Das römische Aquädukt von Mechernich-Vussem ist das wohl bekannteste Bauwerk der römischen Wasserleitung
Im Anschluss an diesen wunderschönen Aussichtspunkt läuft die EifelSpur in einer lang gezogenen Linkskehre in das Naturschutzgebiet Kalkmagerrasenkomplex Weyer hinein. Die Route führt an Waldsäumen entlang und auf schmalen erdigen Pfaden durch kurze Waldabschnitte, bevor wir in die Ortschaft Vussem gelangen. Innerorts wird der Feybach überschritten und auf asphaltiertem Grund zum römischen Aquädukt hinüber marschiert. Solche Bauwerke waren erforderlich um Tallagen zu überbrücken und das Gefälle der Wasserleitung so zu regulieren, dass das Wasser aus eigener Kraft bis noch Köln fließen konnte. Mit heimischen Grauwackesteinen errichtet, war die Vussemer Aquäduktbrücke achtzig Meter lang. Zwölf oder dreizehn Pfeiler trugen die mit Sandsteinplatten abgedeckte Kanalrinne, die sich in einer Höhe von zehn Metern befand. Die rekonstruierte Aquäduktbrücke von Vussem ist das wohl bekannteste und bemerkenswerteste Bauwerk der römischen Wasserleitung.
In der Ortschaft Eiserfey treffen wir auf die Falkensteinmühle und auf ein römisches Sammelbecken
Vom Aquädukt geht es erneut bergauf. Wir wandern am Vussemer Friedhof vorbei und gelangen durch den lichten Forst alsbald auf eine weitläufige Freifläche, die charakteristische Weitblicke über diesen Teil der Eifel ermöglicht. Eine Ruhebank am Waldrand wird für eine kurze Rast genutzt, bevor es ziemlich steil bergab nach Eiserfey geht. Gleich am Ortseingang treffen die Wanderer auf die historische, bereits im Jahre 1597 im Weistum von Vussem erwähnte Falkensteinmühle, die im Jahre 1961 ihren Mühlbetrieb eingestellt hat. Das große Mühlrad ist allerdings heute noch zu sehen und wurde 1982 restauriert. Die EifelSpur läuft in der Ortschaft Eiserfey an der Rekonstruktion des römischen Sammelbeckens vorbei. Es diente dazu, die Zuflüsse zu sammeln und von Eiserfey aus in einem Hauptkanal nach Köln zu leiten.
Die eiszeitliche Kakushöhle ist begehbar, hat gigantische Ausmaße und wurde von den Kelten als Zufluchtsort genutzt
Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum absoluten Highlight der EifelSpur Wasser für Köln. Neben den bemerkenswerten historischen Kanalbauwerken der Römer sorgt die Kakushöhle für den krönenden Abschluss dieser Premiumrunde in der Nordeifel. Bei der Kakushöhle handelt es sich um eine etwa 300.000 Jahre alte eiszeitliche Kalksteinhöhle, die mehrere Nebenhöhlen aufweist. Die heute noch begehbare Kakushöhle zählt zu den bedeutendsten prähistorischen Fundstätten Europas. Bei Ausgrabungen wurden Reste von Werkzeugen und Knochenreste von ausgestorbenen Tieren aus der Steinzeit gefunden und sicher gestellt. Auch die Kelten unterhielten in dem umfangreichen Terrain eine Ringwallanlage, die als Verteidigungs- und Zufluchtsort diente. Über steinerne Trittstufen läuft die EifelSpur durch ein Gewirr von Felsblöcken in die Kakushöhle hinein und tritt auf der anderen Seite wieder aus dem Dunkel heraus. An den lotrecht aufragenden Felswänden geht es dann zum Wanderparkplatz hinauf, wo diese erlebnisreiche Rundwanderung ihren Anfang nahm.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Wer in die Historie des römischen Wasserleitunssystems in der Nordeifel eintauchen möchte und das nicht auf der siebentägigen Streckenwanderung des Römerkanal-Wanderweges tun möchte, der sollte die EifelSpur Wasser für Köln erwandern. Auf einer Distanz von knapp 17 Kilometern bekommt man Einblick in eine der bedeutendsten Ingenieurleistungen in der Antike nördlich der Alpen. Neben diesen geschichtlichen Hintergründen bietet die Runde auch noch charakteristische Ausblicke über die sanften Höhenzüge der Nordeifel mit ihren verträumten Tallagen. Dem nicht genug!! Den fulminanten Schlusspunkt setzt ohne Zweifel die Kakushöhle, eine der größten begehbaren Höhlen in der Eifel. Deshalb sollte man sich im Anschluss an die Wanderung genügend Zeit nehmen, um dieses prähistorische Terrain ausgiebig zu erkunden. Die EifelSpur Wasser für Köln ist unverlaufbar ausgeschildert und verfügt zumindest im zweiten Abschnitt über eine immense Zahl an Rast- und Ruhemögichkeiten.
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