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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 272
Gesamtabstieg (Meter):: 272
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 12
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai

Durch die blühenden Narzissenwiesen im Fuhrts- und Perlenbachtal

Die alljährlich im zeitigen Frühjahr von Ende März bis Anfang Mai anzutreffende Narzissenblüte im Monschauer Land, insbesondere im Fuhrtsbach- und Perlenbachtal, ist ein ganz besonderes Naturereignis, das jeden Wanderer in seinen Bann zieht und staunend verharren lässt. Gleich mehrere Rundtouren unterschiedlicher Länge bieten sich an, um die wilden Narzissen in voller Blüte zu bewundern. Die bekannteste ist wohl die Narzissenroute, die in Monschau-Höfen ihren Anfang nimmt und als Partnerweg des Eifelsteiges ausgewiesen ist. Auf breiten Wegen läuft sie am Rande des Naturparks Eifel durch die feuchten, manchmal etwas moorigen Narzissenwiesen des Fuhrtsbach- und Perlenbachtales.

Auf dem Weg ins Fuhrtsbachtal geht es am Frommerssief entlang

Auf dem Weg ins idyllische Fuhrtsbachtal begleitet uns der munter plätschernde Frommerssief

Man kann die Narzissenroute vom Wanderparkplatz Höfen-Hauptstraße beginnen, und dabei das Nationalparktor und die Perlenbachtalsperre in die etwa 14 Kilometer messende Runde einbinden. Die zweite etwas kürzere Variante startet auf dem Wanderparkplatz "Zum Brüchelchen" am Alzerplatzweg 20 in Monschau-Höfen. Sie weist eine Distanz von knapp zwölf Kilometern auf. Beide Routen führen durch das Fuhrtsbachtal. Wir entscheiden uns für die kürzere Tour und wandern vom Parkplatz "Zum Brüchelchen" mit der Zuwegsbeschilderung der Narzissenroute sanft abfallend in das Fuhrtsbachtal. Bevor wir den Talgrund erreichen, begleitet uns ein munter plätscherndes Gewässer mit Namen Frommerssief. An der Einmündung des Frommerssiefes in den Fuhrtsbach treffen die Wanderer auf einen Westwallbunker aus dem 2. Weltkrieg. Er erinnert an die schweren Kämpfe, die im Winter 1944/45 rund um Höfen tobten.


Die Narzissenroute läuft im Fuhrtsbachtal mehrere Narzissenwiesen an, die im Frühjahr die Landschaft verzaubern

Im Fuhrtsbachtal treffen wir auf die Hauptroute des Narzissenwanderweges und wenden uns, der Beschilderung folgend, nach links. Ein kurzes Stück führt der breite Weg bergan. Dann treten wir auf die erste Narzissenwiese hinaus und bewundern das Blütenmeer. Abertausende dieser gelb blühenden Wildblumen sind hier zu sehen und verzaubern die Landschaft mit ihren sich leise im Wind wiegenden Blüten. Hinweisschilder ermahnen die Wanderer, die Wege nicht zu verlassen und die Wiesen nicht zu betreten. So sind wir gezwungen, die Narzissen vom Wegrand aus mit der Zoomfunktion des Fotoapparates dichter heran zu holen, um aussagekräftige Nahaufnahmen zu schießen.


Blühende Narzissenwiese im Fuhrtsbachtal

Im Jahre 1976 wurden die Flusstäler von Fuhrtsbach und Perlenbach unter Naturschutz gestellt

Seit dem 12. Jahrhundert hat man die abgelegenen Bachtäler von Fuhrtsbach und Perlenbach zur Heugewinnung genutzt. Mit einem speziellen Bewässerungssystem, den sogenannten Flüchsgräben, wurden sie im Vorfrühling mit den schwebstoffhaltigen Wassern der beiden Bäche gedüngt und bewässert. So entstand über die Jahrhunderte ein Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen. Charakteristisch sind im Frühjahr die gelb blühende Narzisse und der aromatische Bärlauch. Da sich die Heuernte mittlerweile als nicht mehr lohnenswert erwiesen hat und um die wilden Narzissen in ihrer Blütezeit nicht zu stören, werden die Wiesen erst im Juli gemäht. Im Jahre 1976 hat man darüber hinaus die Flusstäler von Fuhrts- und Perlenbach unter Naturschutz gestellt. So ist das bemerkenswerte Naturereignis Narzissenblüte dauerhaft geschützt. Auch die in der Region erfolgreich angesiedelten Biber, die Flussperlmuschel, der blauschillernde Feuerfalter und die gebänderte Prachtlibelle profitieren von der Unterschutzstellung in besonderem Maße.


