Die Burgen Liebenstein und Sterrenberg sind lediglich durch eine mächtige Schildmauer getrennt
Anfangs durch Wald und später durch die freie Feldflur erreichen wir Lykershausen. An Waldsäumen vorbei mit herrlich blühenden Ginsterbüschen geht es aber schon bald zur Hangkante der Rheinhöhen zurück. Vom Brömserkopf fällt der Blick erneut auf den breiten Strom. Die Feindlichen Brüder sind näher gerückt und ragen zum Greifen nah aus dem Hangwald auf. Auf schmalen, felsigen Steigen geht es jetzt durch Krüppeleichenbestände über die Rheinhöhen hinweg. Hier zeigt die Route ohne Zweifel Steigcharakter. Kurz darauf gelangen die Wanderer zur Burg Liebenstein. Das mittelalterliche Gemäuer wurde vermutlich im 13. Jahrhundert als Vorburg zur nur 200 Meter entfernt liegenden Burg Sterrenberg erbaut und beherbergt heute eine Burgschenke. Nach der Wanderrast auf Burg Liebenstein besuchen wir auch die benachbarte Burg Sterrenberg. Sie findet bereits im Jahre 1034 als Reichsburg Erwähnung und befand sich im Mittelalter im Besitz der Grafen von Katzenelnbogen. Der weiß gestrichene, weithin sichtbare Bergfried wurde hervorragend renoviert und kann bestiegen werden. Von dieser hohen Warte sind die Weitblicke ins Rheintal und auf Burg Liebenstein überaus erwähnenswert.
Vom aussichtsreichen Kamper Hang geht es hinab in den Zielort Kamp-Bornhofen
Von den Feindlichen Brüdern geht es hinab ins Bornhofener Bachtal. Nach dem Überschreiten der Loreley-Burgen-Straße führt uns eine steile Bohlentreppe in den Steilhang hinein. Anschließend steigt die Route über einen schmalen Serpentinenpfad überaus stramm erneut zu den Rheinhöhen hinauf. Auf einem herrlichen Hangweg, anfangs höhengleich, später wieder etwas steiler bergan, wandert die Gruppe zur Bruno-Löhr-Hütte hinüber. Hier überrascht uns ein heftiges Gewitter mit Starkregen und heftigem Hagelschlag. Wir sitzen das Unwetter in der Schutzhütte aus und folgen dann dem Rheinsteig leicht abfallend zum Aussichtspunkt Wilhelmshöhe. So nutzen wir aufgrund der schlechten Wetterlage die nächste Gelegenheit um vom aussichtsreichen Kamper Hang in den Zielort Kamp-Bornhofen abzusteigen und diese sehr schöne, zum Schluss leider verregnete Rheintour zu beenden.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Diese wunderschöne Rheinsteigetappe zeigt sich konditionell überraschend anspruchsvoll. Die langen, steilen Anstiege von Kestert und aus dem Bornhofener Bachtal sind recht anstrengend und schweißtreibend. Allerdings wird der Rheinsteigwanderer für die mühevollen Teilabschnitte mit herrlichen Blicken ins Rheintal mehr als belohnt. Der Besuch der Feindlichen Brüder ist ein absolutes Muss und gehört zur Tour einfach dazu. Ob der Bergfried der Burg Sterrenberg immer geöffnet ist, oder der Autor nur unverschämtes Glück hatte, ist nicht bekannt. Allerdings sind die Panoramablicke von der zinnenbewehrten Höhenburg auf den breiten Rheinstrom und auf Burg Liebenstein ein besonderes Erlebnis.
Weitere Rheinsteig-Etappen
- 3. und 4. Etappe Kiedrich - Rüdesheim
- 5. Etappe Rüdesheim - Lorch
- 6. Etappe Lorch - Kaub
- 7. Etappe St. Goarshausen - Kaub
- 8. Etappe St. Goarshausen - Kestert
- 9. Etappe Kestert - Kamp-Bornhofen
- 10. Etappe Kamp-Bornhofen - Braubach
- 11. Etappe Braubach - Lahnstein
- 12. Etappe Lahnstein - Ehrenbreitstein
- 17. Etappe Leutesdorf - Bad Hönningen
- 18. Etappe Bad Hönningen - Unkel
- 19. und 20. Etappe Unkel - Rhöndorf
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