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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Rheintal, Westerwald
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 25
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Durch malerische Rheindörfer am breiten Strom entlang

Auf dieser Rheinsteigtour im unteren Mittelrheintal von Bad Hönningen nach Unkel streifen die Wanderer durch die frühlingshafte Natur. Überaus abwechslungsreich führt uns die Route durch malerische Rheindörfer und in ständigem Auf und Ab am breiten Strom entlang. Mehrere Burgen und Schlösser liegen am Weg, gurgelnde Bäche begleiten die Wanderer durch die engen Seitentäler des Rheins und traumhafte Aussichtspunkte laden zum Verweilen ein.

Vom Bahnhof in Bad Hönningen wandern wir zu den Rheinhöhen hinauf. Der asphaltierte Fahrweg führt im sanft ansteigenden Hang an Schloss Ahrenfels vorbei, auch Jahresschloss genannt, weist das imposante Bauwerk doch 365 Zimmer, 52 Türen und 12 Türme auf. Im Jahre 1278 wurde es von Gerlach von Isenburg erbaut. Häufig wechselnde Besitzer prägen die Geschichte der mittelalterlichen Anlage, zu denen auch der Erzbischof von Köln gehörte.

Schloss Ahrenfels in den Weingärten über dem Rheintal

Vom Aussichtspunkt Helle Au bei Ariendorf genießen wir tolle Ausblicke ins Untere Mittelrheintal

Eine frühlingshafte Kastanienallee mit weißen Blütenständen begleitet die 8köpfige Wandergruppe dann auf dem Weg nach Ariendorf. Die schmucke Dorfkapelle aus dem Jahre 1712 wird bewundert, bevor es über Treppenstufen zum Aussichtspunkt „Helle-Au“ hinaufgeht. Hier liegt den Wanderern das Rheintal zu Füßen. Vom fahnengeschmückten Panoramablick wandert die Gruppe auf Hohlwegen talwärts nach Leubsdorf. Eine kleine, hervorragend restaurierte Bauernkate macht am Ortsrand auf sich aufmerksam. Dann geleitet uns die Rheinsteigroute erneut zur Höhe hinauf. Leuchtend gelbe Rapsfelder erwarten hier die Wanderer und setzen herausragenden Farbtupfer in der ansonsten sattgrünen Frühlingslandschaft. Nach kurzer Rast erreichen die Wanderer den Ort Dattenberg. Von der Kriegergedächtniskapelle führt die Route über Treppenstufen und durch einen alten Friedhof steil bergan. Außerhalb der Ortslage geht es im Wald über schmale Saumpfade wieder bergab und in ein enges Kerbtal hinein. Mit Lianen dicht behangene Bäume sorgen hier für das entsprechende Urwaldfeeling.


Vom Kaiserberg fällt der Blick ins Rheintal und auf die Ahrmündung bei Sinzig

Dann folgt ein Schweiß treibender Anstieg zum Kaiserberg. Auch hier wartet ein herrlicher Panoramablick auf die Rheinsteigwanderer. Im Talgrund liegt der historische Weinort Linz. Auf der anderen Rheinseite fällt der Blick weit in die Eifel und in das Ahrtal hinein. Die Berge der Heimat und die Ahrmündung sind von der exponierten Anhöhe gut auszumachen. Vom Kaiserberg führt der Rheinsteig in Serpentinen an der Donatuskappelle vorbei talwärts nach Linz. Besonders sehenswert in dem kleinen Rheinstädtchen ist natürlich der historische Stadtkern. So lassen wir uns nicht lange bitten und kehren zur Mittagszeit auf dem belebten Marktplatz auf ein Weizenbier ein.

Blick vom Kaiserberg auf die Ahrmündung in Sinzig

Von der Burg Ockenfels ist erstmals die Erpeler Ley zu sehen, die weit in das Rheintal hinein ragt

Vom Marktplatz in Linz folgt die Gruppe im 2. Teil der Strecke der Rheinsteigbeschilderung durch die engen Gassen der Altstadt und steigt wieder zu den Rheinhöhen auf. Asphaltierten Tourenabschnitten folgen alsbald schmale, erdige Waldpfade, die kurz darauf zu einem herausragenden Aussichtspunkt führen. Der Blick fällt rheinabwärts auf die Erpeler Ley, die mit ihren schroffen Felswänden weit in das Tal hineinragt. Schließlich erreichen die Wanderer Burg Ockenfels. Sie thront auf einem Felsensporn hoch über dem Rhein, wurde im frühen 13. Jahrhundert erbaut und war dereinst der Stammsitz der „Herren zur Leyen“. Heute ist die Anlage in Privatbesitz. Am Burgtor zackt der Rheinsteig scharf nach rechts und führt in blühende Streuobstwiesen hinein. Von der Hangkante schweift der Blick weit in das Rheintal hinab. Fast die gesamte Tagesetappe ist von hier aus einzusehen.


