Der Dreiherrenstein auf dem Watzenhahn trennte im Mittelalter drei Herrschaftsgebiete voneinander.
Vom breiten geschotterten Waldweg auf dem Watzenhahn geleiten uns weiche Waldpfade rechts abzweigend zum Dreiherrenstein. Mitten im Wald treffen wir hier an der Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz auf einen historischen Grenzstein, der im Mittelalter die Herrschaftsgebiete von Kurtrier, Nassau-Oranien und Westerburg-Leiningen voneinander trennte. So verhandelten die fürstlichen Oberhäupter am Dreiherrenstein Auge in Auge miteinander und räumten Streitigkeiten aus, ohne dass jemand sein eigenes Staatsgebiet verlassen musste. Am Rand des nun folgenden pfadigen Wegabschnittes tauchen noch mehrmals diese alten Grenzsteine auf. Im weiteren Verlauf führt der Blasiussteig am aufgelassenen Dorndorfer Steinbruch vorbei. Auch hier wurde das schwarze Gold des Westerwaldes, der Basalt, abgebaut. In diesem Bereich besteht zudem die Möglichkeit, die Distanz des Blasiussteiges etwa um die Hälfte zu verringern, indem man links schwenkend eine Abkürzung zurück nach Frickhofen nimmt. Wir hingegen folgen weiterhin der Beschilderung der Hauptroute und genießen vom Waldrand am Häuser-Berg traumhafte Weitblicke über Dorndorf hinweg in die üppig grüne Wiesenlandschaft des Oberwesterwaldes hinein.
Fast am Ende der Rundwanderung über den Blasiussteig erregen die riesigen Laufvögel einer Straußenfarm die Aufmerksamkeit der Wanderer
Vom Häuser-Berg kommend läuft der Blasiussteig in den Westerwaldort Dorndorf hinein. Ausgangs der Ortschaft geht es zunächst über Weideland und danach wieder in den Wald. Kurz nach der Überschreitung des Salzbaches führt uns die Beschilderung an der Schlaudermühle vorbei und auf inzwischen recht eintönigen Wald- und Wiesenwegen, zum Teil gar über grob geschotterten Belag, nach Thalheim. Auch der dritte Dornburger Ortsteil wird vom Blasiussteig durchmessen. Neben den ausgesprochen schönen Weitblicken sorgen die gefiederten Laufvögel einer Straußenfarm im letzten Drittel noch für ein wenig Kurzweil. Direkt am Wegrand stehend beäugen uns die riesigen Vögel mit ihren imposanten Langhälsen überaus kritisch. Jetzt, fast am Ende der Tour, kann man im nahe gelegenen Straußencafe wohlverdiente Einkehr halten. Teilbetonierte Wirtschaftswege laufen zum Schluss mit leichten Auf- und Abschwüngen zurück nach Frickhofen, wo diese schöne Rundwanderung auf dem Blasiussteig im Oberwesterwald ihr Ende findet.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Im ersten Tourabschnitt zeigt sich der Blasiussteig zweifellos in Premiumqualität! Recht ausführlich gehaltene Infotafeln unterrichten den Wanderer über die prähistorische Keltensiedlung auf dem Dornburg-Plateau, erklären das Naturwunder "Ewiges Eis" und thematisieren den Basaltabbau in der Region. Der Besuch der Blasiuskapelle, als Namensgeberin der Runde, ist natürlich ein absolutes Muss. Auch die Ausführungen zum historischen Dreiherrenstein sind ausgesprochen interessant. Darüber hinaus fällt überaus positiv ins Gewicht, dass der Blasiussteig auf seiner ganzen Länge, also auch im letzten Drittel, immer wieder grandiose Weitsichten zu bieten hat. Hinzu gesellt sich eine Routenführung, die auf den ersten zwölf Kilometern eine Reihe von naturbelassenen Pfadabschnitten aufweist. Auf den letzten Kilometern geht es fast nur noch über breite, teilweise geschotterte und teilbetonierte Wald- und Wiesenwege. So fällt das Fazit beim Wandererlebnis Blasiussteig zweigeteilt aus! Während sich bis weit über die erste Hälfte der Tour ein Highlight an das andere reiht, sich die Streckenführung ausgesprochen kurzweilig zeigt, fällt die Route in der Kategorie Erlebniswert im letzten Drittel bedauerlicher Weise ziemlich stark ab. Wer den Blasiussteig nicht dazu benutzen möchte, seine Kondition zu verbessern, der sollte die Abkürzung kurz vor der Ortschaft Dorndorf zurück nach Frickhofen nehmen. Die Beschilderung der Gesamtstrecke ist nahezu unverlaufbar angebracht. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind in ausreichender Zahl vorhanden.
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