In Mertesheim bewundern wir die sehenswerte Saalkirche und wandern durch das Eisbachtal zum Aussichtspunkt Steinzeitblick hinauf
In unmittelbarer Nähe zur Heiligenkirche treffen die Wanderer auf den Katzenstein, im Volksmund auch Götzenstein genannt. Bei dem bizarren Kalksteinblock handelt es sich um einen heidnischen Opferaltar aus der Zeit der Alemannen und Franken, der dem Donnergott Thor geweiht war. Unterhalb des Galgenberges führt uns der Pfälzer Weinsteig fortan durch das sonnengeflutete Rebenmeer der Pfalz gen Süden. Vorbei am Aussichtspunkt Patriciawingert, mit Fernblicken bis in den Odenwald, gelangen wir zur Weinwanderhütte Asselheim. Hier wird Einkehr gehalten, bevor der Pfälzer Weinsteig den Quirnheimer Segelflugplatz am Gerstenberg passiert und dann talwärts nach Mertesheim führt. In dem schmucken Ort wird der Eisbach überschritten und an der St. Valentins-Kirche vorbei marschiert. Die sehenswerte spätgotische Saalkirche wurde um das Jahr 1500 erbaut und Ende des 17. Jahrhunderts im Barockstil erweitert. Wir verlassen Mertesheim links schwenkend über den Mühlweg und wandern in das idyllische Eisbachtal hinein. Sanft ansteigend geht es schließlich mit einem Rechtsknick durch eine Unterführung der Eisbachtalbahn stramm bergan zum Aussichtspunkt Steinzeitblick hinauf.
Abschließendes und herausragendes Highlight der 1. Etappe ist die Besichtigung der Burgruine Neuleiningen
Überreste steinzeitlicher Wohnhöhlen, die man vom Steinzeitblick auf der gegenüberliegenden Seite des Eisbachtales in der Nähe des Hohfelsens sehen kann, haben dem Aussichtspunkt seinen Namen verliehen. Von der dort installierten Ruhebank hat man darüber hinaus schöne Ausblicke ins Eisbachtal und auf die zurückliegende Ortschaft Mertesheim. Der Pfälzer Weinsteig streift in der Folge den Grünstadter Stadtpark und führt danach zum Grünstadter Berg hinauf. Von hier aus genießen die Wanderer erneut traumhafte Fernblicke in die Rheinebene. Dann geleitet uns die Weinsteigroute in das Burgdorf Neuleiningen. Die Besichtigung der dortigen Burganlage aus dem 13. Jahrhundert, die durch das Obere Tor betreten wird, ist absolute Pflicht. Graf Friedrich III. von Leiningen-Dagsburg ließ die Burg um 1240 erbauen. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde das Gemäuer im Jahre 1690 von französichen Truppen zerstört und nicht wieder aufgebaut. An fünf Samstagen zwischen Juni und August finden alljährlich anlässlich des Neuleininger Burgsommers heute im Burghof Open-Air-Konzerte statt. An diesem historisch bedeutsamen Ort endet die 1. Etappe über den Pfälzer Weinsteig.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die 1. Etappe des Pfälzer Weinsteigs entspricht nicht den Anforderungen an eine Premiumwanderroute. Die Streckenführung weist, wie es der Name irriger Weise verspricht, keinen Steigcharakter auf. Schmale Pfade und/oder wurzelige und felsige Steige werden kaum begangen. Vielmehr hat man es in den Weinbergen häufig mit asphaltiertem und betoniertem Geläuf zu tun. Allein die schönen Ausblicke über das Rebenmeer in die Oberrheinische Tiefebene vom Galgen- und Gerstenberg und vom Patriciawingert sorgen für ein wenig Kurzweil. Die Einkehr in der Asselheimer Weinwanderhütte, etwas abseits der Weitwanderwegroute, ist absolut empfehlenswert. Zusammenfassend fällt es daher der Burgruine Neuleiningen leicht, am Schlusspunkt der Streckenwanderung den absoluten Höhepunkt der 1. Etappe zu setzen. Die Beschilderung im 1. Teilabschnitt des Pfälzer Weinsteiges ist darüber hinaus nicht immer gut sichtbar angebracht. Wegezeichen sind zugewachsen oder ungünstig platziert. Deshalb ist bei jedem Abzweig die Routenführung anhand von Kartenmaterial und/oder einer bei Profirouten kosenlos downloudbaren GPX-Datei zu überprüfen. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind auf dem Weg von Bockenheim nach Neuleiningen in ausreichendem Maße vorhanden.
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