Der Rheinsteig führt unter dem mächtigen Viadukt der Kasbachtalbahn hindurch

Nach der Durchwanderung der Ortschaft Ockenfels folgen wir dem sich windenden Pfad durch lichten Hochwald, der sich mit zartem Maiengrün schmückt. In Serpentinen senkt sich die Rheinsteigroute dann in das Kasbachtal ab. Im Talgrund wandert die Gruppe unter dem Viadukt der Kasbachtalbahn hindurch, die in den Sommermonaten noch mit Schienenbussen zwischen Linz und Kalenborn verkehrt. Hinter dem Ort Kasbach beginnt der mühsame Aufstieg über unzählige Treppenstufen zur Erpeler Ley. Von diesem 191 Meter hohen Panoramafelsen sind die Aussichten hinab ins Rheintal phänomenal. Im Bereich der Goldenen Meile verbreitert sich das untere Mittelrheintal und gestattet herrliche Blicke auf den weit geschwungenen Rheinbogen und die Städte Sinzig und Remagen am gegenüberliegenden Rheinufer. Aber auch das Siebengebirge im Norden und die Eifelhöhen gen Westen sind von hier aus gut zu sehen.

Der Rheinsteig führt unter dem Viadukt der Kasbachtalbahn hindurch

Die Erpeler Ley gestattet fulminante Ausblicke ins Rheintal und steht in historischem Zusammenhang mit der Brücke von Remagen

Direkt an der Abbruchkante des weitläufigen Plateaus hat man zum Gedenken an die Opfer des Kampfes um die Brücke von Remagen im Kriegsjahr 1944/45 ein Holzkreuz errichtet. Die verbliebenen Türme der Brücke sind direkt unterhalb der Erpeler Ley zu sehen und beherbergen heute auf der Remagener Seite ein Friedensmuseum. Der stillgelegte Eisenbahntunnel unter der Ley diente der Bevölkerung ausgangs des 2. Weltkrieges als Schutzraum. Nachdem wir von dieser hohen Warte auch unseren Zielort Unkel betrachtet haben,  verlassen die Wanderer diese historische Stätte und laufen meist höhengleich auf Wiesen- und Waldpfaden rheinabwärts. Schließlich zweigen wir nach links von der Hauptroute des Rheinsteiges ab und folgen der gelb beschilderten Zuwegung des Fernwanderweges talwärts nach Unkel, wo diese herrliche Frühlingswanderung über den Rheinsteig ihr Ende findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die 18. Etappe des Fernwanderweges entlang des Rheinstromes an der Nahtstelle zwischen Mittelrheintal und Siebengebirge entspricht in vollem Umfang den Erwartungen an eine herausragende Rheinsteigwanderung. Bei einer Streckenlänge von 24 Kilometern weicht die Route dem Fluss nicht von der Seite und gestattet dabei von den steil abfallenden, oftmals felsigen Hängen traumhafte Ausblicke ins Rheintal. Malerische Rheinorte wie Ariendorf, Leubsdorf und Dattenberg mit ihren hervorragend restaurierten Fachwerkhäusern säumen den Weg. Für die Besichtigung der historischen Altstadt von Linz sollte man ebenfalls genügend Zeit erübrigen. Zum Schluss beeindruckt dann die Erpeler Ley jeden Rheinsteigwanderer. Nicht nur die fulminanten Aussichten ins Rheintal, sondern auch die historischen Hintergründe im Zusammenhang mit der Brücke von Remagen werden sicherlich in nachhaltiger Erinnerung bleiben. Wem diese Rheinsteigetappe zu lang ist, der kann in Linz nach einer Streckenlänge von 14 Kilometern seinen Ausstieg wählen.

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