Über Klammern, Eisenleitern und Trittstifte klettern wir seilgesichert durch den verbuschten Rheinhang
Wir entscheiden uns für das alpine Klettervergnügen, legen die Ausrüstung an und klettern beim Einstieg über eine senkrechte Leiter sechs Meter bergab. Der erste Eindruck ist wirklich recht alpin. Sicherlich fehlen die abgrundtiefen, ausgesetzten Passagen wie man sie von Eisenwegen in den Alpen kennt, aber für einen Anfänger birgt diese Anlage eine große Aufgabe. Nachdem die Leiter im Abstieg überwunden ist, geht es eine Etage tiefer über einen schmalen Pfad sanft abwärts am Hang entlang. Schon wartet das nächste Highlight auf die Wanderer. Eine mit Klammern versehene, plattige Felswand will im Aufstieg durchklettert sein. Danach gelangt man wieder in normales Gehgelände und kann die Aussichten ins Tal und auf die Bopparder Rheinschleife genießen. Im ständigen Auf und Ab wechseln sich ausgesetzte Kletterpassagen mit normalen Wanderstrecken ab. Es wird also nicht nur gekraxelt. So hat auch der Ungeübte genügend Zeit, sich an das Gelände zu gewöhnen und sich vom Klettern zu erholen.
Die Schlüsselstelle im Steig, ein leichter Überhang und eine 30 Meter hohe senkrechte Felswand sind zu überwinden
Nach etwa einer halben Stunde gelangen die Wanderer an die Schlüsselstelle im Steig. Über Trittstifte im Fels ist eine senkrechte, leicht überhängende Felswand zu queren. Keine einfache Sache, sollte man so etwas noch nicht gemacht haben. Ausgangs dieser Querung wird dann noch eine Leiter im Aufstieg durchstiegen. Von einem Felsvorsprung fällt der Blick erneut auf die Rheinschleife. Der breite Strom liegt im gleißenden Sonnenlicht und auf der anderen Rheinseite fällt der Blick auf die Ortschaft Filsen. Kaum ist die Leiter genommen, wartet das nächste alpine Erlebnis auf die Kletterer. Erneut geht es über eiserne Krampen fast senkrecht nach oben. Bei den Sicherungen ist wahrlich nicht an Eisen gespart worden. Höhenangst im Steig ist allerdings fehl am Platze und Trittsicherheit und ein wenig Mut muss man schon mitbringen. Je höher wir steigen, desto schöner werden die Panoramablicke hinab ins Rheintal. Noch einmal geht es über zwei Leitern talwärts. Zum Schluss wird es dann recht spektakulär. Eine senkrecht aufragende Felswand von etwa 30 Metern Höhe ist über Klammern und Trittstifte zu bezwingen. In diesem Abschnitt der Tour ist überaus bedachtsames Klettern erforderlich und sorgfältig darauf zu achten, keinen Steinschlag auszulösen, der nachsteigende Kletterer gefährden könnte. Nach etwas weniger als zwei Stunden ist der Mittelrheinklettersteig durchstiegen.
Weitere RheinBurgenWeg-Etappen
- 1. Etappe Bingen - Trechtingshausen
- 2. Etappe Trechtingshausen - Bacharach
- 3. und 4. Etappe Bacharach - St. Goar
- 5. Etappe St. Goar - Bad Salzig
- 6. Etappe Bad Salzig - Rhens
- 7. Etappe Rhens - Koblenz
- 8. Etappe Koblenz - Winningen
- 9. Etappe Winningen - Bassenheim
- 11. Etappe Andernach - Sinzig
- 12. Etappe Sinzig - Rolandseck