Auf den Spuren des Eifeler Schinderhannes Johann Mayer
Wichtige Hinweise:
Die Beschilderung des Stumpfarmweges war an einigen Punkten ergänzungs- bzw. verbesserungsbedürftig, wurde aber inzwischen ergänzt und ist mittlerweile vollkommen ausreichend angebracht (Stand 2024). Der nachfolgend beschriebene Abstecher rund um den Booser Weiher ist nicht Bestandteil des Stumpfarmweges, ist infolgedessen überhaupt nicht ausgeschildert und kann natürlich ausgelassen werden. Es empfiehlt sich beim Nachwandern entsprechendes Kartenmaterial vorzuhalten oder die downloadbare GPX-Datei von Profirouten zu benutzen. Das Logo/Wegezeichen des interessanten Themenweges stellt den Verbrecher mit einem Räuberhut dar, wobei die Hutkrempe die Wegrichtung anzeigt. Der Eifelturm auf dem Booser Schneeberg ist akut einsturzgefährdet und leider nicht mehr besteigbar. Eine Reparatur der Anlage ist wohl kaum zu erwarten. Somit haben der Stumpfarmweg und der Traumpfad Booser Doppelmaartour eine nicht zu ersetzende Attraktivität verloren.
Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts trieb in der Hoch- und Vulkaneifel im Bereich der Ortschaften Boos, Kirsbach, Brücktal und Arbach Johann Mayer sein Unwesen. Dem in der Bevölkerung gefürchteten Streuner, Wilderer und Mörder war bei Sprengarbeiten der linke Unterarm verloren gegangen. So verlieh man ihm im Volksmund den Spitznamen „Stumpfarm“. Heute wird gar ein 15 Kilometer langer Themenwanderweg nach ihm benannt, der „Stumpfarmweg“, mit Start und Ziel am Jugendheim in Boos. Er erinnert an die fünf Morde des unliebsamen Zeitgenossen und führt den Wanderer zu den Orten der grässlichen Verbrechen. Acht Hinweistafeln auf Basaltblöcken entlang der Strecke beschreiben die schaurigen Untaten des Johann Mayer sehr ausführlich und eindrucksvoll.

Der Stumpfarmweg führt zum nicht mehr besteigbaren Eifelturm auf dem Booser Schneeberg hinauf
Die Wegführung an sich ist nicht sonderlich spektakulär, meist werden breite, eifeltypische Wald- und Wiesenwege beschritten. Mit den geschichtlichen Hintergründen der Bluttaten des Johann Mayer erweist sich die Tour besonders in der dunklen Jahreszeit jedoch als ausgesprochen spannend und geheimnisvoll. Vom Jugendheim in Boos geht es hinauf zum Eifelturm auf dem Schneeberg, der uns bereits vom Traumpfad Booser Doppelmaartour bestens bekannt ist. Er wurde im Jahre 2003 errichtet und bot von seiner 25 Meter hohen Aussichtsplattform eine geniale Fernsicht über die Erhebungen der Vulkaneifel, auf die beiden Trockenmaare und den Booser Weiher. Aber auch die Fernsichten nach Norden, hinüber zum nicht allzu weit entfernten Nürburgring und zur Nürburg waren überaus bemerkenswert. Getragen wurde der mächtige Turm von drei Rundholzstämmen, gewonnen aus Douglasien aus dem nahe gelegenen Booser Wald. Und genau diese Douglasienstämme befinden sich nach etwas mehr als zwanzig Jahren in einem bedauernswerten Zustand. Sie sind infolge von Fäulnis und Borkenkäferbefall nicht mehr in der Lage, die notwendige Stabilität zu gewährleisten. So war die Ortsgemeinde Boos gezwungen, den Eifelturm für Besucher zu sperren.
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