Prähistorischer Streifzug über "Ewiges Eis" zu Dornburg und Watzenhahn
Der Blasiussteig im oberen Westerwald läuft auf einer Länge von knapp 21 Wanderkilometern über die prähistorischen Basaltköpfe der Dornburg und des Watzenhahns hinweg, auf denen schon die Kelten siedelten. Die aussichtsreiche Schleife verfügt über einen relativ hohen Pfadanteil, zeigt sich überaus kurzweilig und glänzt mit einer ganzen Reihe von wunderschönen Fernblicken über den hügeligen Westerwald bis weit in den Taunus hinein. Im letzten Teilabschnitt führt der Blasiussteig leider recht eintönig auf breiten, teilweise geschotterten und teilbetonierten Wiesenwegen durch die freie Feldflur. Schöne Panoramablicke sind allerdings auch in diesem Teil der Route ständig anzutreffen.
Am Fuße des Dornburg-Plateaus treffen die Wanderer auf die Gemäuer einer ehemaligen Brauerei
Idealer Startpunkt für eine Wanderung über den Blasiussteig ist der Bahnhof der Oberwesterwaldbahn im Dornburger Ortsteil Frickhofen. Hier steht kostenloser Parkraum zur Verfügung. Mit der Bahnhofstraße verlassen wir den Westerwaldort und wandern auf einem breiten Wiesenweg ein kurzes Stück an der Gleisanlage entlang. Dann macht die Route einen scharfen Linksschwenk und führt in offenes Weideland hinein. Erste Ausblicke in den Oberwesterwald erfreuen hier die Wanderer. Leicht ansteigend geht es nach Querung einer Asphaltpiste zum Waldrand hinauf. Am Fuße des Dornburg-Plateaus treffen wir auf die Gemäuer einer ehemaligen Brauerei, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts betrieben wurde und noch heute als die "Dornburg" bezeichnet wird. Zur Kühlung des gebrauten Bieres bediente sich der Braumeister der Vorzüge des nur wenige hundert Meter entfernten "Ewigen Eises".
Im ersten Abschnitt punktet der Blasiussteig mit dem Naturwunder "Ewiges Eis" und dem aussichtsreichen Hildegardisfelsen
Urige Waldpfade führen uns dann links abzweigend von der Dornburg zum Phänomen "Ewiges Eis" hinüber. Unter einer tonnenschweren Basalthalde sind zwei vergitterte Stolleneingänge zu sehen. In der linken Schachtöffnung tritt jetzt im Mai tatsächlich blankes Eis aus. Eine Info-Tafel erklärt diese physikalische Besonderheit, die während des Basaltabbaus im Jahre 1839 erstmals entdeckt wurde. Wissenschaftler stellten fest, dass auch im Hochsommer unter der wärmeisolierenden Basaldabdeckung frostige Temperaturen vorherrschen und der Boden bis in eine Tiefe von sechs Metern gefroren ist. Vom "Ewigen Eis" führen steinige Waldpfade stramm ansteigend zum Hildegardisfelsen hinauf. Auch in diesem Teilabschnitt zeigt sich rechts und links des Steiges bemoostes, basaltisches Bruchgestein. Schließlich gelangen die Wanderer zum Hildegardisfelsen, von dem sich der Sage nach eine Frau namens Hildegard aus Gram und verschmähter Liebe in den Tod gestürzt haben soll. Heute befindet sich hier eine Aussichtsplattform, die herausragende Fernsichten über die Ortschaft Elbtal hinweg bis weit in den Taunus hinein möglich macht.
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