Im Eifelort Birresborn überquert die Bertrada-Tour die Kyll, einen linken Nebenfluss der Mosel
Ständig bergab wandernd geht es jetzt in Richtung Birresborn. Der Eifelort liegt wie Mürlenbach im Kylltal zu Füßen des Vulkans Kalem, dessen eruptive Aktivitäten bereits 600.000 Jahre zurückliegen. Er gehört zu den größten und ältesten Vulkanen der Eifel. In Birresborn überschreiten wir die Kyll und durchwandern den schmucken Eifelort. Die Kyll ist ein 128 Kilometer langer linker Nebenfluss der Mosel, die in der belgischen Region Wallonien entspringt und bei Trier-Ehrung einmündet. Leicht abweichend von der Beschilderung wandern wir an der Kath. Pfarrkirche St. Nikolaus und an der Bronzefigur des "Loukneppels" vorbei. Letztere erinnert an die in der Vulkaneifel tätigen Loheschäler. In den zurückliegenden Jahrhunderten hat man Eichenrinde, so genannte Lohe, abgeschält. Sie wurde als Gerbstoff zur Herstellung von Leder benötigt. Bergan wandernd verlassen wir Birresborn über die Dorfstraße "Im Steinreich". Die Wanderer passieren die Zufahrt zur Birresborner Grillhütte und treffen auf einen Wald-Erlebnis-Lehrpfad, der anhand von Infotafeln viel über den Wald und seine Bewirtschaftung zu berichten weiß.
Die begehbaren Birresborner Eishöhlen sind durch den Abbau vulkanischen Gesteins entstanden
Schließlich führt uns ein kurzer, scharf links schwenkender Abzweig zu den Birresborner Eishöhlen hinauf. Sie sind nicht natürlichen Ursprungs, sondern durch den unterirdischen Abbau vulkanischen Gesteins entstanden. Vor 2000 Jahren bauten bereits die Römer die basaltischen Schweißschlacken ab. Sie eigneten sich hervorragend zur Herstellung von Mühlsteinen, die man bis ins 19. Jahrhundert zum Zermahlen der Eichenrinde bei der Gerbung von Leder verwendete. Die heute in den Monaten von April bis Oktober für Besucher frei zugänglichen fünf Eishöhlen verfügen über steil abwärts führende Stollengänge. Aufgrund der hohen Feuchtigkeit im vulkanischen Gestein bildet sich eine beständige Verdunstungskälte, die nach oben nicht abziehen kann. Selbst in heißen Sommern beträgt die Temperatur in den Eishöhlen zwischen -1 bis + 7 Grad Celsius. Früher kam es bis in den Sommer hinein innerhalb der Höhlen zu Eisbildungen. Im Zweiten Weltkrieg hat man die Stollen als Schutzräume genutzt. Heute sind dort Fledermauskolonien anzutreffen, die die dunklen Schächte als Winterquartier erobert haben.