Vom Kurtscheider Wasserturm fällt der Blick über den Rheingraben hinweg bis weit in die Eifel
Wir verlassen den Westerwaldort Ehlscheid und folgen der Beschilderung des Klosterweges auf breiten Forstwegen und schmalen Pfaden durch den noch unbelaubten Winterwald. Dabei fällt die Wäller-Tour gleich zweimal in schluchtartige Tallagen hinein, die von den gurgelnden Gewässern des Enkersbornseifens und Rehbergseifens über Jahrmillionen in das harte Schiefergestein hinein gegraben wurden. Auf der Anhöhe wird schließlich in der Rehberghütte erste Wanderrast gehalten, um nach der wohlverdienten Pause, vorbei am Eichenhof, schließlich nach Kurtscheid zu gelangen. Am Ortsrand treffen die Wanderer auf den stillgelegten Wasserturm aus dem Jahre 1958. Das alte, turmartige Gemäuer hat man mit einer gewagten Stahlkonstruktion versehen und auf diese Weise einen zwanzig Meter hohen Aussichtsturm geschaffen, der grandiose Weitsichten ermöglicht. Zu Füßen des Turmes fällt der Blick aus luftiger Höhe auf Kurtscheid und nach Westen hin über den Westerwald und den Rheingraben hinweg bis weit in die Eifel.
Ein kurzer Abstecher von der Hauptroute des Klosterweges führt die Wanderer zur Ruine der Neuerburg
Vom Kurtscheider Wasserturm läuft die Wäller-Tour ein kurzes Stück sanft abwärts neben der L257 entlang, um danach wieder in den Wald einzutauchen. Auch in diesem Teilabschnitt lässt die Streckenführung keine Wünsche offen. Der stetige Wechsel zwischen weichen Waldpfaden und breiten Forstwegen begeistert jeden Wanderer und lässt keine Langeweile aufkommen. Mit einem kurzen, etwa 500 Meter messenden Abstecher von der Hauptroute gelangen wir wenig später über einen breiten Bergrücken zur Ruine der Neuerburg. Ludwig II. von Thüringen ließ die imposante Höhenburg um 1160 - 1180 auf einer steil abfallenden Felsenklippe über dem canonartigen Fockenbachtal errichten. Die Neuerburg befindet sich bis zum heutigen Tage im Besitz der Herren von Wied. Von dem im 17. Jahrhundert einsetzenden Verfall sind lediglich der fünfeckige Wohnturm und die Ringmauer übrig geblieben. Das Ruinengelände ist für Besucher leider nicht zugänglich. Die zu Füßen des sichtbaren Gemäuers neben einer Sitzgruppe angebrachte Info-Tafel unterrichtet den interessierten Wanderer über die geschichtlichen Hintergründe der Neuerburg.