Die ruinöse Ulmener Burganlage bestand im Mittelalter aus Ober- und Niederburg
Wir durchmessen die Ortschaft Ulmen auf städtischen Straßen und steigen dann zu den Ruinen der Burganlage hinauf. Die Wanderer betreten den weitläufigen Burghof und genießen die traumhaften Tiefblicke auf den azurblauen Wasserspiegel des Ulmener Maars. Aber auch der Blick hinüber auf den Stadtkern, aus dem die katholische Pfarrkirche St. Matthias ortsbildprägend emporragt, gefällt sehr. Die Ulmener Burganlage bestand dereinst aus einer Ober- und Niederburg. Die Oberburg fand erstmalige urkundliche Erwähnung im Jahre 1074. Ende des 12. Jahrhunderts residierte auf der Oberburg der Ritter Heinrich von Ulmen, dessen Teilnahme am Vierten Kreuzzug überliefert ist. Die Niederburg wurde zum Ende des 13. Jahrhunderts der Festungsanlage hinzu gefügt. Mehrmals von französischen Truppen zerstört und danach wieder aufgebaut, wurden die Ulmener Burgen im 19. Jahrhundert endgültig dem Verfall preisgegeben.
Das idyllisch gelegene Ulmener Maar ist mit 11.000 Jahren das jüngste der Eifelmaare
Von der Ulmener Kreuzritterburg führt ein naturbelassener Waldpfad in zahlreichen Windungen steil bergab zum Ulmener Maar hinunter. Der idyllisch in die Landschaft eingebettete Kratersee ist vulkanologischen Ursprungs. Mit einem Alter von 11.000 Jahren ist er das jüngste der Eifelmaare. Das mit einem 20 Meter hohen Tuffwall umgebene Gewässer weist eine Wassertiefe von 37 Metern auf. Die HeimatSpur läuft auf erdigen Pfaden direkt am östlichen Maarufer entlang und ermöglicht ständig imposante Blicke auf die Stadtbebauung von Ulmen am gegenüber liegenden Westufer. Auch die Reste der einstigen Kreuzritterburg sind von hier unten aus gut auszumachen. Vom nördlichen Maarufer steigt die Ulmener Acht zur Umwallung hinauf. Einige städtische Straßen werden durchwandert, bevor es am ehemaligen Bahnhofsgebäude vorbei hinüber zum Jungfernweiher geht.
Der Jungfernweiher ist ein geflutetes Trockenmaar, das sich zu einem Vogelschutzgebiet entwickelt hat
Beim Jungfernweiher handelt es sich um ein verlandetes Trockenmaar, das man im Jahre 1942 durch Aufstauen des Nollenbaches wieder geflutet hat. Heute verfügt der Jungfernweiher über eine Wasseroberfläche von 170.000 m². Die mittlere Wassertiefe beträgt allerdings nur 80 cm. Das Gewässer und die nähere Umgebung haben sich zu einem artenreichen Vogelschutzgebiet entwickelt, das unter Naturschutz steht. Zahlreiche bedrohte Arten wie Bekassine und Wiesenpieper brüten in der binsen- und schilfreichen Uferzone. Sogar Fischadler wurden hier schon bei der Jagd beobachtet. Auf weichen Uferpfaden und breiten Wiesenwegen umrunden wir den Jungfernweiher und nutzen jede zur Verfügung gestellte Gelegenheit um dichter an das Ufer heran zu treten. Dabei beobachten wir einen Fischreiher, der nahezu bewegungslos im Wasser steht und auf Beute lauert. Die restlichen Kilometer der HeimatSpur laufen reichlich unspektakulär auf breiten Forstwegen durch ein Waldgebiet. Vereinzelte Ausblicke von den Waldrändern in einsame Tallagen lockern den letzten Abschnitt etwas auf. Vorbei am Ulmener Ortsteil Furth geht es dann erneut durch das Ueßbachtal zurück zum Eifel-Maar-Park und dem dort befindlichen Eifelvereinshaus. Hier endet eine ereignisreiche Runde durch die Vulkaneifel.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Diese schöne Wanderung durch die ursprüngliche Vulkaneifel weist ein zweigeteiltes Wandererlebnis auf. Neben kurzweiligen Wanderabschnitten kommt die Route in Teilbereichen aber auch recht tröge daher. So zeigt sich die Strecke auf asphaltiertem Geläuf zwischen Auderather Mühle und Ulmen ausgesprochen langweilig. Auch der letzte Abschnitt vom Jungfernweiher zurück zum Eifel-Maar-Park weist keinerlei Höhepunkte auf. Dies wird allerdings kompensiert mit der Wanderung durch die idyllischen Bachtäler von Ueßbach und Nollenbach. Absolute Highlights der Tour sind natürlich Burg Ulmen, das Ulmener Maar und das Naturschutzgebiet Jungfernweiher. Die Ulmener Acht kann sich also im Reigen der HeimatSpuren durchaus sehen lassen, ist doch die Beschilderung nahezu unverlaufbar angebracht. Auch Ruhemöglichkeiten und Rastplätze sind entlang der Wegstrecke in ausreichender Zahl vorhanden.
Tipp des Autors:
Wem die 21 Kilometer messende Rundwanderung zu lang sein sollte, der hat die Möglichkeit, entweder die kleine Acht im nördlichen Bereich mit einer Streckenlänge von acht Kilometern zu beschreiten oder die große Acht im Süden mit 14 Kilometern zu durchwandern.
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