Vorbei an der Henriettensäule steigen wir auf Serpentinenpfaden zum Malbergturm hinauf
Nach kurzer Wanderrast verlassen wir den Wintersberg und wandern talwärts nach Bad Ems. Im Braunebachtal betreten wir die Bäderstadt durch die Wintersbergstraße. Nach einem scharfen Linksschwenk geht es in die Richard-Wagner-Straße und sodann in die Villenpromenade hinein. Hier bewundern die Wanderer die alten im Jugendstil erbauten Prachtvillen rechts und links der Route. Kurz vor dem Künstlerhaus Schloss Balmoral steigt die Vier-Türme-Tour auf einem Serpentinenweg erneut in den taunusseitigen Lahnhang. In zahlreichen Windungen geht es mit naturbelassenen Pfaden, vorbei an der Henriettensäule, zu einem grandiosen Aussichtspunkt hinauf, der traumhafte Panoramablicke auf Bad Ems und ins Lahntal möglich macht. Der nun folgende Abstecher zum 334 Meter hohen Malberg bringt uns zum zweiten aussichtsreichen Bauwerk der Vier-Türme-Tour. In unmittelbarer Nähe der verfallenen Bergstation der einstigen Malbergbahn besteigen wir den Malbergturm und erfreuen uns an herrlichen Weitblicken über Bad Ems und das Lahntal hinweg bis weit in den Westerwald.
Die im Jahre 1979 stillgelegte Malbergbahn galt als Inbegriff deutscher Ingenieurkunst
Erdige Waldpfade führen vom Malberg mit dem taunusseitigen Lahnhöhenweg erneut bergab ins Lahntal. Im Auftrag des Namensgebers Herzog Adolph von Nassau errichteten arbeitslose Tagelöhner in diesem Teilabschnitt im 19. Jhrt. den Adolphtempel. Die heute dort anzutreffende Wanderhütte stammt aus dem Jahre 1973 und gestattet schöne Ausblicke auf die Lahninsel Silberau und die dort befindlichen Hüttenbauwerke des Emser Blei- und Silberwerks, die im Jahre 1880 mehr als 1.600 Arbeiter beschäftigten. Auf dem Kaiser-Wilhelm I.-Weg gelangen wir zur Talstation der Malbergbahn. Mit einer Steigung von 54,5 Prozent galt die im Jahre 1887 errichtete Standseilbahn als Inbegriff deutscher Ingenieurskunst. Vollkommen unfallfrei wurden über die Jahrzehnte bis zu 400 Personen täglich aus dem Lahntal zur Bergstation auf dem Malberg befördert. Die Malbergbahn galt als touristischer Anziehungspunkt und war bis zu ihrer Stilllegung im Jahre 1979 das Wahrzeichen von Bad Ems.
Aus dem historischen Kurviertel von Bad Ems geht es überaus steil zum Bismarckturm hinauf
Von der Talstation der Malbergbahn kommend überschreiten wir die Gleisanlage der Deutschen Bahn und sodann mit der Kaiserbrücke die Lahn. Am jenseitigen Flussufer folgen wir der Beschilderung der Vier-Türme-Tour rechts schwenkend in das historische Kurviertel. Anfangs durch den schön angelegten Kurpark und wenig später durch eine beeindruckende Kastanienallee an der Jacques-Offenbach-Promenade passieren die Wanderer das Alte Kurhaus mit Theater und Spielbank. Nach einem kurzen Besuch in der Brunnenhalle verlassen wir die Bebauung der Bäderstadt durch die Grabenstraße und links abzweigend überaus steil durch den Pfahlgraben. Am Nachbau einer Limespalisade treffen die Wanderer auf den Ernst-Vogler-Weg, dem wir nach links folgen. Einige schöne Ausblicke aus halber Hanglage auf Bad Ems begleiten uns auf dem dann folgenden pfadigen, windungsreichen Teilabschnitt hinauf zum Bismarckturm. Ihn kann man leider nicht besteigen. Von der Terrasse der direkt daneben anzutreffenden Restauration fällt allerdings ein herrlicher Blick von den westerwaldseitigen Lahnhöhen auf die Kurstadt und ins Lahntal.