GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 663
Gesamtabstieg (Meter):: 663
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Ahrtal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 19
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf erdigen Waldpfaden aus dem Ahrtal hinauf zum Steinerberghaus

Wichtige Hinweise und Vorbemerkungen:

Mehr als sieben Monate nach der verheerenden Flutkatastrophe am 14./15. Juli 2021 im Ahrtal haben wir uns entschlossen, wieder im Ahrgebirge wandern zu gehen. Wir möchten mit der nachfolgend beschriebenen Rundtour aufzeigen, dass im Ahrtal für Wanderer schon wieder vieles möglich ist. Schließlich ist die im Wiederaufbau begriffene Region zukünftig in besonderem Maße auf den Wandertourismus angewiesen. Das Team von Profirouten hat es allerdings weitestgehend unterlassen, Bilddokumente ins Netz zu stellen, die die immer noch sichtbaren Flutschäden zeigen.

Bei der Kesselinger Ahrtal- und Steinerberg-Acht handelt es sich um einen unbeschilderten Wanderweg. In der Kategorie "Schwierigkeit" vergibt Profirouten aus diesem Grunde drei von fünf möglichen Balken. Beim Nachwandern sollte man sich daher der downloadbaren GPX-Datei von Profirouten bedienen.

In Form einer stilisierten "8" steigt die Rundwanderung Kesselinger Ahrtal- und Steinerberg-Acht auf erdigen, aussichtsreichen Waldpfaden aus dem Ahrtal hinauf zum 531 Meter hohen Gipfel des Steinerbergs. Neben breiten Forstwegen werden in erster Linie die von jedem Wanderer so sehr geschätzten schmalen Waldpfade, oftmals in steiler Hanglage, begangen. Dabei wird die Wanderung entlang des rauschenden Auschsbaches mit seinen vielfältigen Wassersprüngen in besonders guter Erinnerung bleiben. Die schönen Aussichten ins Kesselinger Bachtal und ins Ahrtal sowie das Gipfelpanorama vom bewirtschafteten Steinerberghaus über das Ahrgebirge ergänzen das kurzweilige Wandererlebnis in besonderem Maße.

Am rauschenden Kesselinger Bach

Der Kesselinger Bach, ein rechter Nebenfluss der Ahr, begleitet uns auf dem ersten Teilabschnitt

Die rund siebzehn Kilometer lange Rundwanderung durch das Ahrgebirge beginnt auf dem kleinen Wanderparkplatz an der L85 ausgangs der Ortschaft Kesseling. Auf schmalen Hangpfaden und breiten Uferwegen begleiten wir den stark Wasser führenden Kesselinger Bach in Fließrichtung. Der vierzehn Kilometer lange rechte Nebenfluss der Ahr entspringt in der Nähe von Schelborn. Bis zur Einmündung in die Ahr bei Ahrbrück wechselt er gleich mehrmals seinen Namen. So wird er im Oberlauf als Auelbach, Blasweiler Bach und Staffeler Bach bezeichnet. Mehrere kleine Rinnsale und ein größeres Gewässer fallen aus den steilen Hanglagen, die links der Route aufragen, in den Kesselinger Bach. Nach etwa zwei Kilometern gelangen die Wanderer in die Ortschaft Ahrbrück. Hier überschreiten wir den Dennbach, der wenige Meter weiter ebenfalls in den Kesselinger Bach mündet und queren die L85 inmitten der Ortslage.


In der Gemarkung "Auf Wolfsgraben" treffen die Wanderer auf eine mittelalterliche Richtstätte

Nach dem Überschreiten der Asphaltpiste geht es in Höhe der Sportanlagen von Ahrbrück erst auf Asphalt, später mit einem schmalen Pfad in die Flanke der Ahrberge hinein. Mitten im Hang treffen wir auf den von rechts einmündenden Anglerpfad, dem wir jetzt mit einem scharfen Linksknick hinauf zur Richtstätte "Auf Wolfsgraben" folgen. Auf diesem Bergsattel befand sich im Mittelalter die Hochgerichtsstätte des Ahrgaues und des späteren kurkölnischen Amtes Altenahr. "Auf Wolfsgraben" wurden damals ausschließlich Todesurteile vollstreckt. Einer Info-Tafel ist zu entnehmen, dass am 02. August 1649 "Els Simons, Thönnis Frauwe zu Pützfeld" am Galgen ihr Leben lassen musste und anschließend als Hexe verbrannt wurde. Zum Gedenken an die Opfer der Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert hat man hier einen Gedenkstein errichtet.

In der Gemarkung "Auf Wolfsgraben" befand sich eine mittelalterliche Richtstätte

Die Wallfahrtskapelle "Sancta Maria Immaculata" wurde auf einer Anhöhe hoch über dem Ahrtal errichtet

Wir lassen die schaurige Richtstätte hinter uns und folgen einem breiten Fahrweg über Weideflächen bergab nach Pützfeld. Im kleinen Ort bewundern wir die hervorragend renovierten Fachwerkgemäuer, durchwandern ein Gewerbegebiet und überschreiten die Ahr mittels einer Fußgängerbrücke. Rechts und links des Flusses sind überall noch die immensen Schäden sichtbar, die durch die Flutkatastrophe angerichtet wurden. Ein breiter Fahrweg führt uns hinauf zur Wallfahrtskapelle "Sancta Maria Immaculata". Das im Jahre 1681 von Werner Dietrich von Friemersdorf auf einer felsigen Anhöhe der Biebelsley errichtete kleine Kirchlein verfügt über eine sehenswerte, überaus reichhaltige barocke Innenausstattung. Sie zählt heute zu den bedeutendsten Kapellen im Ahrtal. Von ihrem kleinen Vorplatz genießen wir einen schönen Ausblick ins Ahrtal und steigen sodann hinter der Kapelle auf einem schmalen Pfad in den steilen Berghang.

