Die Wasser.Wander.Welt - Galgenvenn führt durch die letzten Hochmoore Nordrhein-Westfalens
Nachdem wir das Sonsbeck-Venn hinter uns gelassen haben, führt uns die Beschilderung auf sandigen Heidewegen bei mehreren Richtungswechseln fast schnurgerade durch das Lange Venn. Linker Hand, etwas weiter weg vom Weg und leider nicht sichtbar befinden sich auch hier kleine Moorgewässer. Das Naturschutzgebiet Heidemoore beherbergt die letzten Hochmoore und die größten Moorfroschbestände Nordrhein-Westfalens. An die beeindruckende Durchwanderung dieser Vennlandschaft schließt sich der etwas eintönige Marsch auf schnurgeraden breiten Waldwegen durch einen Kiefernmischwald an. Schließlich gelangen die Wanderer an den steil abfallenden Rand einer aufgelassenen Sandgrube. Jetzt bestimmen wieder schmale Waldpfade und wurzelige Steige das Streckenprofil. Nach einem scharfen Rechtsschwenk geht es in ständigem Auf und Ab durch den Kiefernforst. Am Rand einer Kiesgrube kann man noch einmal ein mooriges Gewässer anlaufen, um danach mit zwei scharfen Rechtsknicks und nordwärts wandernd in das in unmittelbarer Grenznähe liegende Naturschutzgebiet Schlucht einzutauchen.
Im Naturschutzgebiet Schlucht läuft die Galgenvenn-Route auf erdigen Waldpfaden an Biotopgewässern vorbei
Hier am Maas-Abhang des Kaldenkirchener Grenzwaldes sind sandige nährstoffarme Böden vorherrschend. So führt uns die Galgenvenn-Route durch die kurz zuvor in Augenschein genommene Sandgrube hindurch und auf sandigen Pfaden in einen Bannwald. Hier wird die Natur sich selbst überlassen. Abgestorbene bemooste Baumstümpfe aus vorausgegangen Windbrüchen ragen am Wegrand auf. Totholz liegt quer zum Pfad und muss überstiegen oder umgangen werden. Kleine Biotopgewässer werden passiert. Sie sind im 19. Jahrhundert durch den Abbau von Ton entstanden. In den zurück gebliebenen Senken sammelte sich Wasser und bietet heute Fröschen, Salamandern und seltenen Libellenarten einen neuen Lebensraum. Bei all dem geht es ständig auf und ab. Hölzerne Trittstufen führen durch ausgewaschene Hohlwege und winzige Gewässer werden gequert.