Der Urwaldsteig läuft durch das schluchtartige Bärenbachtal mit seiner üppigen Pflanzenwelt
Auch im weiteren Verlauf lässt die Attraktivität der Route keine Wünsche offen. Ihr ausgesprochen pfadiger Verlauf durch die vielfältige Vegetation lässt das Herz eines jeden Wanderers höher schlagen. Das nächste anzulaufende Highlight ist das Bärenbachtal. Über die Jahrtausende hat sich der Bärenbach tief in das aus Tonschiefer und Grauwacke bestehende Gestein der Ederberge hinein geschnitten. Die zu Tal stürzenden Wasser, die feuchte Luft und die Nährstoffe aus dem oberhalb der Schlucht liegenden Zechsteins sorgen auch hier für eine üppige Pflanzenwelt. Das munter sprudelnde Gewässer wird über die hölzerne Herzogbrücke überschritten. Gleich dahinter führt ein schmaler Pfad mit der Bezeichnung „Jägerstiege“ windungsreich und steil bergan. Leicht abfallend geht es danach in halber Hanglage hoch über dem Edersee, der sich rechter Hand immer wieder zeigt, durch die Waldecker Bucht. Schließlich gelangen die Wanderer zur Talstation der Waldecker Bergbahn, der ältesten Gondelbahn Hessens. Wegen eines Betreiberwechsels musste sie zumindest für die laufende Saison 2024 ihren Fahrbetrieb einstellen.
Schloss Waldeck wurde erstmals 1120 urkundlich erwähnt und war die Residenz der Grafen von Waldeck
Der Urwaldsteig umrundet im weiteren Verlauf den Schlossberg, dem Schloss Waldeck seinen Namen verliehen hat. Die auf dem Berggipfel thronende und schlossartig ausgebaute Höhenburg wurde erstmals im Jahre 1120 urkundlich erwähnt. Im Mittelalter diente sie als Residenz der Grafen von Waldeck. Heute beherbergt das mittelalterliche Gemäuer ein Burgmuseum und eine Hotelanlage. Bei einem vom Urwaldsteig möglichen Abstecher kann man Schloss Waldeck besuchen und herrliche Ausblicke auf die Ederseestaumauer und über die Talsperre hinweg bis weit in den Kellerwald genießen. Nach einem weiteren schönen Ausblick auf den Edersee trifft der Urwaldsteig am Rand der Stadt Waldeck auf das Bio-Residenz-Hotel in der Bahnhofstraße. Hier endet die 4. Etappe des Urwaldsteigs. Der Einstieg in den 5. Teilabschnitt beginnt mit einem urigen Pfad, der sich steil abfallend talwärts windet. Knorrige Wurzeln und uralte Eichen mit skurrilen Wuchsformen, die man tatsächlich mit Gnomen und Kobolden in Verbindung bringen möchte, säumen den Weg.