Auf den Spuren des geheimnisvollen Tatzelwurms durch das untere Moseltal
Auf den Spuren des geheimnisvollen Tatzelwurms führt uns die 23. Etappe des Moselsteigs von Kobern-Gondorf nach Winningen. Das Koberner Burgenensemble, bestehend aus Nieder- und Oberburg mit der imposanten Mattiaskapelle, ist sicherlich eines der Highlights auf diesem 14 Kilometer langen Teilabschnitt des Fernwanderweges. Zudem gefällt die Route mit mehreren schönen Panoramablicken von exponierten Aussichtspunkten ins Moseltal. Auch das abwechslungsreiche Streckenprofil, das felsige Steige und ausgesetzte, naturbelassene Waldpfade in den steilen Hanglagen der Terrassenmosel beinhaltet, setzt herausragende Akzente, wie man sie von einem Premiumwanderweg allerdings auch erwarten darf.
Nach dem geheimnisvollen Tatzelwurm, der der Sage nach in Kobern-Gondorf sein Unwesen trieb ist ein Wanderweg benannt
Trübes, nebliges Novemberwetter erwartet uns, als wir am Bahnhofsgebäude in Kobern-Gondorf in die Streckenwanderung einsteigen. Herausragende Panoramaaufnahmen sind bei dieser Wetterlage wohl kaum zu erwarten. Die Zuweg-Beschilderung des Moselsteigs führt uns vom Bahnhof auf den Marktplatz des Weinortes. Uralte und schön renovierte Fachwerkhauser und der imposante Tatzelwurmbrunnen sind hier zu bewundern. Bei dem geheimnisvollen Tatzelwurm handelt es sich um ein Fabelwesen, das halb Drache und halb Lindwurm der Sage nach in den Moselbergen rund um Kobern-Gondorf dereinst sein Unwesen getrieben haben soll. Heute hat man gar eine Rundwanderung nach ihm benannt, den Tatzelwurmweg, der auch Teile der 23. Moselsteigetappe in seine Streckenführung mit einbindet.
Abweichend von der Wanderstrecke des Moselsteiges unternehmen wir einen kurzen Abstecher zur Niederburg
Mit der Moselsteig-Hauptroute wandern wir aus der spärlicher werdenden Bebauung von Kobern-Gondorf in das Mühlental hinein. Rechts abzweigend vom eigentlichen Wanderweg steigen wir mit einem kurzen Kletterpfad durch die Wingerte zur Niederburg hinauf und überwinden die trutzige Burgmauer mit einer Eisenleiter. Die wehrhafte Anlage wurde 1190 von Gerlach I. von Cobern-Isenburg erbaut. Bereits fünf Jahre später verlor er sie an den Erzbischof von Trier. Im pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Burg 1688 zerstört. Nur noch einige Mauerreste und der trutzige Bergfried, der leider nicht bestiegen werden kann, sind heute zu bewundern. Aus dem ehemaligen Burghof fällt der Blick überaus bemerkenswert ins Moseltal und auf Kobern-Gondorf mit dem uralten Kirchturm mitten im herbstbunten Rebenmeer.
Weitere Moselsteig-Etappen
- Zurück
- Weiter >>