Im Sauerbornbachtal sind die dunklen Stollenlöcher mehrerer Schieferhöhlen anzutreffen
Von der überdachten Mineralquelle im Sauerbornbachtal führt der Wispertalsteig auf einem breiten Talweg entgegen der Fließrichtung des Sauerbornbachs sanft bergan. Das tief eingeschluchtete Bachtal bildet die Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz. Im steilen Hangfuß tauchen mehrere Stolleneingänge auf, die auf den ehemaligen Schieferabbau zurück zu führen sind. Einer der aufgelassenen Bergwerksstollen, etwas abseits von der Hauptroute, soll sogar für ein kurzes Stück begehbar sein. Heute benutzen Fledermäuse die dunklen Höhlen als Winterquartier. Schließlich wechselt der Wispertalsteig die Bachseite und steigt auf einem schmalen Pfad in den Steilhang hinein.
Die Route führt am Saurierfelsen vorbei, dessen Form einem gezackten Saurierrücken entspricht
In einem Rechtsbogen wird der Saurierfels angelaufen. Neben den schönen Ausblicken weist die Form des Gesteins tatsächlich auf einen gezackten Saurierrücken hin. Im letzten Teilabschnitt führt der Wispertalsteig vorbei an Waldsäumen und über weitläufige Wiesenflächen zum höchsten Punkt der Wanderung hinauf. Bei guter Fernsicht, so wie heute, sind von einer Ruhebank der Große Feldberg, mit 878 Höhenmetern der höchste Berg im Taunus, die Hallgartener Zange und die Kalte Herberge zu sehen. Jenseits des Rheingrabens zeigen sich am Horizont die östlichen Erhebungen des Soonwaldes. Nachdem wir die grandiosen Ausblicke eine Weile genossen haben, führt uns die Beschilderung des Wispertalsteigs an einem Hundeplatz vorbei zurück in den Start- und Zielort Espenschied. An der Dorfkirche zum Hl. Nikolaus endet die schöne Wanderung über den Wispertalsteig im Wispertaunus.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Ausgesprochen aussichtsreich und kurzweilig läuft der knapp 15 Kilometer lange Wispertalsteig durch den Wispertaunus. Zwei idyllische, tief eingeschnittene Bachtäler werden durchschritten und mehrere herausragende Aussichtspunkte sind Bestandteil der Streckenführung. Allerdings ist die Routenbezeichnung etwas irreführend. Nur im Bereich der Laukenmühle fällt die Route in das Wispertal hinein, um es kurz darauf sofort wieder zu verlassen. Leider kann die Ruine der Lauksburg wegen Einsturzgefahr nicht näher in Augenschein genommen werden. So müssen die kurzweilige Routenführung und die schönen Fernblicke von den Taunushöhen ausreichen, um dem Wispertalsteig knappe Premiumqualität zu bescheinigen. Auf jeden Fall macht die Rundwanderung große Lust, die weiteren Wisper-Trails zu erkunden. Die Beschilderung ist durchgängig gut sichtbar angebracht. Rast- und Ruheplätze werden in ausreichender Zahl entlang der Strecke angeboten.
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