Die Route führt auf schmalen Pfaden durch das windungsreiche und schluchtartige Brexbachtal
Nach Überschreitung eines bewaldeten Höhenzuges queren die Wanderer einen Zulauf zum Nauorter Floß und folgen einem breiten Forstweg sanft bergan. Auf der Anhöhe vollzieht die Route einen Rechtsschwenk. Mit der Bezeichnung "Nirwana Trail" geht es über eine felsige Gratschneide hinweg. Schließlich fällt der Steig erneut in die enge Schlucht des Nauorter Flosses. Mit einem scharfen Linksknick folgen wir dem Bachlauf bis zur Einmündung in den Brexbach. Unter der Bezeichnung Hinterster Bach entspringt der Brexbach im Grenzhausener Stadtwald und mündet nach 22 windungsreichen Flusskilometern im Park von Schloss Sayn in den Saynbach. Wir folgen dem Brexbach flussabwärts. Im nun folgenden Teilabschnitt geht es auf erdigen Pfaden am munter plätschernden Bachlauf entlang. Jetzt im späten Herbst sind die Wege ziemlich aufgeweicht und nicht immer gut begehbar. Aber die enge Schlucht, das wild schäumende und stark mäandernde Gewässer und der bunte Wald entschädigen uns für diese Unannehmlichkeit über alle Maßen.
Mehrere Viadukte der ehemaligen Brexbachtalbahn sorgen für einen Hauch von Eisenbahnromantik
Neben der unvergleichlichen Idylle der Brexbachschlucht versprühen die Viadukte der ehemaligen Brexbachtalbahn einen Hauch von Eisenbahnromantik. Gleich mehrmals sind die alten Brückenbauwerke zu unterschreiten. Der Schienenpersonenverkehr durch das Brexbachtal zwischen Engers und Au wurde im Jahre 1989 eingestellt. Heute wird die eingleisige Bahnstrecke nur noch für touristische Zugfahrten in unregelmäßigen Abständen genutzt. Wir wandern jetzt ständig talwärts und meist direkt am Gewässer entlang, während rechts der Route im Steilhang oftmals bizarre Felsformationen aufragen. Schließlich treffen die Wanderer in der breiter werdenden Schlucht auf eine Freifläche und gelangen kurz darauf an eine Brücke. Achtung!! Wer sich für die optionale Kraxeltour zu den beiden Bergwerksstollen in der steilen Brexbachschlucht entscheidet, darf diese Brücke nicht überqueren. Sollte man hingegen die leichte Route wählen, ist die Brücke zu benutzen um dem breiten Wanderweg entlang der Gewässers weiter talwärts zu folgen. Beide Routen treffen im unteren Brexbachtal am Zeltplatz des Pfadfinderlagers wieder aufeinander.
Im Brexbachtal lockt ein alpiner Aufstieg zu zwei begehbaren ehemaligen Bergwerksstollen
Wir entscheiden uns für die alpine Variante und steigen direkt am Ufer des Brexbaches und rechts der Brücke in den wild zerklüfteten felsigen Hang. Die jetzt folgende Klettertour ist mit blauen Punkten markiert, die allerdings nicht immer gut sichtbar angebracht sind. Für zusätzliche Erschwernis sorgt das dicht liegende Herbstlaub, das es kaum zulässt, die notwendigen Tritte im Fels zu finden. Trotzdem kommen wir beim Klettern gut voran und stehen kurz darauf vor dem Mundloch des ersten, von Menschenhand in den Fels getriebenen Stollens. In gebückter Haltung kann man ein gutes Stück in den Stollen vordringen. Nach ausgiebiger Erkundung mit der Taschenlampe folgen wir den blauen Punkten zum zweiten Stollen, der weiter oben in den Fels getrieben wurde. Rechts am Mundloch vorbei geht es immer noch sehr steil bergan. Hier hat man als willkommene Kletterhilfe ein Fixseil angebracht. Am Seil aufsteigend stoßen wir in halber Hanglage auf einen Querweg. Er beendet die nicht ganz ungefährliche alpine Kraxelei.