Vom Krinkhof am nördlichen Rand des Kondelwaldes fällt die HeimatSpur in das schluchtartige Hesselbachtal hinein
Nachdem wir die Ortschaft Krinkhof durchwandert haben, erfreuen sich die Wanderer über Wildblumenwiesen hinweg an traumhaften Fernsichten weit in die Vulkaneifel hinein. An klaren Tagen und bei guter Wetterlage sind auch die Hunsrückberge jenseits der Mosel deutlich zu sehen. Die HeimatSpur läuft ein kurzes Stück am Waldrand entlang und taucht dann wieder in den Forst ein. In mehreren Windungen und schließlich mit einem scharfen Linksknick geht es jetzt sanft bergab in das Hesselbachtal. Der anfangs noch breite Waldweg verjüngt sich zu einem schmalen Pfad. In halber Hanglage streifen wir durch den Kondelwald. Während links der Route immer wieder Schieferfelsen den Weg säumen, fällt das Gelände zur rechten Seite hin steil ab. Der leise plätschernde Hesselbach tief unten im Talgrund ist dabei unser ständiger Begleiter.
Im Talgrund folgen wir weichen Wiesenpfaden, mit denen der Hesselbach zweimal überschritten wird
Schließlich fällt die HeimatSpur tiefer in das schluchtartige Hesselbachtal hinein und führt direkt am Gewässer entlang. Feuchtwiesen werden auf weichen, schwingenden Pfadspuren durchschritten und der Hesselbach wird gleich zweimal auf schmalen Stegen überschritten. Vorbei an der verfallenen Ruine des ehemaligen Diana-Freibades geht es mit dem Hesselbach in das Uessbachtal hinein. An dieser Stelle besteht die Möglichkeit zu einem Abstecher in den Kurort Bad Bertrich. Wir hingegen folgen der Beschilderung talaufwärts entlang des Uessbaches. In diesem Teilabschnitt kommt die HeimatSpur auf einem schattigen Uferweg sehr idyllisch daher. Im Anschluss daran geht es ein kurzes Stück an der L103 vorbei und zur Elfenmühle hinüber. Die Bezeichnung Elfenmühle hat mit Elfen oder Feen allerdings nicht das Geringste zu tun, vielmehr war die im Jahre 1860 erbaute Mühle das elfte Mühlengemäuer im Uessbachtal. Heute treffen wir dort auf ein bewirtschaftetes Hotel- und Speiserestaurant.
Hinter der Elfenmühle bewundern die Wanderer die absoluten Highlights der Tour, den Elbesbach-Wasserfall und die Elfengrotte
Gleich hinter der Elfenmühle wird der Uessbach gequert. Schon von der Brücke hat man einen traumhaften Blick auf den Elbesbach-Wasserfall, der hier über zahlreiche Felsensprünge rauschend zu Tal stürzt, um dann in den Uessbach einzumünden. Geländerbewehrt geht es am tosenden Wasserfall vorbei zur Elfengrotte hinauf. Dieses geologische Highlight ist vulkanischen Ursprungs. Glühend heiße Basaltlavaströme ergossen sich von den Höhenvulkanen in der Würmeiszeit ins Uessbachtal, trafen dort auf Wasser und erstarrten zu Säulen, in denen sich horizontale Spannungsrisse bildeten. Die ständige Verwitterung im Laufe der nachfolgenden Jahrtausende sorgte dafür, dass die Basaltsäulen die Form von aufeinander gestapelten Käselaiben annahmen. Deshalb wird die Elfengrotte häufig als Käsegrotte bezeichnet. Wir durchschreiten die Elfengrotte und steigen aus dem Dunkel der kleinen Höhle über eine Steintreppe, vorbei am Elbesbach-Wasserfall, in die enge Schlucht hinein. Hier treffen wir auf einen etwas kleineren Katarakt, dessen mehrarmige Wasserläufe etwa drei Meter tief hinab stürzen. Jetzt sind es nur noch wenige Schritte bis zum Waldparkplatz der Eifelmaarklinik, wo diese schöne Wanderung durch den Kondelwald begonnen hat.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Wer aufgrund der Bezeichnung "HeimatSpur Auf den Spuren der Moselbande" einen Themenrundwanderweg erwartet, wird ein wenig enttäuscht sein. Denn Info-Tafeln, die auf die Umtriebe der Räuberbanden oder gar des Schinderhannes hinweisen sind entlang der Runde nicht anzutreffen. Unterwegs bekommt man leider nichts Geschichtsträchtiges erzählt. Im ersten Drittel geht es zudem recht eintönig auf breiten Waldwegen durch das Elbesbachtal zum Weiler Krinkhof hinauf. Dort zeigt sich die Route, über ausgedehnte Weideflächen hinweg laufend, sehr aussichtsreich. Auch die sich anschließende einsame und pfadige Streckenführung durch das schluchtartige Hesselbachtal wird wohl bei jedem Wanderer in guter Erinnerung bleiben. Für einen furiosen Schlussakkord sorgen die absoluten Highlights der Tour, der Elbesbach-Wasserfall und die Durchwanderung der Elfengrotte. Eine ausreichende Zahl an Rast- und Ruhemöglichkeiten ist vorhanden. Die Wegführung ist nahezu unverlaufbar ausgeschildert. Überörtliche Bedeutung oder gar Premiumqualität können der HeimatSpur allerdings nicht zugeordnet werden. Profirouten empfiehlt daher, im Anschluss an die hier beschriebene Route gleich hinter der Elfengrotte die direkt daneben liegende HeimatSpur Ritter-Räuber-Römer noch mitzunehmen. Diese führt ungleich schöner und abwechslungsreicher durch das Uessbachtal. Dann wächst die zu bewältigende Wanderdistanz beider HeimatSpuren allerdings auf insgesamt 16 Kilometer an.
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