An der Bernharduskapelle auf dem Burgberg von Kempenich rief Bernhard v. Clerveaux im Jahre 1147 zum Kreuzzug auf
Von der Grube Portz folgt der Geopfad eine Weile der ehemaligen Trasse der Brohltal-Schmalspureisenbahn. Dann steigt der Tuffsteinweg scharf rechts schwenkend in den Humersberg hinein. In mehreren Windungen geht es steil bergan. Auf dem "Gipfel" angelangt, kann man dann in den ehemaligen Schlot des basaltischen Schlackenkegels hinein treten. Über Weideland und durch Waldparzellen wandern wir jetzt in Richtung Kempenich. Die Grube Burgschafstall, 200 Meter rechts abzweigend von der Hauptroute, sollte noch besichtigt werden, bevor man am Schwimmbad vorbei auf den Kempenicher Burgberg gelangt. An diesem historischen Ort ließ Hans-Jacob von Eltz-Kempenich zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Bernharduskapelle errichten. Sie soll daran erinnern, dass der Zisterziensermönch Bernhard von Clerveaux im Jahre 1147 die Bürger des Kempenicher Ländchens hier auf dem Burgberg zur Teilnahme am 2. Kreuzzug aufforderte.
Zum Schluss der aufschlussreichen Themenwanderung wird noch der Schlackenkegelvulkan des Engelner Kopfes umrundet
Heute eignet sich der Platz neben dem schmucken Kirchlein hervorragend für eine Wanderrast, hat man doch von hier oben aus einen schönen Blick auf Kempenich und Spessart. Vom Burgberg führt der Geopfad nach Kempenich hinab. Scharf echts schwenkend geht es am Rande der Ortschaft gleich wieder steil bergan in die freie Feldflur hinein. Die B 412 wird zum zweiten Mal gequert. Auf dem Weg zurück nach Engeln wartet noch Löschs Nück auf die Wanderer. Es handelt sich dabei um eine Hügelgruppe, die der Fachmann als Erosionsrest eines alkalibasaltischen Tuffrings bezeichnet. Der Laie kann damit wahrscheinlich nicht viel anfangen, ist aber von der knorrigen Kiefer begeistert, die im Laufe der Jahre in einen Spalt des Aufschlusses hinein gewachsen ist. Zum Schluss der Runde wird noch der Engelner Kopf umschritten. Auch hier weist eine Info-Tafel darauf hin, dass sich links des Weges ein Phonolithsteinbruch befunden hat, der heute noch begangen werden kann und dessen vulkanisches Gestein beim Mauerbau in Engeln Verwendung fand. Dann gelangen die Wanderer wieder zurück zum Ausgangspunkt dieser aufschlussreichen Tour, dem Geo-Spiel-Garten am Engelner Bahnhof.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Diese schöne Runde im Oberen Brohltal erklärt dem interessierten Wanderer die Entstehung, die Gewinnung und Verwertung des Weiberner Tuffs. Nicht nur passionierte Geologen werden daher vom Tuffsteinweg neue Erkenntnisse über die vulkanischen Tätigkeiten in der Osteifel mit nach Hause nehmen. Allerdings sind die Ausführungen der 14 Schautafeln sehr ausführlich, um nicht zu sagen detailversessen gehalten, sodass der Laie schon mal die Lust verliert weiterzulesen. Zur Streckenführung! Die Route läuft in der großen Mehrzahl über breite Wald- und Wiesenwege und ist durchgängig, allerdings nur in einer Richtung, mit Wegezeichen versehen. Erst kürzlich wurde die Beschilderung erneuert, die Route in Teilbereichen neu konzipiert und die an wenigen Stellen erforderlichen Holzgeländer instand gesetzt. Für diesen schönen Themenrundwanderweg vergibt ProfiRouten.de in den Kategorien Landschaft und Erlebnis je vier von fünf möglichen Bewertungssternen.
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