Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 789
Gesamtabstieg (Meter):: 792
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Moseltal
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 18
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Entlang der Mosel zur Burg Eltz und zur Burg Bischofstein

Wichtiger Hinweis:

Die nachfolgend beschriebene Streckenwanderung am Moselsteig wurde von Profirouten zusammen gestellt. Infolgedessen ist der Tourenverlauf nicht durchgängig ausgeschildert. Beim Nachwandern sollte man sich daher unserer kostenlos downloadbaren GPX-Datei bedienen.

Die Routenführung dieser tollen Moselwanderung entspricht in großen Teilen der 20. Etappe des Moselsteigs, weicht jedoch in kleineren Teilabschnitten vom Fernwanderweg ab und läuft dabei, wie der Name schon verrät, mit Burg Eltz und Burg Bischofstein zwei mittelalterliche Gemäuer an. Herausragende Highlights sind darüber hinaus die traumhaften Ausblicke ins Moseltal, der ausgesprochen pfadige, an manchen Stellen nahezu alpine Streckenverlauf und die Durchwanderung des Buchsbaumwanderweges im steilen Moselhang. Drei einsame Bachtäler im Auf- und Abstieg begleiten den Wanderer auf dem Weg von Treis-Karden nach Hatzenport. Konditionell ist die Streckenwanderung allerdings eine ziemliche Herausforderung, sind doch vier stramme Moselberge zu bezwingen. Neben einer Wanderdistanz von 18 Kilometern sind dabei fast 1.000 Höhenmeter im Aufwärtsgang zu durchsteigen.


Die imposante Stiftskirche St. Castor in Karden, auch als Moseldom bezeichnet

Von Karden führt der Moselsteig durch ein schluchtartiges Tal steil bergan zum Kompuskopf hinauf

Wir beginnen die Wanderung am Bahnhof von Treis-Karden. Hier steht kostenloser Parkraum zur Verfügung. Entlang der St. Castor-Straße betreten wir den schmucken Weinort und bewundern in der Dorfmitte die dreitürmige, im romanischen Bausstil erbaute Stiftskirche St. Castor. Das im Volksmund als "Moseldom" bezeichnete Bauwerk wurde im Jahre 1183 auf den Fundamenten einer karolingischen Kirche errichtet und ist dem Hl. Castor geweiht, der nach der Legende als Eremit in einer Höhle hoch über dem Moselort Karden gelebt haben soll. Am Rand der Bebauung überschreiten wir den Brohlbach und folgen der Beschilderung des Moselsteigs mit dem Buchsbaumwanderweg in den steilen Moselhang. Entlang eines unbenannten, kaum Wasser führenden Gewässers geht es durch ein tief eingeschluchtetes Tälchen hinauf zum Kompuskopf. Nach diesem anspruchsvollen Anstieg genießen wir die traumhaften Ausblicke auf Karden und St. Castor tief unten im Moseltal. Tische und Bänke laden am Kompuskopf zum Verweilen ein. Zumindest an den Wochenenden ist die dort anzutreffende Wanderhütte bewirtschaftet.


Pfadig und aussichtsreich führt der Moselsteig durch die Buchsbaumbestände im Krailsbachtal

Nach einer ausgiebigen Rast auf dem Kompuskopf führt uns der Moselsteig eine Weile auf breiten Waldwegen über das Plateau der Moselberge, um dann mit dem Buchsbaumwanderweg in das Krailsbachtal hinein zu fallen. Hier zeigt sich die Route ausgesprochen pfadig. Zudem sind mehrere kleine "Kletterstellen", die ein wenig Trittsicherheit erfordern, zu überwinden. Da wo die Routenbetreiber es für erforderlich hielten, hat man sogar Seilsicherungen angebracht. Schließlich wird der Krailsbach überschritten. Aufmerksame Wanderer haben an dieser Stelle die Gelegenheit eine Höhle zu bewundern, die wohl durch Bergwerkstätigkeiten entstanden ist. Danach geht es auf schmalen Pfaden in halber Hanglage entlang uralter Trockenmauern und über hölzerne Trittstufen in ständigem Auf und Ab durch Buchsbaumbestände moselabwärts. Bei den Buchsbaumvorkommen zwischen Karden und Müden handelt es sich um das nördlichste Vorkommen dieser mediterranen Pflanzenart.


