In der Gemarkung Daxberg treffen die Wanderer auf eine Riesenruhebank die herausragende Weitsichten ermöglicht
Wir nehmen die Birresborner Eishöhlen von innen und außen in Augenschein und durchwandern das weitläufige Areal auf verschlungenen Waldpfaden. Dann führt uns die Route sanft ansteigend in die freie Feldflur hinaus, die herrliche Fernblicke möglich macht. Nach mehreren Richtungswechseln über landwirtschaftliche Nutzflächen gelangen wir in die Gemarkung Daxberg. Hier konnte man bis vor kurzem zwei Kiefern mit der Bezeichnung "Adam und Eva" bewundern, die ein biblisches Alter von nahezu 200 Jahren aufwiesen, aber aus Sicherheitsgründen leider gefällt werden mussten. Die Baumriesen waren, wie einer noch vorhandenen Info-Tafel zu entnehmen ist, die wohl ältesten Kiefern in der Eifel. Ein schmaler Waldpfad führt sodann zu einer Riesenruhebank hinüber, die herrliche Ausblicke in die von Waldparzellen und Wiesenflächen durchsetzte Eifellandschaft möglich macht. Im weiteren Verlauf führt die Bertrada-Tour auf fein geschotterten und/oder naturbelassenen breiten Forstwegen vornehmlich durch lichten Mischwald. Dabei ist der Waldboden an vielen Stellen mit üppigen, sattgrünen Farnstauden bedeckt.
Die Bertradaburg wird mit Karl dem Großen, dem legendären Karolingerkönig in Verbindung gebracht
Auf breiten, naturbelassenen Waldwegen geht es jetzt bergab und schließlich windungsreich ins Kylltal hinein. Mehrmals zeigen sich links des Weges erregende Ausblicke in die Vulkaneifel. Schließlich fällt der Blick auf den Start- und Zielort Mürlenbach mit der imposanten, doppeltürmigen Bertradaburg. Über die Dorfstraße Hardter Weg betreten wir die Ortschaft und wandern zur Festung hinauf. Sie befindet sich in Privatbesitz und kann daher nicht besichtigt werden. Die 348 Meter hoch gelegene Höhenburg wurde auf einem Felsensporn über dem Kylltal errichtet. Erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem 13. Jahrhundert. Allerdings wird das mittelalterliche Gemäuer mit Karl dem Großen in Verbindung gebracht. Nach örtlicher, nicht urkundlich gesicherter Überlieferung soll Bertrada die Jüngere, Mutter des karolingischen Kaisers, hier gelebt und ihren, im Jahre 747 geborenen Sohn auf der Burg zur Welt gebracht haben. Im Zuge der Säkularisation im Jahre 1802 kam die Bertradaburg durch Versteigerung in Privatbesitz. Talwärts wandernd gelangen wir wieder an das Ufer der Kyll. Hier endet eine schöne Wanderung in der Vulkaneifel.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Leider kann man der rund vierzehn Kilometer langen Bertrada-Tour in der Vulkaneifel keine Premiumqualität bescheinigen. Die etwas eintönige Routenführung über breite Waldwege und der nicht unerhebliche Asphaltanteil verhindern eine Bewertung im Vier-Sterne-Bereich von Profirouten in den Kategorien Landschaft und Erlebnis. Herausragende Höhepunkte der Tour sind zweifellos die begehbaren Eishöhlen hoch über dem Fischbachtal bei Birresborn. Die Bertradaburg, als mutmaßlicher, aber urkundlich nicht belegter Geburtsort Karls des Großen kann nicht besichtigt werden. Ein Blick in den Burghof, auf die gigantischen Festungsmauern und die beiden schon von Weitem sichtbaren Burgtürme bereichern allerdings den guten Gesamteindruck der schönen Eifelrunde. An der Beschilderung gibt es nichts auszusetzen. Die Wegezeichen sind gut sichtbar angebracht. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind unterwegs in ausreichender Zahl vorhanden.
Tipp des Autors:
Die Bertradaburg kann nur nach vorheriger Vereinbarung besichtigt werden. Der 30 Meter hohe Wohnturm der imposanten Festung bietet einen wunderschönen Blick über die Landschaft der Vulkaneifel. Einmal im Jahr findet im Burghof das Mürlenbacher Burgfest statt. Anmeldung zu Führungen und weitere Infos unter Tel. 0176-78507407.
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