Von der schön gestalteten Felsengrotte im Nachtsheimer Kesselchen fällt der Blick weit in die Hocheifel
Schließlich verlässt das Strühmannspettje das Wiesbachtal und steigt mit mehreren Richtungswechseln über landwirtschaftliche Nutzflächen bei schönen Fernsichten zur B410 hinauf. Hier treffen die Wanderer auf eine mittelalterliche Richtstätte. Im Jahre 1594 fanden an dieser Stelle gleich mehrere Hexenverbrennungen statt. Sinnigerweise hat man hier einen Lebensbaum errichtet, der zahlreichen Insektenarten einen Lebensraum bietet. Wir verlassen den schaurigen Ort und überqueren kurz darauf die B410. Jenseits der Straße geht es wieder in den Wald hinein. In der Gemarkung Nachtsheimer Kesselchen führt die Route an einer Mariengrotte vorbei, die im Jahre 1937 von Nachtsheimer Bürgern in der dort befindlichen kleinen Felswand angebracht wurde. Neben der imposanten Felsengrotte sollten die herrlichen Ausblicke in die Hocheifel von diesem Standpunkt ebenfalls Erwähnung finden. Pfadig und steil geht es sodann bergauf zu den Fundstellen einer römischen Siedlung auf der ehemaligen Nachtsheimer Heide. Ein schön gestaltetes Türmchen hat man am Waldrand platziert in dem die römischen Fundstücke eingemauert sind.
Das Mahnkreuz in der Gemarkung "Op de Worth" erinnert an einen Bombenangriff im 2. Weltkrieg
Erneut wird die B410, diesmal in Gegenrichtung, überschritten, um kurz darauf in einer nahe gelegenen kleinen Waldparzelle auf Hügelgräber eines römischen Gräberfeldes zu treffen. Zur Erinnerung an die hier in der Frühzeit bestatteten Toten hat man 2019 drei Basaltkreuze aufgestellt. Das Strühmannspettje läuft in die freie Feldflur und steigt nach Querung der K9 zur höchsten Erhebung der Runde hinauf. In der Gemarkung "Op de Worth" treffen die Wanderer auf das Mahnkreuz. Es erinnert an die wundersame Fügung, dass im 2. Weltkrieg bei einem Bombenangriff an Silvester 1944, bei dem 70 Bomben auf Nachtsheim niedergingen, keine Person zu Schaden kam. Aus Dankbarkeit pilgern die Gläubigen der Pfarrei Nachtsheim seit Kriegsende alljährlich nach Maria Martenthal. Von Mahnkreuz wandern wir sanft bergab und gelangen mit der vom Beginn der Rundwanderung bekannten Zuwegung zurück zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz an der Realschule Plus in Nachtheim. Hier endet eine ausgesprochen schöne Wanderung über das Nachtsheimer Strühmannspettje.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Das knapp dreizehn Kilometer messende Nachtsheimer Strühmannspettje erfüllt alle Merkmale einer Premiumrunde. Die Betreiber des Themenwanderweges haben eine ganze Reihe von Attraktionen in die Strecke eingebaut, die jeden Wanderer in Erstaunen versetzen. Besonders hervorzuheben ist dabei der pfadige, mit einem dicken Seil und hölzernen Trittstufen versehene serpentinenartige Aufstieg zum Heinzelmännchenberg vorbei an der Heinzelmännchenhöhle. Geschichtliche Hintergründe von Geschehnissen in der Region präsentiert man anhand von Hinweistafeln, die auf Basaltstehlen installiert wurden. Mit dem Mimbach- und dem Wiesbachtal werden zwei idyllische Bachtäler, zugegebenermaßen nur auf kurzen Teilstücken durchwandert. Mehrmals wartet die Route mit herrlichen Ausblicken weit in die Hocheifel und auf den Start- und Zielort Nachtsheim auf, den es zu umrunden gilt. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind in ausreichendem Maße vorhanden. Die Beschilderung ist nicht gerade üppig und manchmal etwas unkonventionell angebracht.
Tipp des Autors:
Wer den Weg unverständlicherweise abkürzen möchte, kann dies nach ca. sechs Kilometern tun. Darüber hinaus bestehen im weiteren Verlauf mehrere Möglichkeiten um in die Ortsmitte von Nachtsheim zurückzukehren.
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