Vom Aussichtpunkt Silbersandblick schweift der Blick ins Nettetal und auf die ehemalige Bleierzgrube
Im Nettetal führt die Route ein kurzes Stück bis zur Hammesmühle an der L83 entlang. Nach Querung der Landstraße steigen wir in Höhe des bewirtschafteten ehemaligen Mühlengemäuers mit der Beschilderung des Osteifelweges in den bewaldeten Hang. Kurz darauf treffen die Wanderer auf einen geteerten Wirtschaftsweg, der nach St. Johann hinauf führt. Ihm ist rechtsschwenkend zu folgen, um wenig später die Wegezeichen des Osteifelweges zu beachtend und nach links in den Buchenforst zu marschieren. In stetigem Wechsel werden auf dem Osteifelweg jetzt breite Forstwege und schmale Waldpfade beschritten. Es geht durch lichte Waldparzellen und an sommerlichen Waldsäumen entlang hinauf zum Aussichtspunkt Silbersandblick. Von einer hölzernen Plattform fällt der Blick auf die Abraumreste der ehemaligen Erzgrube Silbersand, die am gegenüber liegenden Nettufer zu sehen sind. 250 Arbeiter fanden im Jahre 1850 in der Grube ihren Broterwerb. Gefördert wurde Bleiglanz, Zinkblende, reines Kupfer und etwas Silber. Infolge des mäßigen Ertrages wurde der Betrieb 1890 eingestellt und das Bergwerk 1914 geschlossen.
Der siebzehn Meter hohe Hochsimmerturm ermöglicht herrliche Weitblicke über die hügelige Osteifel
Am Silbersandblick erwischt uns ein kurzer, aber heftiger Gewitterregen, dem wir in einem schnellen Marsch hinauf zum nahe gelegenen Hochsimmerturm zu entfliehen suchen. Leider verhinder der heftige Regenguss eine Turmbesteigung mit entsprechenden herrlichen Fotos auf Ettringen und über die Osteifel hinweg. Der rund 17 Meter hohe Aussichtsturm wurde in den Jahren 1909 - 1911 auf der 583 Meter hohen Ostkuppe des Hochsimmers von der Ortsgruppe Mayen des Eifelvereins errichtet. Heute befindet sich das unter Denkmalschutz stehende Gemäuer im Eigentum der Ortsgemeinde Ettringen. Vom Hochsimmerturm geht es bergab nach St. Johann. Die Ortschaft wird durchmessen, um danach wieder schmalen Pfaden zurück nach Mayen, dem Start- und Zielpunkt der Tour zu folgen. Dabei werden die Eifelbahnlinie, die Nette und das imposante Mayener Bahnviadukt über- bzw. unterschritten. Auf dem Parkplatz am Nettetalstadion endet die abenteuerliche Pfadige Nettetalrunde am Osteifelweg.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die neunzehn Kilometer lange Pfadige Nettetalrunde am Osteifelweg begeistert jeden Wanderer mit ihrer ungewöhnlichen Streckenführung. Erdige Waldpfade prägen die Rundwanderung in ganz besonderem Maße. Hinzu gesellen sich herrliche Weitblicke auf die Stadt Mayen und in die hügelige Osteifel. Auch die Tiefblicke ins windungsreiche Nettetal vom Altener Tempelchen, vom Nettetal- und Silbersandblick erweisen sich als außerordentlich bemerkenswert. Absolutes Highlight der Rundwanderung ist natürlich die Besteigung des Hochsimmerturmes, die uns wegen des heftigen Regengusses leider verwehrt geblieben ist. Wer sich nicht scheut abseits gelegene, manchmal etwas zugewachsene und ungepflegte Pfade zu begehen, der ordnet die Pfadige Nettetalrunde, so wie das Team von Profirouten, im Premiumsegment ein. Die Vergabe vier von fünf möglichen Sternen in den Kategorien Landschaft und Erlebnis scheint anhand der vorstehenden Beschreibung durchaus angemessen zu sein. Rast- und Ruhemöglichkeiten entlang der Strecke sind in ausreichendem Maße vorhanden.
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