Vom Rastplatz "Am Herzenauer Hannes" läuft die Route mit der Traumschleife Masdascher Burgherrenweg am Mörsdorfer Bach entlang
Nachdem wir die Geierlaybrücke hinter uns gelassen haben, folgen wir linksschwenkend und talwärts wandernd der Zuwegung des Saar-Hunsrück-Steiges und der Geierlay-Schleife in das Sosberger Bachtal. An der Einmündung des Sosberger Baches in den Mörsdorfer Bach treffen wir auf den Rastplatz "Am Herzenauer Hannes", der auch vom Saar-Hunsrück-Steig und der Traumschleife Masdascher Burgherrenweg angelaufen wird. Nach der Wanderpause folgen wir der Traumschleife und wandern ein kurzes Stück in das enge Mörsdorfer Bachtal. Auf einem schmalen Pfad läuft die Traumschleife direkt am Gewässer entlang. Auch in diesem Teilabschnitt treffen die Wanderer auf eine Schieferhöhle, in die man hinein gehen kann. Schließlich führt uns die Route überaus steil in den bewaldeten Hang. Vorbei an einem spätrömischen Brunnenschacht geht es in Serpentinen mit Felsen gesäumt zum Burgberg hinauf. Hoch über dem Sosberger- und Mörsdorfer Bachtal erhebt sich der nach drei Seiten steil abfallende Bergsporn aus Schiefergestein.
Am Zusammenfluss von Wohnrother Bach und Schumbach erheben sich die verfallenen Gemäuer der Burg Balduinseck auf einem Schieferkegel
Münz- und Keramikfunde sowie Bearbeitungsspuren auf dem 50 Meter langen und 30 Meter breiten Schieferplateau lassen vermuten, dass sich auf dem Burgberg in der Frühzeit eine keltische Befestigungsanlage befand, die später von den Römern genutzt wurde. Heute trifft man dort auf eine rustikale Schutzhütte, die schöne Ausblicke auf benachbarte Hunsrückberge möglich macht. Die Beschilderung der Traumschleife führt uns erneut in das Mörsdorfer Bachtal. Vorbei an der aufgegebenen Kaspersmühle, deren Mahlbetrieb im Jahre 1956 eingestellt wurde, gelangen wir zur Burgruine Balduinseck. Am Zusammenfluss des Wohnrother Baches und des Schumbaches zum Mörsdorfer Bach erhebt sich das mittelalterliche Gemäuer auf einem etwa zwanzig Meter hohen Schieferkegel. Erzbischof Balduin von Trier ließ die Burganlage eingangs des 14. Jahrhunderts als Absicherung gegen die Burg Kastellaun erbauen. Nach umfassender Sanierung im Jahre 2014 kann das imposante Turmhaus begangen und von innen in Augenschein genommen werden. Hinter der Burgruine folgen wir ein kurzes Stück der L203. Dann geht es scharf links schwenkend wieder in den Wald hinein. Zunächst durch lichten Forst, später über eine landwirtschaftich genutzte Freifläche wandern wir am Sonnenhof vorbei zurück nach Mörz. Hier endet eine erlebnisreiche Hunsrückwanderung über die Geierlaybrücke.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Ausgesprochen erlebnisreich, aber leider nicht einheitlich ausgeschildert und deshalb in großen Teilabschnitten wenig begangen zeigt sich die knapp 19 Kilometer messende Zweitälerwanderung auf dem Hunsrück bei Mörz. Die Runde bietet all das, was das Wanderherz begehrt, noch dazu in Premiumqualität. Ein stetig wechselndes Streckenprofil, das breite Waldwege, schmale Pfade und in wenigen Passagen auch felsige Steige aufweist, sorgt für Kurzweil und lässt die wenigen asphaltierten Abschnitte in Vergessenheit geraten. Gleich an mehreren quirligen, teilweise tief eingeschluchteten Bachläufen wird entlang marschiert. Mit der ehemaligen keltischen Höhensiedlung auf dem Burgberg und der Burgruine Balduinseck kommt auch die Historie nicht zu kurz. Absolutes Highlight der Tour ist natürlich die Überschreitung des Mörsdorfer Bachtales über die Hängeseilbrücke Geierlay. An einem sonnigen Sommerwochende ist die waghalsige Stahlkonstruktion allerdings heillos überlaufen. Wer dem Trubel entgehen will, sollte die Zweitälerwanderung an einem Werktag begehen. Sitzgelegenheiten werden entlang der Route in ausreichender Zahl vorgehalten.
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