insgesamt umfasst das Projekt inzwischen neun Themenrunden mit Streckenlängen von 5 bis 18 Wanderkilometern.
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