Am "Deutschen Eck des Westerwaldes" mündet die Kleine in die Große Nister
Nach der aussichtsreichen Wanderpause auf der Spitzen Ley fällt die Route wieder ins Nistertal ab. Wir marschieren am Campingplatz Nisterstrand vorbei, überqueren den Fluss erneut und wandern in der Nähe von Heimborn auf sattgrünen, weich gepolsterten Pfaden durch die aufblühenden Flussauen. Die abwechslungsreiche Wanderroute, die Stille und Abgeschiedenheit dieses einsamen Landstrichs faszinieren die Wanderer ungemein. Schließlich gelangen wir zu einem der schönsten Orte des Westerwaldes, dem idyllischen Zusammenfluss der Kleinen und der Großen Nister. Die beiden engen Täler haben sich hier zu einer weitläufigen Freifläche erweitert, die man im Volksmund auch als das „Deutsche Eck des Westerwaldes“ bezeichnet. Beide Flüsse haben ihren Ursprung im Hohen Westerwald. Während die Kleine Nister am Stegskopf entspringt, sprudelt die Große in Nister-Möhrendorf zu Tage. Beide Bäche sind von den Wanderern auf Holzstegen zu überqueren. Eine Wanderhütte ermuntert uns im Mündungsbereich zu einer kurzen Trinkpause.
Hölzerne Treppenstufen führen aus dem Nistertal zur historischen Schiefergrube Assberg hinauf
Im Anschluss daran folgt der Westerwaldsteig auf breiten Uferwegen weiterhin dem Lauf der Großen Nister. Entlang eingefriedeter Weideflächen streift der Premiumwanderweg sodann die Ortschaft Heuzert, läuft an idyllischen Waldsäumen vorbei und kehrt schließlich wieder zur Nister zurück. Aus dem Talgrund schwenkt die Route plötzlich links abzweigend in den Berghang hinein. Über Treppenstufen geht es überaus steil bergan. Fast 100 Höhenmeter sind auf kürzester Distanz zu bewältigen. Auf der Anhöhe wartet nach diesem mühsamen Aufstieg dann eine außergewöhnliche Attraktion auf die Wanderer, die historische Schiefergrube Assberg. Über drei eiserne Fahrten (Leitern) kann man tief in den Untertagebau des mittelalterlichen Dachschieferbergwerks hinabsteigen und etwas über die mühsame Arbeit der Leyer in Erfahrung bringen. 1548 wurde der Tagebau erstmals erwähnt und fast vergessen. Erst im Jahre 1978 wurde die Schiefergrube nach mühevoller Suche wieder freigelegt. Das Bergwerk hat die Form einer Kapelle, wurde in Handarbeit ausgehauen und befindet sich 20 Meter unter der Erdoberfläche. Es ist jederzeit frei zugänglich. Beim Betreten der Anlage schaltet sich das Licht automatisch an.