Über mehrere Felsenstufen stürzt der Laubach-Wasserfall etwa 20 Meter tief zu Tal
Stets sanft bergab wandernd läuft der Rengsdorfer Panoramaweg nahezu sechs Kilometer am rauschenden Laubach entlang. Mal direkt am Gewässer, dann wieder hoch über dem Bachlauf geht es durch eine enge Schlucht. Rechter Hand zeigt sich steil aufragendes, bemoostes Schiefergestein, während zur Linken der Laubach über kleine Wassersprünge und Stromschnellen der Wied zustrebt. Vom Aussichtspunkt Almblick genießen wir bei kurzer Wanderrast schöne Tiefblicke ins Wiedtal und auf die gegenüber liegenden Waldhänge. Erneut wechselt jetzt das Wegezeichen. Mit einem scharfen Linksknick folgen wir nunmehr der neuen Beschilderung "R1" tiefer in die immer enger werdende Schlucht und überschreiten im Talgrund den Laubach. Leicht aufwärts wandernd treffen wir dann auf den Laubach-Wasserfall. Hier stürzt das Gewässer über mehrere Felsenstufen etwa zwanzig Meter rauschend zu Tal. Ein schmaler Pfad führt bis zum Fuß des kleinen Kataraktes hinauf, der sich je nach Jahreszeit mehr oder weniger ausgeprägt zeigt.
Die Route führt unter der beeindruckenden Pfeilerkonstruktion der Wallbachbrücke hindurch
Vom Laubach-Wasserfall steigt der Panoramaweg relativ steil zur Schutzhütte Elisabethhöhe hinauf und gestattet dabei mehrmals schöne Tiefblicke ins Wiedbachtal. Mit dem Wegezeichen "M1" geht es ein kurzes Stück an der K106 entlang. Wir überschreiten schließlich die Kreisstraße und laufen auf einem Wiesenweg wieder in den Wald. Der Brückenbach wird gequert und vorbei an der Melsbacher Grillhütte in das Wallbachtal marschiert. In diesem Teilabschnitt erweist sich die Routenführung ausgesprochen schwierig. In einer scharfen Rechtskurve nach Querung des Wallbaches wählen wir den ansteigenden Pfad links abzweigend vom breiten Waldweg. So gelangen wir zur Wallbachbrücke der B256, die es zu unterschreiten gilt.
Vom Westerwald-Balkon schweift der Blick über den Rheingraben hinweg weit in die Osteifel
Hinter dem beeindruckenden Brückenbauwerk geht es mit der Beschilderung "Rheinsteig-Zuweg" stramm bergan zu den Rengsdorfer Rheinhöhen hinauf. Vom sogenannten Westerwald-Balkon schweift hier der Blick über den Rheingraben hinweg weit in die Osteifel. Am Horizont sind der Karmelenberg, der Plaidter Hummerich, der Krufter Ofen und der Gänsehals deutlich auszumachen. Auf der dort anzutreffenden Ruhebank ist eine ausgiebige Wanderrast absolute Pflicht, um diese herrliche Aussicht eine Weile zu genießen. Im folgenden letzten Drittel der Tour glänzt der Panoramaweg auf der Route des Rheinsteigs mit ausgesprochen idyllischen Waldpfaden. Von der Schutzhütte auf der Nonnenley werfen die Wanderer einen Blick ins Engelsbachtal, bevor die Route in das Völkerwiesental hinein fällt. Am Rengsdorfer Freibad vorbei geht es zum Schluss über Serpentinen hinauf zur St. Kastor-Kapelle, wo diese beeindruckende Westerwaldrunde ihr Ende findet.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Ohne Zweifel reicht die Route der Kloster-Schleife Rengsdorfer Panoramaweg an Premiumqualität heran. Allein der hohe, von jedem Wanderer so sehr geschätzte Pfadanteil rechtfertigt die Einordnung in Nähe dieser begehrten Kategorie. Einzig die fehlende einheitliche und durchgängige Wegbeschilderung veranlasst Profirouten im Bereich des Erlebniswertes entsprechende Abstriche vorzunehmen und statt vier lediglich drei Sterne zu vergeben. Ansonsten weist die Route alles auf, was das Wanderherz begehrt. Es geht an quirligen Bachläufen vorbei. Steil aufragende Felsformationen säumen den Weg und der eine oder andere Stolleneingang aus Zeiten des Schieferabbaus kann etwas abseits von der Hauptroute in Augenschein genommen werden. Der Laubach-Wasserfall und die traumhaften Weitblicke vom Westerwald-Balkon sind sicherlich die Highlights dieser bemerkenswerten Rundwanderung im Rheinischen Westerwald. Ein einheitliches Wegezeichen würde die Route enorm aufwerten und attraktiver gestalten.
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