Die Insel Nonnenwerth ist vom neu gestalteten Drachenfelsplateau rheinaufwärts im breiten Stromtal gut auszumachen
Der 324 Meter hohe Gipfel des Geisberges wird auf schmalen Waldpfaden bezwungen. Von der dort anzutreffenden Schutzhütte genießen wir erneut ein grandioses Rheintalpanorama. Weit voraus gen Süden ragt der Große Breiberg auf. Im Westen ist bereits der Drachenfels zu sehen, den die Rheinsteigrunde noch anlaufen wird. Darüber hinaus ist an zwei Stellen auch Vater Rhein zu sehen. Nach kurzer Wanderpause verlassen wir den Geisberg und wandern durch die abfallende Flanke des Schallenberges. Mit der fein geschotterten breiten Drachenfelsstraße läuft die Rheinsteigrunde am bewirtschafteten Milchhäuschen vorbei hinüber zum Drachenfels. Steil bergan wandernd wird der 4. Gipfel des Tages bestiegen. Auf dem erst kürzlich neu gestalteten weitläufigen Drachenfelsplateau tummeln sich eine Menge Touristen, die in der Mehrzahl mit der Drachenfelsbahn von Königswinter herauf gekommen sind. Von der hohen Warte nehmen sie das traumhafte Rheintalpanorama in Augenschein. Die Insel Nonnenwerth ist im breiten Flusstal rheinaufwärts zu sehen. Am gegenüber liegenden linken Rheinufer zeigen sich Bonn-Mehlem und weit in der Ferne die rheinland-pfälzische Ortschaft Rolandseck.
Im letzten Drittel führt uns die Rheinsteigrunde in einem ständigen Auf und Ab durch die idyllischen Breiberge
Auf dem Drachenfelsplateau ist natürlich eine große Pause absolute Pflicht. Dabei schweift der Blick hinauf zum ruinösen Bergfried der Burg Drachenfels. Die Höhenburg auf dem 321 Meter hohen gleichnamigen Trachytfelsen wurde vom Kölner Erzbischof Arnold I. im Jahre 1138 errichtet. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurde Burg Drachenfels 1634 geschleift und nicht wieder aufgebaut. Vom Drachenfelsplateau fällt der Rheinsteig auf schmalen, windungsreichen Pfaden bergab nach Rhöndorf. Hoch über dem Rheintal betrachten wir Rhöndorf vom Vorplatz des Ulanendenkmals aus der Vogelperspektive. Außerhalb der Ortslage passieren wir im Fonsbachtal den Rhöndorfer Waldfriedhof, die letzte Ruhestätte Konrad Adenauers. Ein letzter gravierender Anstieg ist jetzt noch zu meistern. Der Rheinsteig führt die Wanderer zu den Breibergen hinauf. Auf schmalen, mit Felsen gesäumten Waldpfaden lassen wir den Großen Breiberg rechts liegen und besteigen lediglich den 288 Höhenmeter messenden Kleinen Breiberg. Die Rheinsteigrunde läuft sodann vom fünften Gipfel hinüber zum Löwenburger Hof. An dieser Stelle verlassen wir die Rheinsteigroute. Auf örtlichen Wanderwegen geht es am Drei-Seen-Blick vorbei zurück zum Start- und Zielpunkt auf der Margarethenhöhe. Hier endet eine herrliche Premiumrunde durch das Siebengebirge.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Wandern in Premiumqualität ist im Siebengebirge ein leichtes Unterfangen. Ob man sich dazu des Rheinsteiges, des rechtsrheinischen Rheinhöhenweges oder eines örtlichen, gut ausgewiesenen Wanderweges bedient ist vollkommen gleich. Das Wandererlebnis wird in allen Fällen an die so begehrenswerte höchste Wanderklasse heran reichen. Dafür sorgen der ungemein hohe Anteil an erdigen, naturbelassenen Waldpfaden im gesamten Siebengebirge, unzählige Schutzhütten und Ruheplätze, eine ganze Reihe von Einkehrmöglichkeiten und die nahezu unverlaufbar angebrachte Beschilderung auf behauenen Findlingen. Die grandiosen Ausblicke von den Berggipfeln ins Rheintal sind kaum noch zu toppen und die mittelalterlichen Gemäuer erweisen sich als durchaus sehenswert. Um das Siebengebirge in Gänze kennen zu lernen, muss man die Wanderstiefel allerdings an mehreren Tagen schnüren. Die hier beschriebene Rheinsteigrunde ist daher nur eine von mehreren ereignisreichen Routen in dem hügeligen Gebirgszug rechts des Rheins.
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