Die Ortschaft Horhausen wird durchmessen und dann in das Grenzbachtal hinein marschiert
Vom Mundloch des Otto-Stollens geht es bergauf. Die Wanderer gelangen nach Horhausen. In einer kleinen Parkanlage treffen wir auf eine Bronzeplastik von Josef Kardinal Höffner. Der langjährige Kölner Erzbischof war ein Horhausener Bürger. Hinter der Ortschaft fällt der Westerwaldsteig, jetzt wieder als schmaler Pfad, über Wiesenflächen ins Grenzbachtal ab. Bald nimmt uns der Herbstwald auf. Mischwald und dunkler Tannenforst werden im engen Tal durchwandert und ein schmales Rinnsal, wohl ein Zulauf zum Grenzbach, wird auf wackligen Holzstegen mehrmals überschritten. Als wir auf den Grenzbach treffen, verlassen wir rechts abzweigend kurz den Westerwaldsteig, um in der gastlichen Grenzbachtalmühle Einkehr zu halten.
Eine Herde Heckrinder mit ihren ausladenden Hörnern grast im renaturierten Grenzbachtal
Nach der Mittagspause geht es von der Grenzbachtalmühle wieder zum 500 Meter entfernten Westerwaldsteig zurück. Der Hochnebel hat sich inzwischen vollständig aufgelöst und die Herbstsonne strahlt vom Himmel. Wir folgen nun der Routenführung in das Grenzbachtal hinein. Der Grenzbach entspringt an der Autobahn A3 und mündet bei Döttesfeld nach neun Kilometern in die Wied. Er windet sich durch eine herrliche, seit mehreren Jahren vollständig renaturierte Flussaue die ihresgleichen sucht. Im Jahre 2004 wurde mit dem Rückbau von Stauwerken und der Rodung von 16 ha Fichtenwald begonnen, um den heutigen, naturbelassenen Zustand wieder herzustellen. Heckrinder, eine Rückzüchtung auf den Auerochsen, werden eingesetzt, um eine vollständige Verbuschung zu vermeiden. Sie bleiben ganzjährig im Freien, verursachen nur geringe Trittschäden und fressen auch Binsen, Brennesseln und Brombeersträucher.