Auf dem Panoramaweg mit seinen schönen Ausblicken ist ein gewaltiger Felssturz zu durchklettern

Weiter oben treffen wir links schwenkend auf einen herrlichen Aussichtspunkt. Weit fällt der Blick ins obere Ahrtal. Hier lädt eine Bank zur Rast ein. Von drei möglichen Alternativen der Weiterwanderung wählen wir nach kurzer Verschnaufpause die äußerste linke. Leicht abfallend geht es in den Panoramaweg. Wie der Name schon sagt läuft die Route in halber Hanglage durch die steil abfallende Flanke der Ahrberge. Rechter Hand ragt das Schiefergestein fast lotrecht auf, während zur linken Seite das Gelände steil ins Ahrtal abfällt. Traumhafte Talblicke begleiten uns bis zu einem gewaltigen Felssturz, der von den Wanderern problemlos durchklettert wird. Gewaltige Felsblöcke und jede Menge Schotter haben sich aus der Wand gelöst und sind hier auf den Weg gefallen. Auf dem Weiterweg zur Sechseckhütte begleiten uns ständig die Ausblicke auf die Ortschaft Brück. Von der Sechseckhütte führen breite, windungsreiche Fahrwege zu Tal.


Vom Gipfel des Mühlenberges fällt der Blick ins Ahrtal und weit in der Ferne auf die Ortschaft Hönningen

In der Ortschaft Brück überschreiten wir die Ahr zum zweiten Mal und steigen auf asphaltiertem Grund zur Katharinenkapelle hinauf. Auf erdigen Waldpfaden führt die Route hinter dem Kirchlein steil bergan und ermöglicht von der Anhöhe einen schönen Ausblick ins obere Ahrtal. Uns zu Füßen zeigt sich Ahrbrück und weit in der Ferne ist die Ortschaft Hönningen zu sehen. Noch einmal gelangen wir zum Gedenkstein der Hexenverfolgung, wandern ein kurzes Stück bergab und beginnen den zweiten Teil der stilisierten "8". Ständig an der Hangkante des Mühlenberges entlang geht es in das Kesselinger Tal. Einige felsige Abschnitte sind zu durchwandern, bevor die Pfadspur in das Auschsbachtal hinab fällt. Im Talgrund wird der Auschsbach überquert und links schwenkend auf einem breiten Waldweg in Richtung Steinerberg marschiert.

Herrliche Weitsichten vom 531 Meter hohen Steinerberg

Der Weitblick über das Ahrgebirge vom 531 Meter hohen Steinerberg ist eines der Highlights der Tour

Eine ganze Weile geht es jetzt bergauf. Ständig begleitet uns dabei der rauschende Auschsbach, ein Nebengewässer des Kesselinger Baches, mit seinen quirligen Wassersprüngen. Schließlich gelangt man auf einen breiten Querweg. Hier vollzieht die Route einen scharfen Rechtsknick und steigt auf naturbelassenen Pfaden zum 531 Meter hohen Steinerberg hinauf. Im Gipfelbereich treffen wir auf Schnee. Das in den Sommermonaten bewirtschaftete Steinerberghaus befindet sich noch im Winterschlaf. So genießen wir den herrlichen 360° Rundumblick über die Erhebungen des Ahrgebirges, wandern in östlicher Richtung am Steinerberghaus vorbei und wenig später mit einem scharfen Rechtsknick auf einem breiten Fahrweg durch den verschneiten Winterwald. In zahlreichen Windungen geht es schließlich steil bergab in den Start- und Zielort Kesseling. Hier endet eine überaus kurzweilige Rundwanderung durch das wilde Ahrgebirge.

 

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Auf der Route der Kesselinger Ahrtal- und Steinerberg-Acht kann man sich dem wilden, urwüchsigen und wildzerklüfteten Charakter des Ahrgebirges nicht entziehen. Der ungemein hohe Pfadanteil und die schönen Ausblicke vom Panoramaweg ins Ahrtal, vom Mühlenberg ins Kesselinger Bachtal und der Gipfelblick vom Steinerberg beeindrucken jeden Wanderer. Die unbeschilderte Rundwanderung wird zumindest in den unbekannten Teilabschnitten wenig begangen. Man ist also meist allein in der Natur unterwegs. Natürlich ist der Januar nicht die beste Zeit, um diese Route zu begehen. Im Frühling oder im bunten Herbst wird sie sicherlich noch schöner empfunden. Mehrere Bänke und zwei Schutzhütten bieten sich zum Rasten an. Zumindest in den Sommermonaten kann man im Steinerberghaus Einkehr halten. Die Öffnungszeiten sind im Internet erfahrbar.

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