Jenseits der Laukenmühle hoch über dem Wispertal zeigen sich die ruinösen Reste der Lauksburg
Die Wisper ist ein rechtsrheinisches, 29 Kilometer langes Fließgewässer, das bei Mappershain im westlichen Taunus entspringt und bei Lorch in den Rhein mündet. Sie fließt durch eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands und bildet dabei ein tief eingeschnittenes, wildromantisches Tal, das über die Jahrtausende entstanden ist. Die im Talgrund anzutreffende Laukenmühle direkt an der L3031 war eines von zahlreichen Mühlengemäuern im Tal der Wisper. Infolge Personalmangels wird das beliebte Ausflugslokal leider wohl dauerhaft geschlossen bleiben. Von der Laukenmühle im Wispertal schweift der Blick hinauf zur Ruine der Lauksburg. Die ehemalige Spornburg, gut fünfzig Höhenmeter über dem Talgrund, wurde vermutlich anfangs des 12. Jahrhunderts errichtet und nach 1557 als Wohnsitzburg aufgegeben. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurde die Lauksburg vollständig zerstört. Heute noch sichtbar sind die Reste des ehemaligen Wohnturmes, dessen Wände bis zu zehn Meter hoch aufragen. Die Ruine befindet sich im Privatbesitz und kann wegen Einsturzgefahr nicht besichtigt werden.
Vom Felsenhorst Mehrholzblick fällt ein erregender Weitblick ins dicht bewaldete Wispertal
Durch den steinernen Torbogen des ehemaligen Reichsarbeitsdienstlagers verlassen wir das Wispertal und wandern sanft bergan durch eine beeindruckende Baumallee. Die Route steigt zu einem erregenden Aussichtspunkt hinauf, der von einer Ruhebank schöne Ausblicke ins Wispertal und auf die Ruine der Lauksburg ermöglicht. In stetigem Wechsel werden jetzt breite Forstwege und naturbelassene Waldpfade beschritten, die zum aussichtsreichen Felsenhorst Mehrholzblick hinauf führen. Auch hier treffen die Wanderer auf eine Ruhebank, von der aus ein traumhafter Blick ins dicht bewaldete Wispertal geboten wird. Hier ist eine große Wanderpause absolute Pflicht. Bei dem Verzehr der mitgeführten Brotzeit genießen wir die Fernsicht auf die Taunushöhen rechts und links des Wispertales.
Im tief eingeschnittenen Sauerbornbachtal treffen die Wanderer auf einen überdachten Mineralwasserbrunnen
Vom Mehrholzblick geht es noch einmal durch ein kleinwüchsiges Eichengehölz sanft bergauf. Dann tritt die Route auf der 396 Höhenmeter messenden Mehrholzer Höhe auf eine beeindruckende Freifläche hinaus. Wiesenwege durch landwirtschaftlich genutztes Weideland mit faszinierenden Weitsichten bestimmen in diesem Teilabschnitt das Streckenprofil. Zudem besteht hier die Möglichkeit die Stecke abzukürzen und rechts schwenkend auf direktem Weg nach Espenschied zurück zu marschieren. Wir hingegen wollen uns auch die letzten fünf Kilometer des Wispertalsteigs nicht entgehen lassen und folgen den Wegeschildern steil abfallend auf einem schmalen Pfad in das Sauerbornbachtal. In der engen Schlucht treffen die Wanderer auf die überdachte Mineralwasserquelle des Werkerbrunnens aus der eisenhaltiges Sauerwasser sprudelt. Hier haben wir den tiefsten Punkt des Wispertalsteigs erreicht.