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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 543
Gesamtabstieg (Meter):: 543
Anfahrt planen:
Region: Spessart
Art: Themenrundwanderung
Kilometer: 14
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Themenrunde auf dem Europäischen Kulturweg über die Spessarthöhen

Wichtige Hinweise des Autors:

Mehr als sechzig Rundwanderwege werden vom Archäologischen Spessart-Projekt unter der Bezeichnung "Europäische Kulturwege" betrieben, erkennbar am blauen Wegezeichen mit dem gelben Schiffchen, bei dem es sich um eine schwedische Felszeichnung aus der Bronzezeit handelt. Die waldreiche Kulturlandschaft des Spessarts, ihre geschichtlichen Hintergründe und die Besonderheiten der Landschaft stehen bei den Themenrunden im Mittelpunkt und werden auf den Touren anhand von zahlreichen Info-Tafeln in all ihren Facetten beschrieben.

Die Route des Europäischen Kulturwegs "Zwischen Scharstein und Geishöhe" ist zweigeteilt und kann auf einer jeweils neun Kilometer messenden Nord- und Südschleife begangen werden. Während die Nordroute entlang von uralten Acker- und Weinbauterrassen über die Pollershöhe zum geheimnisvollen Scharstein hinauf steigt und am Standort der ehemaligen Burg "Herbroch" ins Dammbachtal hinein fällt, führt die Südroute von der Krausenbacher Wendelinuskirche zur Geishöhe hinauf und läuft über den Erlebnispfad "Alter Schulweg" mit seinen zahlreichen Attraktionen talwärts zum Ausgangspunkt zurück. Neben schmalen, naturbelassenen Waldpfaden wird auch über breite, geschotterte Forst- und Wiesenwege gewandert. Asphaltierte Passagen gehören ebenfalls zum Streckenprofil. Mehrere schöne Spessartpanoramen erfreuen den Wanderer auf der rund 14 Kilometer langen Tour, die wie hier beschrieben, Nord- und Südschleife miteinander verbindet.

Das Wegeszeichen der Europäischen Kulturwege im Spessart

Uralte Mauer- und Podestreste auf der Pollershöhe zeugen von der ehemaligen landwirtschaftlichen Nutzung

Wir beginnen die Rundwanderung auf dem Maria-Stern-Platz im Dammbacher Ortsteil Wintersbach. Hier steht ausreichender Parkraum zur Verfügung. Der Platz, mit seinem schön gestalteten Schwesternbrunnen ist benannt nach den Sternfrauen, die rund 100 Jahre in Dammbach karikative Tätigkeiten ausgeübt haben. Da wir uns als Erstes die Nordschleife des Kulturweges vornehmen möchten, durchwandern wir Wintersbach und verlassen schließlich die Bebauung über den Triebweg. Anfangs auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg und wenig später auf einem geschotterten Waldweg geht es bergan in den Wald. Den breiten Forstweg verlassen wir allerdings recht bald. Links schwenkend führen hölzerne Trittstufen zur Pollershöhe hinauf. Entlang des schmalen Pfades sind immer wieder bemooste Mauerreste sichtbar, die auf eine ehemalige landwirtschaftliche Nutzung hinweisen. Sogar Weinbau wurde in den zurück liegenden Jahrhunderten auf der damals wohl noch waldfreien Pollershöhe betrieben.


Die Sage erzählt, dass sich am Scharstein zwei junge Burschen gegenseitig mit Pflugscharen erschlagen haben

Durch spessarttypische Mischwaldparzellen geht es ständig sanft bergan zum 422 Meter hohen Dürrenberg hinauf. Hier vollzieht der Kulturweg einen scharfen Rechtsschwenk und führt wenig später zum geheimnisvollen Scharstein hinüber. Dabei handelt es sich um einen Bildstock, dessen nach Nordwesten ausgerichtete Nische leer ist und durch Schießübungen im Jahre 1945 stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Spessartsage nach sollen sich an dieser Stelle zwei junge Burschen wegen einem Eifersuchtsdrama gegenseitig mit Pflugscharen zu Tode gebracht haben. Unweit vom Scharstein treffen die Wanderer auf eine kleine Waldkapelle. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und bietet mehrere Bänke zur Wanderrast an. Sie befand sich in den vorhergehenden Jahrhunderten noch in einer offenen Feldlandschaft.

