Abweichend von der Routenführung wandern wir zur 492 Meter hoch gelegenen Weidelsburg hinauf
Der schmale Pfad taucht schließlich in den lichten Forst ein und läuft durch hoch aufragende Buchenbestände in Sichtweite des Waldrandes nach Süden in Richtung Ippinghausen. In der Ortschaft nehmen wir die Gelegenheit wahr, das Innere der evangelischen Dorfkirche in Augenschein zu nehmen. Vorbei am Friedhof verlassen wir schließlich Ippinghausen und wandern sanft ansteigend auf Wiesenwegen in die Flanke des Weidelsberges hinein. Von einem Aussichtspunkt mit Ruhebank fällt der Blick ins Nordhessische Bergland. Die gesamte, bisher zurückgelegte Wanderstrecke ist von hier aus gut einzusehen. Darüber hinaus ist an dieser Stelle einer Info-Tafel zu entnehmen, dass man mit dem Erbgut der "Alten Riesen" junge Riesen nachzüchten möchte. Neunzehn Baumarten hat man in der Region als Naturdenkmal ausgewiesen, darunter die einheimischen Laubbaumarten Eiche, Linde, Rotbuche und Rosskastanie. Kurze Zeit später besteht die Möglichkeit, die Extratour H7 zu verlängern und zur Weidelsburg hinauf zu steigen. Dem kommen wir selbstverständlich nach und folgen scharf links schwenkend und abweichend von der Beschilderung des H7 den Wegweisern hinauf zur 492 hoch gelegenen Burgruine.
Von der Wehrplatte der Weidelsburg erfreuen wir uns an traumhaften Weitsichten in den Habichtswald
Beim Aufstieg zur Weidelsburg begleitet uns jetzt die Extratour Habichtswaldsteig H8. Es geht auf asphaltiertem Grund und wenig später in einem Rechtsbogen mit einem breiten Waldweg zum imposanten mittelalterlichen Gemäuer hinauf. Erste urkundliche Erwähnungen der Weidelsburg, die Reinhard von Dalwijk im frühen 15. Jahrhundert zu einer repräsentativen Festung ausbauen ließ, stammen aus den Jahren 1111 und 1121. Die Weidelsburg wurde damals noch als "Castrum Alstat" bezeichnet. Nachdem die Feste gegen Ende des 16. Jahrhunderts ihre strategische Bedeutung verloren hatte, wurde sie als Wohnburg aufgegeben und verfiel. Die beiden erhalten gebliebenen Wohntürme sind durch Mauern verbunden und umschließen den ehemaligen Burghof. Heute kann man einen der ehemaligen Wohntürme von Nordhessens größter Burgruine besteigen und von der Wehrplatte traumhafte Ausblicke in den hügeligen Habichtswald genießen. Gen Norden zeigt sich in der Ferne die Fachwerkstadt Wolfhagen und bei klaren Witterungsverhältnissen sind im Osten der Dörnberg und der Essigberg bei Kassel zu sehen. Die Stadt Naumburg ist im Süden gerade noch auszumachen.
Unterhalb der Weidelsburg führt die Extratour an einem aufgelassenen Basaltsteinbruch vorbei
Für den nun folgenden Abstieg vom Weidelsberg benutzen wir anfangs die Aufstiegsroute, folgen dann aber dem scharf nach rechts abzweigenden erdigen Zick-Zack-Pfad, der kurz vor Erreichen der Talsohle an einem aufgelassenen Steinbruch mit der Bezeichnung „Katzenloch“ vorbei führt. Der Basaltbruch entstand bereits im 12. Jahrhundert und wird mit der Errichtung der Weidelsburg in Verbindung gebracht. In der Bruchwand können heute die erstarrten, wie Orgelpfeifen aufragenden Basaltsäulen bewundert werden. Am Wanderparkplatz Weidelsburg treffen wir wieder auf die Extratour H7, der wir scharf links schwenkend folgen. Im Talgrund wird zuerst die Elbe und sodann der Krummbach gequert. Am Wanderparkplatz Hasenmühle überschreiten die Wanderer die B251 und marschieren jenseits der Landstraße eine Weile am Waldrand entlang. Ausgesprochen pfadig zeigt sich die Extratour im nun folgenden Teilabschnitt, der in stetigem Wechsel durch Waldparzellen und abgeholzte Freiflächen führt.