Der Besuch der Klosterkirche in Niederehe mit ihrer Balthasar-König-Orgel ist ein absolutes Muss
Kurz darauf gelangt die Gruppe nach Niederehe. Mitten im Ort treffen wir auf das ehemalige Augustinerinnenkloster. Besonders sehenswert ist die alte Klosterkirche, deren älteste Teile aus dem 12. Jahrhundert stammen. In der Kirche befindet sich neben dem Hochgrab Phillips von der Mark, die frisch renovierte Balthasar-König Orgel aus dem Jahre 1715. Regelmäßig finden hier Orgelkonzerte statt, die weit über die Region hinaus Beachtung finden. Wir verlassen Niederehe, wandern ein kurzes Stück an der Landstraße entlang und biegen dann an einem alten Steinbruch wieder nach rechts in den Wald hinein. Ein aufziehendes Gewitter mit Starkregen lässt uns in aller Eile am Grab des bekannten Eifelmalers Fritz-von-Wille und an der Burg Kerpen vorbei marschieren, um im nahe gelegenen gleichnamigen Eifelort Schutz vor den Regenschauern zu suchen.
Burg Kerpen, die lotrecht aufragende Weinbergwand und die Wehrkirche in Berndorf sind die Highlights im zweiten Teilabschnitt
Von hier aus nehmen wir dann das trutzige mittelalterliche Gemäuer auf einem Dolomitsporn hoch über der Ortschaft näher in Augenschein. Die Feste stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde wahrscheinlich von Sigibertus de Kerpene erbaut. Im Jahre 1682 wurde die Burg von französischen Truppen zerstört und später als Steinbruch genutzt. Heute ist die Anlage begehbar und beherbergt ein Schullandheim. Der gut erhaltene Bergfried kann allerdings nicht bestiegen werden. Wir lassen Kerpen hinter uns und folgen der Eifelsteigroute, jetzt wieder bei strahlendem Sonnenschein, zum ehemaligen Steinbruch Weinberg. Schichten von Kalk- und Dolomitgestein der Mitteldevon-Zeit bilden die lotrecht, im verbuschten Gelände aufragende Weinbergwand. Nur noch wenige Kilometer trennen uns jetzt von Berndorf. Auf einer Anhöhe am Rand der kleinen Ortschaft liegt die im romanischen Baustil errichtete Wehrkirche St. Peter. Das Kirchenumfeld mit Graben, Wall und Mauer ist noch gut erhalten und überaus sehenswert. Breite Wiesenwege geleiten die Eifelsteigwanderer sodann zum Zielort Hillesheim, den wir von einem oberhalb der Ortschaft angelegten Grillplatz erstmals betrachten können. Steil geht es jetzt über einen von Hecken gesäumten Wiesenweg bergab in den Eifelort hinein, wo diese schöne Wanderung über den Eifelsteig in einem gemütlichen Cafe ihr Ende findet.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Überaus erreignis- und aussichtsreich zeigt sich die 8. Etappe des Eifelsteiges von Mirbach nach Hillesheim, die über die kargen Höhen der Kalkeifel hinweg läuft. Trotzdem uns die Route in der überwiegenden Mehrzahl über breite Wald- und Wiesenwege führt, geht es recht kurzweilig durch die hügelige frühsommerliche Eifellandschaft. Absoluter Höhepunkt auf diesem Teilabschnitt des Fernwanderweges ist natürlich der Dreimühlenwasserfall im Ahbachtal mit seinen ständig wachsenden Kalksinterterrassen. Aber auch die Erlöserkirche in Mirbach gleich zu Beginn der Tour, die Klosterkirche in Niederehe und die trutzige Wehrkirche von Berndorf sind echte Hingucker. Da man den Bergfried von Burg Kerpen nicht besteigen kann, lohnt sich der kurze Abstecher zum mittelalterlichen Gemäuer nicht unbedingt.
- << Zurück
- Weiter