An der Wendelinuskirche im Dammbacher Ortsteil Krausenbach

Die sehenswerte Wendelinuskirche im Dammbacher Ortsteil Krausenbach verfügt über einen Messkelch aus dem Jahre 1530

Vom kleinen Kirchlein führen weiche Waldpfade talwärts nach Krausenbach. Eingangs des Dammbacher Ortsteils soll sich im Mittelalter in den Wiesen am Dammbach und in der Nähe des Unterschnorrhofes eine Burg mit Namen "Horbruch" befunden haben, wie die dort installierte Info-Tafel zu berichten weiß. Heute treffen wir an dieser Stelle auf die bewirtschaftete Ferchenmühle, die zur Einkehr einlädt. Hinter der Ferchenmühle überschreiten wir den Dammbach und durchmessen den Ortsteil Krausenbach. In der Dorfmitte führt die Route an der Wendelinuskirche vorbei. Der Chorraum des historischen Bauwerkes ist sehenswert. Außerdem besitzt die Kirche einen Messkelch, der die Jahreszahl 1530 trägt und somit auf ihr hohes Alter hinweist. Wir folgen der Beschilderung durch die Gerlachstraße und nehmen dann am Abzweig der Dorfstraße Schnorrenhöhe links abzweigend und stark ansteigend die Südschleife des Kulturweges in Angriff. Wer es an dieser Stelle bei der Nordschleife bewenden lassen möchte, der folgt weiterhin den Wegezeichen des Kulturweges entlang der Gerlachstraße.


Auf dem Dach der Tour, der 522 Meter messenden Geishöhe wartet der Ludwig-Keller-Turm auf die Wanderer

Auf asphaltierten Wirtschaftswegen geht es mit der Südschleife an der winzigen Angeluskapelle vorbei zur Geishöhe hinauf. Herrliche Spessartpanoramen ins Dammbachtal und auf den jetzt im Tal liegenden Ortsteil Krausenbach bereichern das Wandererlebnis ungemein. Über aussichtsreiche Freiflächen, auf denen in einem eingefriedeten Terrain Burenziegen grasen, geht es schließlich wieder in den Wald hinein. Breite, teilweise geschotterte Forstwege bestimmen jetzt das Streckenprofil, das uns schlussendlich in einem weiten Bogen zur 522 Meter hohen Geishöhe hinauf führt. Die dortige Siedlung besteht seit dem 18. Jahrhundert und ist der höchste, ständig bewohnte Ort im Spessart. Der Spessartbund ließ im Jahre 1937 auf der Geishöhe den Ludwig-Keller-Turm errichten, der schöne Weitblicke bis weit in den Taunus hinein möglich machen soll. Im kurz darauf anzulaufenden Restaurant "Zur Geishöhe" ist eine Einkehr möglich.

Im Findling-Klettersteig auf dem Alten Schulweg

Absolutes Highlight der Wanderung ist die Begehung des Erlebnispfades "Alter Schulweg" mit seine zahlreichen Attraktionen

Von jetzt an gehts bergab! Wir verlassen die aussichtsreiche Geishöhe auf dem Erlebnispfad "Alter Schulweg". Dieses letzte Highlight des Kulturweges wird jeden Wanderer in Entzücken versetzen, hat man sich doch mit der Ausgestaltung unendlich viel Mühe gegeben. Die Bezeichnung "Alter Schulweg" dokumentiert, dass die Schulkinder der Geishöhe die Route bei Wind und Wetter bis zum Jahre 1972 als Schulweg benutzt haben. Heute hat man den Pfad für Wanderer ausgesprochen erlebnisreich gestaltet. Der Europäische Kulturweg führt in diesem Teilabschnitt über einen Findling-Klettersteig, läuft an einem winzigen Bachlauf entlang und an einem kleinen Biotopgewässer vorbei. Unterwegs können ein gewaltiger Mühlstein, ein Insektenhotel und die Bilder der Dammbacher Passionsspiele bewundert werden. Auch eine Waldlaube zum Rasten hat man in den Abstieg von der Geishöhe integriert. Bevor man schließlich den Ausgangspunkt der erlebnisreichen Wanderung, den Maria-Stern-Platz erreicht, läuft der Kulturweg noch durch ein idyllisches Seitental des Dammbaches.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Von dieser Themenrunde auf dem Europäischen Kulturweg im Dammbachtal zeigt sich wohl jeder Spessartwanderer angenehm überrascht. Sicherlich nicht in Premiumqualität, aber ausgesprochen kurzweilig läuft die Route unter der Bezeichnung "Zwischen Scharstein und Geishöhe" rund um Dammbach. Während sich die Nordschleife in Teilbereichen etwas tröge zeigt, Rast- und Ruhemöglichkeiten sind nur an der Waldkapelle am Scharstein vorhanden, punktet die Südschleife mit der Wanderung über den "Alten Schulweg" ungemein. Die Fernsichten und Spessartpanoramen vom Ludwig-Keller-Turm auf der Geishöhe kommen für einen Aussichtsturm allerdings eher bescheiden daher. Selbstverständlich kann man die rund 16 Kilometer lange Wanderung verkürzen, indem man die beiden Schleifen einzeln begeht. Dabei sollte man es aber so einrichten, dass man den "Alten Schulweg" im Aufwärtsgang beschreitet. Dann kommt er wohl noch etwas schöner und interessanter daher. Die Route ist mit einem einheitlichen Wegezeichen versehen und gut ausgeschildert. Ausreichende Rast- und Ruheplätze sind allerdings nur in der Südschleife vorhanden.

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