Das kleine, windungsreiche Gewässer mit Namen Jägersief bildet die Grenze zwischen Deutschland und Belgien

Wir folgen dem kaum sichtbaren Fuhrtsbach entgegen der Fließrichtung, passieren ein kleines Biotopgewässer und gelangen mit dem Heisterweg in den Teilabschnitt Daverkaul. Auch hier treffen die Wanderer auf ausgedehnte Narzissenwiesen. Die Route taucht sodann in den Wald ein und vollzieht am Rastplatz "Deck-Heck" einen scharfen Linksknick. Schnurgerade geht es jetzt durch den Forst zur Schutzhütte am Jägersief hinüber. Der Jägersief ist ein kleines Gewässer, das in den Perlenbach einmündet. Auch hier treffen wir auf unzählige Narzissen. Zudem bildet der Jägersief in diesem Teilabschnitt der Narzissenroute die Grenze zwischen Deutschland und Belgien. Wir nutzen die Möglichkeit mit einem kleinen Steg den Jägersief zu überschreiten und auf einem schmalen, urigen Pfad auf der belgischen Seite weiter zu wandern.


Auf der Narzissenroute im Perlenbachtal

Im idyllischen Perlenbachtal bewundern wir neben den Narzissen die quirligen kleinen Wassersprünge

Hinter der Einmündung des Jägersiefens in den Perlenbach folgt die Narzissenroute dem Perlenbach auf breiten, sich windenden Uferwegen. Linker Hand zeigt sich das quirlige Gewässer mit kleinen Wassersprüngen, während rechts des Weges im steilen Berghang die eine oder andere bizarre Felsformation zu sehen ist. Auch in diesem Teilabschnitt sind die Narzissen unsere ständigen Begleiter. Während sich die Landschaft sehr idyllisch zeigt, lässt die Streckenführung im Perlenbachtal sehr zu wünschen übrig. Die breiten Wanderwege hat man mit grobem Schotter versehen. Ein Belag den jeder Wanderer verabscheut wie der Teufel das Weihwasser. Schließlich gelangen wir zur Wegekreuzung "Holländerhäuschen". Hier wendet sich die Narzissenroute nach rechts, führt ein kurzes Stück erneut durch das Fuhrtsbachtal und steigt dann auf der Hinwegroute wieder zum Wanderparkplatz "Zum Brüchelchen" hinauf.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Im zeitigen Frühjahr, während der Blütezeit der Narzissen, ist die Narzissenroute sicherlich eine bemerkenswerte Wanderung. Wer die Route allerdings in den restlichen Jahreszeiten unternimmt, wird in weiten Teilen vom Routenverlauf enttäuscht sein. Die idyllischen Tallagen von Fuhrtsbach und Perlenbach bilden dann die ausschließlichen Highlights der Tour. Dabei wird der landschaftlich kurzweilige Eindruck durch die missliche Streckenführung erheblich geschmälert. Bis auf ganz wenige Ausnahmen werden nur breite, teilweise grob geschotterte Wege beschritten, die in keinster Weise an Premiumqualität heran reichen. Profirouten ordnet die Narzissenroute aus den vorstehend aufgeführten Gründen außerhalb der Blütezeit, die in der Regel von Ende März bis Anfang Mai andauert, lediglich im 3-Sterne-Bereich der Kategorien Landschaft und Erlebniswert ein. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden. Die Beschilderung der Narzissenroute ist durchgängig und gut sichtbar angebracht.

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