Die historisch bedeutsame Bergkirche bei Heinsheim ist bekannt durch ihre Fresken aus dem 12. Jahrhundert
Über eine landwirtschaftlich genutzte Freifläche geht es reichlich unspektakulär an einem Kompostwerk vorbei in Richtung Heinsheim. Die kurz darauf zu begehende Asphaltpiste neigt sich zu Tal und führt an der historisch bedeutsamen Bergkirche aus dem Jahre 1288 vorbei. An der Kante des steil abfallenden Neckarhanges hat man im frühen Mittelalter dieses kleine Kirchlein errichtet, das durch seine Wandfresken überregionale Bedeutung erlangte. Darüber hinaus fungierte der an eine Wehrkirche erinnernde kleine Sakralbau über die Jahrhunderte als Grablege der benachbarten Ehrenburg. Von der Bergkirche steigen wir über Treppenstufen hinab nach Heinsheim und folgen der Neckarsteigbeschilderung vorbei an Schloss Heinsheim, in dem heute ein Hotel untergebracht ist, bis zum Neckarufer.
Aus dem Neckartal steigen wir zur Stauferstadt Bad Wimpfen hinauf und bewundern die Pfalz des Kaisers Friedrich Barbarossa
Von jetzt an führt der Fernwanderweg in unmittelbarer Nähe zum Fluss durch die Neckarauen. Aus dem Neckartal steigt die Route zum S-Bahn-Haltepunkt Bad Wimpfen hinauf und führt uns schließlich durch ein Tor der mittelalterlichen Stadtbefestigung in den historischen Mittelpunkt der Stauferstadt. Die Besichtigung und Durchwanderung der ehemals größten Kaiserpfalz nördlich der Alpen ist ein absolutes Muss für jeden Neckarsteigwanderer. Der Bergfried der Pfalz des Kaisers Friedrich Barbarossa war der 58 Meter hohe Blaue Turm, das Wahrzeichen von Bad Wimpfen. Darüber hinaus erfreuen wir uns anschließend an den liebevoll renovierten Fachwerkgemäuern in der Altstadt von Bad Wimpfen. Hier endet eine herausragende, in guter Erinnerung bleibende, insgesamt 120 Kilometer lange Fernwanderung über den Neckarsteig.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die Schlussetappe des Neckarsteigs setzt noch einmal erinnerungswürdige Akzente auf dem Fernwanderweg entlang des Neckars. Die vier mittelalterlichen Festungsbauten, die Michaelskapelle und die Bergkirche sind sicherlich die herausragenden kulturellen Höhepunkte der knapp 23 Kilometer langen Streckenwanderung. Aber auch die natürlichen Highlights, die abgeschiedene Wanderung durch das Steinbachtal, die traumhaften Panoramablicke vom Gundelsheimer Himmelreich ins Neckartal und die Durchwanderung der Neckarauen kurz vor dem Zieleinlauf in Bad Wimpfen bleiben sicherlich in guter Erinnerung. Zurückblickend bleibt festzuhalten, dass dem Neckarsteig vom Wandermagazin im Jahre 2018 vollkommen zu Recht der Titel "Deutschlands schönster Weitwanderweg" verliehen wurde. Die Routenführung ist im letzten Teilabschnitt wie in allen vorhergehende Etappen nahezu unverlaufbar ausgeschildert. Rast- und Ruheplätze sind in genügender Zahl vorhanden. Abschließend ist anzumerken, dass wir den Neckarsteig in sportlichen sechs Etappen erwandert haben. Den dritten, wenig begeisternden und weitab vom Neckar verlaufenden Abschnitt haben wir ausgelassen. Erholsamer ist es sicherlich, der Aufteilung in neun Abschnitten Folge zu leisten, wie es die Betreiber des Fernwanderweges vorsehen.
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