Mit dem Europäischen Fernwanderweg Nr. 1 läuft die Waller-Tour schnurgerade durch den Wald
Der Weiler Oberelbert wird nur am Ortsrand gestreift. Mit einem geschotterten Wirtschaftsweg geht es über Wiesengelände und an einem Wildgehege vorbei wieder in den Wald hinein. Weideland und Waldparzellen werden jetzt im Wechsel durchwandert, bevor die Wandergruppe nach Welschneudorf gelangt. Die Route durchmisst den Ort und bietet mit der Landdomäne Rückertshof eine Einkehrmöglichkeit, die allerdings an den Wochentagen erst um 17:00 Uhr geöffnet hat. Hinter Welschneudorf wird erneut durch den Wald zum Teil auf asphaltiertem Grund in Richtung Dielkopf gewandert. In diesem Teilabschnitt begleitet uns der Europäische Fernwanderweg Nr. 1, der hier mit der Wäller-Tour wenig erbaulich auf breiten Forstwegen schnurgerade durch den Wald läuft.
Vom Wolfskirchhof gelangen die Wanderer zum Aussichtspunkt Steinkaut bei Niederelbert
Am rechten Wegrand einer der "Forstautobahnen" zeigt schließlich eine Hinweistafel mit der Aufschrift "Wolfskirchhof" an, dass an dieser Stelle nach 70-jähriger Jagdzeit im Jahre 1886 der letzte Wolf auf dem Westerwald erlegt wurde. Inzwischen dürfte Canus Lupus, also der Wolf wieder dabei sein, den Westerwald neu zu erobern. Im Anschluss daran wird die L 329 gequert und im Niederelberter Wald mit einem hölzernen Steg der sich windende Gambach überschritten. Noch einmal geht es in die freie Feldflur hinaus. Dann steigt die Wäller-Tour, man höre und staune, mit einem schmalen Pfad über hölzerne Trittstufen zum Aussichtspunkt Steinkaut hinauf. Vor uns im Tal liegt der Start- und Zielort Niederelbert. Hier wird auf einer Ruhebank noch einmal kurze Rast gehalten, um die schöne Aussicht zu genießen und einen letzten Schluck aus der Pulle zu nehmen. Dann führt uns die Wäller-Tour steil bergab. Eingangs der Ortschaft wird der rauschende Niederelberter Bach überschritten, um kurz darauf zum Wanderparkplatz an der Holler Straße zurückzugelangen. Hier endet eine wenig begeisternde Novemberwanderung über die Elberthöhen.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Wie man dem vorausgehenden Wanderbericht unschwer entnehmen kann, ist die Wäller-Tour Elberthöhen mit Sicherheit keine Premiumroute. Man sollte die Wanderung vielleicht zu einer anderen Jahreszeit als im späten Herbst unternehmen. Sicherlich hat die Runde bei klarer Sicht eine Reihe von schönen Fernsichten zu bieten, die im Novembernebel leider verborgen bleiben. Aber auch eine solche Bereicherung kann die Höhepunkte nicht ersetzen, die der Wanderung einfach fehlen. Zudem trägt das Streckenprofil wenig zur Attraktivität dieser Runde bei. Die von jedem Wanderer so sehr geschätzten schmalen Pfade und felsigen Steigen fehlen völlig im Tourprogramm. Wer es allerdings gemächlich angehen lassen möchte, der wird sich über die wenigen moderaten Anstiege in der Wäller-Tour Elberthöhen freuen.
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