Wir durchwandern die engen Gassen von Beilstein und besichtigen die Karmeliterkirche St. Josef
Wir nehmen uns die Zeit und besuchen den attraktiven Moselort Beilstein, laufen durch die kleinen Gassen und steigen über eine Treppe zur barocken Karmeliterkirche St. Josef hinauf. Sie wurde im 17. Jhrt. erbaut und beherbergt die Schwarze Madonna von Beilstein. Darüber hinaus ist natürlich in den zahlreichen Winzerschenken jederzeit eine Einkehr möglich. Wir verlassen Beilstein und steigen mit dem Erlebnisweg und der Beschilderung des Moselsteigs auf einem schmalen Pfad in die steil abfallende Flanke der Hunsrückberge. Nach einem scharfen Linksknick gelangen die Wanderer zu einem herausragenden Aussichtspunkt. Der Blick fällt zurück auf Beilstein, ins Moseltal und auf die Burgruine Metternich. Die imposante Spornburg wurde im 13. Jhrt. erbaut, im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Heute befindet sich das Gemäuer in Privatbesitz. In den Mauern von Burg Metternich befindet sich eine Gaststätte mit Biergarten. Die Burg kann von April bis Anfang November täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr besichtigt werden.
Mit dem Moselsteig wandern wir aussichtsreich und pfadig durch die hunsrückseitigen Steilhänge des Moseltales
Mit der Routenführung des Moselsteigs geht es vom Aussichtspunkt in halber Hanglage durch die aufgegebenen hunsrückseitigen Weinberglagen des Moseltales. Die Route zeigt sich auch in diesem Streckenabschnitt reichlich ausgesetzt und ist nicht immer einfach zu begehen. Aus dem verbuschten Steilhang schweift ständig ein herrlicher Blick ins breite Flusstal und auf die Ortschaft Ellenz-Poltersdorf am jenseitigen Moselufer. Vom Aussichtspunkt Plaatskopf fällt der Erlebnisweg in die Ortschaft Bruttig-Fankel hinein. In der Ortslage unterschreiten wir das Viadukt einer zu Kriegszwecken konzipierten, jedoch nie in Betrieb genommenen Bahnlinie. Auch in Bruttig-Fankel fällt die mittelalterlich anmutende Fachwerkarchitektur und das Alte Rathaus ins Auge. Ausgangs der Ortschaft überqueren die Wanderer den Fluss über die Moselbrücke und beenden diese schöne, aber doch recht anstrengende Rundwanderung über den Erlebnisweg Moselkrampen im Start- und Zielort Ernst.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Diese eigentlich sehr schöne, knapp achtzehn Kilometer lange Themenrunde im Moseltal bedarf dringend einer Überarbeitung. Die Beschilderung entspricht nicht den Erfordernissen einer Premiumroute. Das auf den Wegeschildern angebrachte Logo des Erlebnisweges ist kaum noch zu erkennen. An entscheidenden Punkten, besonders Innerorts fehlt oftmals die notwendige Beschilderung. Positiv in die Waagschale fallen die grandiosen Tiefblicke ins Moseltal, der an vielen Stellen pfadige, nahezu alpine Verlauf der Streckenführung und die schmucken Winzerorte mit ihrer beeindruckenden Fachwerkarchitektur. Der Themenweg zeigt sich allerdings konditionell recht anspruchsvoll. Besonders der Steilanstieg zum Altarberg setzt alpine Akzente und darf nicht unterschätzt werden. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden. Sollten die Mängel in der Beschilderung behoben sein, handelt es sich mit Sicherheit um eine Wanderung im Premiumsegment. Deshalb vergibt Profirouten unter Vorbehalt in den Kategorien Landschaft und Erlebnis vier von fünf möglichen Sternen.
Tipp des Autors:
Wer möchte, kann den kräftezehrenden Steilanstieg zum Altarberg und den damit einhergehenden recht unschönen Streckenverlauf entlang der B49 auslassen, indem man in Ellenz-Poltersdorf sofort den Fährübergang nach Beilstein in Anspruch nimmt. Allerdings wird dann das traumhafte Flusspanorama vom Aussichtspunkt Altarberg auf den Moselkrampen bei Briedern verpasst. Der Erlebnisweg verkürzt sich dabei um ca. fünf auf dann insgesamt nur dreizehn Wanderkilometer.
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