Eine Besichtigung der Niederburg, abseits der eigentlichen Route, erweist sich als überaus lohnend
Über Serpentinen senkt sich die Route schließlich ab und läuft auf schmalen Waldpfaden in das Moseltal hinein. Wir erreichen den Weinort Kobern-Gondorf. Aus der Ortsrandbebauung geht es aber sogleich wieder hinauf zur Ruine Niederburg. Die wehrhafte Anlage wurde 1190 von Gerlach I. von Cobern-Isenburg erbaut. Bereits fünf Jahre später verlor er sie an den Erzbischof von Trier. Im pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Burg 1688 zerstört. Nur noch einige Mauerreste und der trutzige, leider nicht besteigbare Bergfried sind heute zu bewundern. Aus dem ehemaligen Burghof fällt allerdings der Blick überaus bemerkenswert ins Moseltal hinab.
Die Matthiaskapelle weist orientalische Einflüsse auf und ist das einzige Bauwerk dieser Art in Deutschland
Von der Niederburg führt der Traumpfad mit dem Koberner Kreuzweg über felsige Pfade recht steil bergan zur Oberburg hinauf. Direkt neben den alten Gemäuern trifft man auf die Matthiaskapelle. Der Kreuzritter Heinrich II. von Cobern hat sie im Jahre 1230 zur Aufbewahrung des Hauptes des Apostels Matthias errichten lassen. Das spätromanische Bauwerk weist orientalische Einflüsse auf und ist das einzigste seiner Art in Deutschland. Auch in der Folge werden meist schmale, naturbelassene Pfade beschritten, welche die Wanderer noch zu zwei Mineralquellen und durch ein Naturschutzgebiet mit lichten Birkenhainen führen. Erst dann wird der Ausgangspunkt dieser schönen, abwechslungsreichen Rundwanderung über den Koberner Burgpfad erreicht, der Wanderparkplatz Eiserne Hand bei Wolken.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Wer so wie wir vom Wanderparkplatz Eiserne Hand an der L 52 in den Traumpfad Koberner Burgpfad startet, wird vom ersten Teilabschnitt etwas enttäuscht sein. Die Route läuft mit breiten Wiesenwegen ziemlich eintönig und ohne große Höhpunkte über das weitläufige Maifeld hinweg. Das ändert sich allerdings gravierend, sobald der Traumpfad in das Keverbachtal hinein fällt. Hier glänzt der Streckenverlauf entlang des Keverbaches mit einer üppigen Augenvegetation die in der Region überaus selten anzutreffen ist. Die dann folgenden Ausblicke ins Moseltal, die Besichtigung der Niederburg und die mit orientalischen Einflüssen versehene Matthiaskapelle neben der Oberburg setzen die weiteren herausragenden Akzente im Koberner Burgpfad. Auch in seinem letzten Teilabschnitt bis zum Wanderparkplatz Eiserne Hand weiß der unverlaufbar ausgeschilderte Traumpfad mit naturbelassenen Pfaden und einem kleinen Naturschutzgebiet trefflich zu punkten. So erscheinen vier Bewertungsterne von ProfiRouten in den Kategorien Landschaft und Erlebniswert durchaus angemessen.
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