Die Tiefblicke vom Räuberschlösslefelsen in die Wutachschlucht sind spektakulär
An der Schattenmühle lockt ein Seitensprung in die 1,5 Kilometer lange Lotenbachklamm. Infolge der noch zu bewältigenden Wanderkilometer bis zum Etappenziel in Lenzkirch verzichten wir auf dieses Abenteuer und folgen dem Schluchtensteig nach dem Überqueren einer Landstraße in den Hang hinein. Stramm bergan geht es durch lichtes Gehölz zum nördlichen Talrand der Wutach hinauf. Wieder zurück in der Schlucht führt uns ein kurzer Abstecher zur Burgruine Neu-Blumegg, auch Räuberschlössle genannt. Vom mittelalterlichen Gemäuer, welches im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde, ist nicht mehr viel zu sehen. Darüber hinaus sind die Tiefblicke vom Räuberschlösslefelsen in die Wutachschlucht spektakulär.
Von einer ausgesetzten Felsenkanzel fällt der Blick in die Haslachschlucht und auf den felsigen Haslachdurchbruch
Vom Räuberschlössle leicht abfallend wird hinter dem Wasserkraftwerk Stallegg der in die Wutach einmündende Rötenbach überschritten, um dann am Zusammenfluss von Gutach und Haslach, welche die Wutach bilden, flussaufwärts der Haslach zu folgen. Auch hier bestimmen Wurzelsteige und wilde Uferpfade das Streckenprofil. Nachdem der Schluchtensteig eine zeitlang dem Lauf der Haslach folgt, steigt er zum Rechenfelsen hinauf. Von der ausgesetzten Felsenkanzel fällt der Blick in den Haslachdurchbruch hinein, ein gewaltiges Felsentor, das von dem Wildbach in das Gestein hinein gesägt wurde. Aus der engen Schlucht führt uns die Beschilderung zum Hölllochfelsen hinauf. Noch einmal werfen wir einen Blick in die Haslachschlucht, um dann recht unspektakulär entlang den Bähnle-Radweges und letztendlich durch ein kleines, tief eingeschnittenes Mühlental in den Zielort Lenzkirch zu gelangen. Hier endet eine traumhafte Etappe auf dem Schluchtensteig durch den Südschwarzwald in der gastlichen Hotel-Pension Schwörer.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die Filetstücke des Schluchtensteiges werden unzweifelhaft auf der 25 Kilometer langen zweiten Etappe des Fernwanderweges durchwandert. Das Naturwunder Wutachschlucht ist nur noch mit der Wildbachklamm Buchberger Leite im Bayerischen Wald und dem Okertal im Harz zu vergleichen. Felsige Steige und weiche Uferpfade entlang von Wutach und Haslach prägen diesen Teilabschnitt des Schluchtensteiges in besonderem Maße. Zwischen dem Startpunkt der Etappe der Wutachmühle und der bewirtschafteten Schattenmühle etwa in der Hälfte der Etappe verkehrt in stündlichem Rhythmus in den Sommermonaten ein Wanderbus. Deshalb ist man auf dem 10 Kilometer messenden Teilabschnitt nie alleine unterwegs. Auf den restlichen Wanderkilometern überzeugt der Schluchtensteig nicht nur mit seiner grandiosen Routenführung sondern auch mit seiner ausgesprochenen Einsamkeit und Stille. Wahrhaft eine Traumroute, die mit fünf Sternen in den Kategorien Landschaft und Erlebnis, der höchsten Auszeichnung von ProfiRouten.de, zu bewerten ist.
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