Auf moorigem Geläuf führt der Druidensteig um den Elkenrother Weiher herum
Von der lang gezogenen Bergkuppe des Hasselichskopfes geht es dann sanft abfallend hinunter nach Elkenroth. Wir streifen Elkenroth am Ortsrand und wandern durch das Weidenbruch zum Elkenrother Weiher hinüber. Das Gewässer wird vom Elbbach gespeist, der in der Nähe von Elkenroth entspringt. Der kleine See wurde im 15. Jahrhundert künstlich aufgestaut und ist als einzigster von ehemals sechs Weihern bis in die Neuzeit erhalten geblieben. Er dient heute der Fischzucht und dem Angelsport. Der Druidensteig führt auf moorigem Geläuf um den Elkenrother Weiher herum und läuft dann auf das Neunkhausener Plateau hinaus. Hierbei handelt es sich um eine fast ebene Hochfläche auf 480 Metern über NN, die der Westerwälder Basalthochfläche im Nordwesten vorgelagert ist und die Wasserscheide zwischen Nister und Sieg bildet.
Über das Neunkhausener Plateau geht es nach Friedewald mit seinem sehenswerten Renaissance-Schloss
In einem wilden, allerdings gut bezeichneten Zickzack läuft der Druidensteig auf breiten Wiesenwegen über die brettebene Hochfläche des Neunkhausener Plateaus hinweg. Unzählige Windräder und die Masten einer Überlandleitung verschandeln diesen Teil des Westerwaldes, so das sich das Schießen von herausragenden Landschaftsfotos leider erübrigt. Nachdem die Wanderer die L 286 gequert haben, gelangt die Gruppe in den Westerwaldort Friedewald. Hier treffen wir in der Ortsmitte auf Schloss Friedewald. Das dunkle, trutzig anmutende Gemäuer mit seiner prächtigen Renaissancefassade entstand im Zusammenhang mit der Sicherung des saynischen Herrschaftsgebietes im 16. Jahrhundert. Heute wird die Anlage als Hotel und Begegnungsstätte genutzt. Besichtigungen für Jedermann sind daher leider nicht möglich. Von Friedewald läuft der Druidensteig zum Naturschutzgebiet Schimmerich hinüber. Wo einst die lärmende Tätigkeit des Basaltabbaus herrschte, ist seit der Einstellung der gewerblichen Nutzung im Jahre 1980 ein artenreiches Biotop entstanden. Der Steinbruch hat sich mit Wasser gefüllt und bietet seltenen Vogelarten und Amphibien, wie Gelbbauchunke und Geburtshelferkröte hervorragende Lebensbedingungen. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Zielort Daaden, wo die barocke Pfarrkirche zur Besichtigung einlädt. Die stündlich verkehrende Daadetalbahn bringt uns zum Ausgangspunkt nach Niederdreisbach zurück.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Dieser Teilabschnitt des Premium-Fernwanderweges Druidensteig im hohen Westerwald weiß nicht richtig zu begeistern. Der von jedem Wanderer so sehr geschätzte Anteil der Streckenführung an schmalen Pfaden oder gar felsigen Steigen erweist sich als sehr gering. Aussichtsreiche Panoramablicke? Fehlanzeige! Wanderung durch idyllische Bachtäler? Nicht anzutreffen! Wie bereits erwähnt setzt nur der Elkenrother Weiher und mit Abstrichen das Biotop Schimmerich herausragende Akzente. Zudem ist die Zuwegsbeschilderung von Niederdreisbach zur Hauptroute des Druidensteigs stark verbesserungsbedürftig. Zugegebener Maßen sind die Wintermonate nicht unbedingt die beste Jahreszeit um diesem Teilabschnitt des Druidensteigs zu erwandern. Im Frühjahr oder im Herbst sieht das Ganze sicherlich viel freundlicher und ansprechender aus. Dann wären wahrscheinlich drei anstatt nur zwei Bewertungssterne in den Kategorien Landschaft und Erlebniswert zu vergeben gewesen. Über diese negativen Anmerkungen hinaus verdient das Wanderkonzept "Schuh trifft Schiene" vorbehaltlos Lob und Anerkennung.
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