Vom Buchsbaumwanderweg fällt der Blick ins Moseltal

Im Naturschutzprojekt "Auf der Krabaun" kann man auf Schiefertafeln einen coolen Spruch zurücklassen

Ständig fällt in diesem Teilabschnitt der Blick vom Buchsbaumwanderweg in das breite Flusstal und auf die Weinorte Müden und Karden, wobei der letztgenannte Moselort immer weiter zurück bleibt. Hoch über Müden läuft die Route auf breiten Weinbergwegen durch das Naturschutzprojekt "Auf der Krabaun". In den alten, aufgelassenen Weinberglagen hat man eine Fläche von 1.500 m² vollkommen entbuscht, ehemalige Trockenmauern- und Weinbergtreppen zugänglich gemacht und für moseltypische Pflanzen und Tiere einen neuen Lebensraum geschaffen. Kleine Schiefertafeln am Fuße des Naturschutzprojektes kann man beschriften und einen coolen Spruch am Wegrand zurücklassen. Aus mittlerer Hanglage über dem Weinort Müden steigt die Route nach links schwenkend erneut in den Wald. Wir wandern an schön renovierten Kreuzwegstationen vorbei zum Blickkreuz hinauf, einem weiteren Aussichtspunkt ins Moseltal. Eine Hinweistafel weiß zu berichten, dass man sich hier auf einem alten Verbindungsweg zwischen der Mosel über das Maifeld zur Stadt Mayen befindet.


Burg Eltz wird auf drei Seiten vom Elzbach umflossen und ragt auf einem Felskopf empor

Nach diesem dritten strammen Anstieg wird der kleine Weiler Müdenerberg erreicht. An der dortigen Dreifaltigkeitskapelle halten wir Wanderrast. In Müdenerberg verlassen die Wanderer den Moselsteig und marschieren auf breiten unbeschilderten Wegen entlang bäuerlicher Gehöfte über die freie Feldflur. Vom kurz darauf anzulaufenden Wohnmobilstellplatz geht es auf einem Waldweg bergab ins Elzbachtal. Im Talgrund wird die Elz überschritten und über Treppenstufen zur Burg Eltz hinauf gestiegen. Das imposante mittelalterliche Gemäuer mit seinen unzähligen Türmen und Zinnen wird auf drei Seiten vom Elzbach umflossen und ragt über einem 70 Meter hohen Felskopf empor. Sie wurde im 12. Jahrhundert am Handelsweg zwischen der Mosel und dem fruchtbaren Maifeld erbaut und überstand sämtliche Kriegswirren des Mittelalters und der Neuzeit unbeschadet. In den Wintermonaten ist das die Burg leider verschlossen. Nach kurzer Pause am Burgtor setzen wir unsere Wanderung fort.


Burg Eltz mit ihren unzähligen Türmen und Zinnen in der gleißenden Wintersonne

Durch den Taleinschnitt des Bischofsgraben geht es von Lasserg bergab zur Burg Bischofstein

Über asphaltiertes Geläuf geht es steil bergan und vorbei an der Antoniuskapelle zum Shuttlebus-Parkplatz hinauf. In unmittelbarer Nähe zur Ruine Trutzeltz fällt ein letzter herausragender Blick ins Elztal und auf Burg Eltz. Vom Shuttlebus-Parkplatz folgen wir der mehr als unzureichenden Beschilderung des Jakobsweges, den man auch als Moselcamino bezeichnet. Der Pilgerweg läuft in ständigem Wechsel über landwirtschaftlich genutzte Freiflächen und durch kleine Waldparzellen. Kurz vor der Ortschaft Lasserg treffen die Wanderer wieder auf den Moselsteig. An der Kapelle des Höhendorfes entscheiden wir uns für einen unbeschilderten Abstecher vom Fernwanderweg zur Burgruine Bischofstein. Ein schmaler, fast zugewachsener Wanderpfad führt in den Bischofsgraben hinein. Entlang eines munter plätschernden Gewässers geht es ständig talwärts. Schließlich gelangen wir zur Burg Bischofstein, die im engen Taleinschnitt über einem Felsensporn aufragt. Feitags und an Wochenenden kann der Bergfried von 09:00 - 18:00 Uhr bestiegen werden. Von der Wehrplatte hat man einen herrlichen Blick ins Moseltal.


