Auf deutscher Seite wandern wir durch die weitläufigen Heideflächen des Naturschutzgebietes Hühnerkamp.
Inzwischen haben wir nach einem Linksschwenk unbemerkt die niederländische Grenze überschritten und befinden uns nunmehr im Naturschutzgebiet Holtmühle. Von einer hölzernen Aussichtsplattform fällt der Blick in die Flussauen der Maas. Neben dem schönen Ausblick bietet sich hier eine Sitzgruppe zur Wanderrast an. Noch einmal wartet die Route mit einer traumhaften Wegführung durch den urwaldähnlichen Mischwald auf. Dann gelangen wir zum Cafe Maalbeekerhöhe. Hier ist eine Einkehr möglich. Die Betreiber der Rundwanderung sehen vor, dass man auch von hier aus in die Galgenvenn-Route starten kann. Erneut passieren wir die Grenze und wandern auf deutscher Seite durch die weitläufigen Heideflächen des Naturschutzgebietes Hühnerkamp. Auch in diesem Teilabschnitt überwiegen schmale, sandige Heidepfade. Sie führen uns durch das beeindruckende Offenlandbiotop mit Ginsterbüschen, Birkengehölzen und brachgefallenden Magerwiesen. Zwei Waldliegen laden hier zum Verweilen ein. Außer der Schafbeweidung, die zum Erhalt der Heide beiträgt, ist landwirtschaftliche Nutzung ausgeschlossen.
Zum Schluss der Runde führt uns die Beschilderung bis an den Rand des eigentlichen Galgenvenns
Wir verlassen das Naturschutzgebiet Hühnerkamp und wandern durch eine beeindruckende Eichenallee. Direkt am Wegrand treffen die Wanderer nach dem Queren der unbefestigten Ravensstraße auf mehrere Mammutbäume. Ihre Pflanzung geht auf die nahegelegene Sequoiafarm Kaldenkirchen zurück. Mitte des 20. Jahrhunderts begann man hier mit der systematischen Anzucht von Mammutbaumarten. Letztes Highlight auf dieser kurzweiligen Wasser.Wander.Welt-Runde ist der Einblick in das eigentliche Galgenvenn. Mittels einer hölzernen Plattform wird es dem interessierten Wanderer ermöglicht, in das sumpfige Gelände hinein zu treten. Am Rand des Galgenvenns treffen wir außerdem auf so genannte "Flachskuhlen". Im Mittelalter wurde der abgeerntete Flachs im Moorgewässer abgelegt. Nach wochenlangem Gärprozess lösten sich die holzigen Teile von den Flachsfasern, die dann zu Leinen weiterverarbeitet werden konnten. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Wanderparkplatz am Waldgasthaus Galgenvenn, wo diese traumhafte Route ihr Ende findet.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Unter den insgesamt neun Rundwegen mit der Bezeichnung Wasser.Wander.Welt kommt der Galgenvenn-Route ohne Zweifel eine herausgehobene Stellung zu. In dieser knapp 12 Kilometer langen Rundwanderung sorgen allein die ständigen Wechsel des Landschaftsbildes für ein kurzweiliges Wandererlebnis der besonderen Art. Naturbelassene Kiefernwälder, mystisch anmutende Moorgebiete mit kleinen Teichen, versteckte Biotopgewässer und ausgedehnte Heidelandschaften, all das hat die Wasser.Wander.Welt 2 - Galgenvenn im Angebot. Sandige Naturpfade, wurzelige Steige und breite Wald- und Heidewege gehören zum Streckenprofil. Hinzu gesellt sich eine beeindruckende Fauna und Flora. Wer also die Moor- und Heidelandschaft am Niederrhein in all ihren Facetten kennen lernen will, der sollte die Galgenvenn-Route erwandern. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichendem Maße vorhanden. An der Beschilderung ist nicht das Geringste auszusetzen.
Tipp des Autors
Auf dem Wanderparkplatz am Waldgasthaus Galgenvenn stehen Parkmöglichkeiten nur in begrenzter Zahl zur Verfügung. Besonders an den Wochenenden herrscht hier oftmals Mangel an Parkraum. Der größere offizielle Parkplatz der Galgenvenn-Route liegt in der Knorrstraße etwa 800 Meter vor Haus Galgenvenn.
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