Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 671
Gesamtabstieg (Meter):: 671
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück, Moseltal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 17
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf naturbelassenen Pfaden und Steigen zu den Graacher Schanzen

Zwei imposante Gesteinsformationen, spektakuläre Panoramablicke ins Moseltal und die historischen Hintergründe der Graacher Schanzen prägen den im Jahre 2019 eröffneten Moselsteig-Seitensprung Moseltalschanzen in besonderem Maße. Hinzu gesellt sich eine geniale Routenführung zwischen Moseltal und Kautenbach, die in großen Teilen über naturbelassene Waldpfade und felsige Steige führt. Darüber hinaus verbindet der Seitensprung die Doppelstädte Traben-Trarbach mit ihrem Jugendstilcharakter und Bernkastel-Kues mit ihrer bemerkenswerten Fachwerkkulisse, zu der man allerdings abweichend von der  Hauptroute absteigen muss. Der Einstieg in den Moselsteig-Seitensprung Moseltalschanzen ist von beiden Orten aus möglich.

Blick vom Moselsteig-Seitensprung ins Kautenbachtal

Auf dem Weg zum Ungsberg geht es mit dem Hangweg an aufgelassenen Weinbergen und uralten Trockenmauern vorbei

Wir beginnen die Rundwanderung am Moselufer in Traben-Trarbach und betreten die Moselstadt durch die Unterführung der B 53. Am Mittelmosel-Museum und an der evangelischen Kirche vorbei steigen wir mit der Kirchgasse in die Weinberge hinein. Die Route führt dabei durch einen Torbogen der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Auf einem gepflasterten Weg geht es überaus steil bergan. Kurz bevor man die Anhöhe erreicht hat, lohnt ein Blick zurück ins Moseltal und auf Traben-Trarbach. Ebenen Fußes läuft die Route dann mit dem Hangweg zum Ungsberg hinüber. In diesem Teilabschnitt beeindrucken die Tiefblicke ins Kautenbachtal. Schließlich verjüngt sich die Streckenführung zu einem schmalen Weinbergspfad, der windungsreich an aufgelassenen Wingerten und uralten Trockenmauern vorbei in das Tal des Kautenbaches hinein fällt.

Ein lohnenswerter Abstecher führt zur Gesteinsformation Wildstein hinauf, die mitten im Wald aufragt

Im Talgrund wird eine Asphaltpiste gequert, um dann vorbei an der Moseltherme mit ihrem erfrischenden Thermalwasser mit dem Elfenweg in die Trarbacher Schweiz hinein zu steigen. Einer der schönsten Abschnitte des Moselsteig-Seitensprungs wird jetzt durchwandert. Hoch über dem Kautenbach, einem 13 Kilometer langen Nebengewässer der Mosel, geht es in halber Hanglage in einem ständigen Auf und Ab auf schmalen Waldpfaden an Felsformationen vorbei, die rechts der Route aufragen. Hier und da weicht der dichte Laubwald zurück und ermöglicht schöne Ausblicke ins Kautenbachtal und hinauf zur Felsformation "Bichofsmütze", die sich im Steilhang jenseits des Tales zeigt. Mitten im Wald lockt dann noch ein etwa 400 Meter langer, allerdings steil ansteigender Abstecher zur Felsformation "Wildstein", den wir uns nicht entgehen lassen. Dabei handelt es sich um eine Anhäufung von Findlingen, die zu einem sechs Meter hohen "Turm" scheinbar zusammen gefügt wurden. An diesem mystisch anmutenden Ort legen wir eine Ruhepause ein.


Die Bischofsmütze ist ein Quarzitfelsen hoch über dem Kautenbachtal den man erklettern kann

Vom Wildsteinfelsen wandern wir wieder zurück zur Hauptroute und folgen der Beschilderung weiterhin bergauf. Ein trocken gefallenes Bachtal wird gequert. Dann beginnt der Steilanstieg über bemooste Waldpfade zur Felsformation Bischofmütze. Von diesem steil aufragenden Quarzitfelsen genießen wir traumhafte Tiefblicke ins Kautenbachtal. Auch hier legen wir noch einmal eine kurze Kletter- und Trinkpause ein. Hinter der Bischofsmütze führt der Seitensprung zu einer Hochfläche hinauf. Es geht an aussichtsreichen Waldsäumen entlang die Weitblicke ins Moseltal, tief in den Hunsrück hinein und auf die Ortschaft Longkamp gestatten.