Der Kletterpfad Burg Bischofstein erfordert ein wenig Trittsicherheit und Klettergeschick

Da wir an einem Donnerstag unterwegs sind halten wir uns nicht lange auf und steigen mit dem alpinen Kletterpfad Burg Bischofstein zum Aussichtspunkt Küppchen hinauf. Überaus teil und teilweise exponiert geht es mühsam bergan. Wir klettern über felsige Stufen hinweg, suchen ständig nach gangbaren Tritten und müssen des Öfteren auch die Hände zur Hilfe nehmen. Dabei werden wir immer wieder von herrlichen Blicken ins Moseltal für alle Mühen entschädigt. Als die Wanderer die ausgesetzte Felsnase des Küppchens erklommen haben, sind die Panoramablicke ins Moseltal einfach gigantisch. Direkt vor unseren Füßen liegt Burg Bischofstein mit ihrem mächtigen Bergfried. Die Spornburg am Rand des steil in das Moseltal abfallenden Maifeldes wurde durch Erzbischof Arnold II. von Trier im Jahre 1242 erbaut und durch französische Truppen unter Ludwig XIV. im pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 vollständig zerstört. Über Burg Bischofstein hinweg schweift der Blick weit in das von der Wintersonne verwöhnte Moseltal.


Blick vom Aussichtspunkt Küppchen auf Burg Bischofstein und ins Moseltal

Mit den erdigen Waldpfaden des Traumpfades Hatzenporter Laysteig gelangen wir in den Zielort Hatzenport

Vom Aussichtspunkt Küppchen folgen wir nach kurzer Wanderrast wieder der Beschilderung des Moselsteigs. Der Fernwanderweg führt eine ganze Weile an den Steilabstürzen des Moselplateaus entlang. Von einem Gleitschirmstartplatz fällt dabei ein weiterer spektakulärer Blick ins Moseltal. Jenseits des breiten Stromes liegt Burgen und weit voraus ist bereits der Zielort Hatzenport zu sehen. Schließlich trifft der Moselsteig auf den Traumpfad Hatzenporter Laysteig, mit dem es auf erdigen Pfaden durch Niederwald und zum Schluss vorbei an Weingärten talwärts nach Hatzenport geht. Hier endet eine herrliche Streckenwanderung im Moseltal bei einem Glas Riesling in einer gastlichen Weinschenke. Mit der stündlich verkehrenden Deutschen Bahn gelangen wir zum Startort Treis-Karden zurück.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Diese 18 Kilometer lange Wanderung ist auch im Moseltal kaum zu toppen. So ist die Vergabe der Höchstzahl von fünf Sternen in den Kategorien Landschaft und Erlebnis ein absolutes Muss. Allein die traumhaften Ausblicke ins breite Flusstal und die überaus abwechslungsreiche Streckenführung rechtfertigen diese Bewertung. Hinzu gesellt sich die Durchwanderung des Buchsbaumwanderweges und des Naturschutzprojektes "Auf der Krabaun" hoch über dem Weinort Müden. Auch die Historie kommt nicht zu kurz. Den Besuch der Stiftskirche zum Hl. Castor gleich zu Beginn der Tour sollte man sich nicht entgehen lassen. Zumindest in den Sommermonaten kann man im Burghof von Burg Eltz Einkehr halten und an Wochenenden den Bergfried von Burg Bichsofstein besteigen. Last but not least ist die pfadige Routenführung im steilen Moselhang und entlang gurgelnder Gewässer zu erwähnen. Unterwegs sind Rastmöglichkeiten in genügender Zahl vorhanden.

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