Aus dem Brexbachtal geht es mit windungsreichen Pfaden und dem Rheinsteig zur Burgruine Sayn hinauf
Dem breiten, kaum noch begangenen Querweg mit der Bezeichnung Kanalweg folgen wir nach links und wandern im steilen Hang, anfangs auf Höhe bleibend, weiterhin talabwärts. Linker Hand fallen dabei erregende Tiefblick ins Brexbachtal, während zur rechten Seite hin auch in diesem Teilabschnitt Schieferformationen aufragen. Schließlich läuft die Route wieder zum Brexbach hinunter. Im Talgrund treffen wir auf die Zeltwiese des Pfadfinderlagers und steigen dann mit der Beschilderung des Rheisteigs und des Traumpfades Saynsteig auf Serpentinen in den rechtsseitigen Hang hinein. Auf der Anhöhe treffen die Wanderer auf Burg Sayn. Wir betreten den imposanten Burghof und genießen von der Burgmauer traumhafte Weitblicke auf Bendorf-Sayn und ins weitläufige Rheintal. Am Horizont sind jenseits des Rheingrabens sogar die Eifelberge auszumachen. Burg Sayn ist eine typische Spornburg und erhebt sich auf dem 110 langen und 40 Meter breiten Kehrberg. Sie ist der Stammsitz derer von Sayn-Wittgenstein. Im 30jährigen Krieg wurde Burg Sayn 1632 von schwedischen Truppen zerstört. Heute ist in dem mittelalterlichen Gemäuer eine Burgschänke anzutreffen.
Aus dem Saynbachtal geht es über einen windungsreichen Grataufstieg zum Ausgangspunkt zurück
Von Burg Sayn steigen wir auf der anderen Seite des Kehrberges bergab nach Bendorf-Sayn. Im Ortsteil Sayn überschreiten wir den Saynbach und wandern eine ganze Weile mit dem örtlichen Wanderweg "BD7" flussaufwärts am Saynbach entlang. Schließlich queren wir den Bach ein zweites Mal und folgen ein kurzes Stück der B413. Dann verlässt die Route die Bundesstraße und führt rechts abzweigend in den Wald. Es geht erneut bergauf. Wenig später zweigt nach links ein Waldwiesenpfad ab. Er führt an einem Jägerstuhl vorbei und zum Einstieg in die zweite Kletterstelle hinüber. Sie kann nicht umgangen werden, ist allerdings deutlich leichter zu bewältigen als die alpine Kletterei im Brexbachtal. Auch hier, im steilen Grataufstieg, weisen uns blaue Punkte den Weg. Pfadig und teilweise ausgesetzt klettern wir an bizarren Felsformationen vorbei, die herrliche Ausblicke ins Sayntal ermöglichen. Zum Schluss hilft uns wieder ein fest installiertes Fixseil, um die letzten überaus steilen Höhenmeter zu bewältigen. Über abwechslungsreiche Pfade und einsame Waldwege hoch über dem Sayntal gelangen wir schließlich zurück zum Ausgangspunkt in Isenburg-Siedlung.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Ausgesprochen abwechslungsreich und in zwei kurzen Teilabschnitten nahezu alpin führt diese 19 Kilometer lange Rundwanderung durch den Rheinischen Westerwald. Der sehr hohe Pfadanteil, die Wanderung durch das windungsreiche canyonartige Brexbachtal und mehrere traumhafte Ausblicke lassen das Herz eines jeden Wanderers höher schlagen. Eingefleischte Eisenbahnfans finden sicherlich an den alten Viadukten der Brexbachtalbahn ihren Gefallen, die entlang der Route anzutreffen sind. Darüber hinaus sorgen die mittelalterlichen Gemäuer von Burg Sayn und ganz zum Schluss ein Blick auf die Isenburg tief unten im Tal für mittelalterliche Highlights. Wer möchte kann den felsigen Aufstieg zu den beiden alten Bergwerksstollen, der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich macht, auslassen und durch das Brexbachtal weiter talwärts wandern. Die Routenfindung ist nicht ganz einfach zu bewerkstelligen. Rast- und Ruheplätze sind, wie es sich für eine Abenteuertour gehört, nur in bescheidenem Maße vorhanden.
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