Blick vom Aussichtspunkt Maria Zill auf Bernkastel-Kues

Vom Aussichtspunkt Maria Zill genießen wir spektakuläre Panoramablicke ins Moseltal und auf Bernkastel-Kues

Wir unterschreiten die B 50 und wandern dann talwärts gemeinsam mit dem Moselsteig-Seitensprung Bärensteig in Richtung Bernkastel-Kues. Im Kallenfelstal kurz vor der Moselstadt zweigt der Seitensprung Moseltalschanzen dann wieder nach rechts in den Hang hinein. Lang anhaltend bergan geht es jetzt mit der Hauptroute des Moselsteiges zum Aussichtspunkt Maria Zill hinauf. Von der Abbruchkante der Hunsrückhöhen fällt hier ein spektakulärer Panoramablick ins Moseltal. Bernkastel-Kues zeigt sich moselaufwärts, während moselabwärts die Weinorte Wehlen, Zeltingen-Rachtig mit der Staustufe und Kloster Machern zu sehen sind. Mit dem Moselsteig wandern wir auf Pfadspurgen leicht bergab in den Kaisergarten. Auf Trittsteinen wird hier ein feuchter Talgrund überschritten. Am Wanderparkplatz Graacher Schäferei trennen sich dann Moselsteig und Seitensprung.

Die kulturhistorisch bedeutsamen Graacher Schanzen werden vom Moselsteig-Seitensprung durchwandert

Während der Moselsteig dem breiten Strom moselabwärts folgt, wendet sich die Route des Seitensprungs nach rechts und läuft zum Aussichtspunkt Traver Kupp hinüber. Mittels einer Wildbrücke wird die B 50 überschritten, um dann mit der Beschilderung in das historische Gewirr der Graacher Schanzen einzutauchen. Diese Verteidigungsanlage, Namensgeber der Tour und bestehend aus Gräben und Wällen, wurde ausgangs des 18. Jahrhunderts von preußischen Truppen errichtet. Sie verschanzten sich hier gegen den Ansturm des französischen Revolutionsheeres. Der Moselsteig Seitensprung läuft auf einer Seehöhe von 434 Metern sehr imposant meist über einen der Dämme hinweg. Ausgangs der Graacher Schanzen führt der Moselsteig-Seitensprung über eine Hochfläche mit Magergraswiesen und fällt dann durch die Weinlage Trarbacher Hühnerberg wieder ins Moseltal hinein. Bevor wir den Ausgangspunkt dieser tollen Wanderung, das Trarbacher Moselufer erreichen, gefallen die herausragenden Blicke hinauf zur Grevenburg, hinab ins Kautenbachtal diesmal von der anderen Seite und auf die steil abfallenden Hunsrückberge.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Beim 17 Kilometer langen, konditionell recht anspruchsvollen Moselsteig-Seitensprung Moseltalschanzen handelt es sich ohne Zweifel um eine herrliche Rundwanderung im Moseltal in Premiumqualität, die mit ihrer abwechslungs- und erlebnisreichen Routenführung jeden Wanderer begeistert. Überaus erwähnenswert ist dabei der hohe Pfadanteil in den Schatten spendenden Waldlagen und den aufgelassenen Rebflächen. So ist die Tour auch an einem heißen Sommertag durchaus zu empfehlen. Neben den natürlichen Highlights, der Felsformationen Wildstein und Bischofsmütze, wird die kulturhistorische Durchwanderung der Graacher Schanzen in guter Erinnerung bleiben. Die bemerkenswerten Panoramablicke vom Aussichtspunkt Maria Zill und von der Traber Kupp ins Moseltal vervollständigen den hervorragenden Gesamteindruck. Neben einer ausreichenden Beschilderung haben die Betreiber auch eine entsprechende Zahl an Rast- und Ruheplätzen entlang der Strecke installiert, so das vier von fünf möglichen Bewertungssternen von Profirouten.de in den Kategorien "Landschaft" und "Erlebnis" durchaus angemessen erscheinen.

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