Vom Merzalbener Schloss in die Schuhmetropole Hauenstein
Wegen seiner Länge von 24 Wanderkilometern und der großen Zahl an herausragenden Höhepunkten wird der 6. Teilabschnitt des Pfälzer Waldpfades von Merzalben nach Hauenstein gemeinhin als die Königsetappe des Fernwanderweges bezeichnet. Neben einer kurzweiligen Routenführung, die in außerordentlichem Maße über schmale, naturbelassene Waldpfade verläuft, führt uns die 6. Etappe zu zwei grandiosen mittelalterlichen Gemäuern hinauf. Sie können beide auf eine bedeutsame Historie zurückblicken. Ein siebeneckiger Bergfried und ein weitläufiges Ruinengelände auf einem senkrecht aufragenden Buntsandsteinfelsen bieten traumhafte Fernblicke. Auch der im mittleren Teil der Tour anzulaufende Aussichtsturm erlaubt Weitsichten bis ins Dahner Felsenland. Ergänzt wird der hervorragende Gesamteindruck durch eine geländerbewehrte Aussichtsplattform mitten im Wald. Als letzte Superlative gilt es festzuhalten, dass mit der Überschreitung des 607 Meter hohen Weißenberges das Dach des Pfälzer-Waldpfades erstiegen wird.
Die Burgruine Gräfenstein ist ein beeindruckendes Gemäuer und verfügt über einen siebeneckigen Bergfried.
Vom kleinen Wanderparkplatz am Ortsausgang von Merzalben an der L496 starten wir in das Wandervergnügen. Ein kurzes Stück geht es an der Landstraße entlang. Dann folgen wir einem rechts abzweigenden asphaltierten Fahrweg in Richtung Gräfensteinhütte des Pfälzer-Wald-Vereins. Kurz vor dem Erreichen der Wanderhütte mündet von rechts der Pfälzer Walpfad ein, dessen Beschilderung wir von jetzt an folgen. Auf erdigen Waldpfaden führen die Wegezeichen zur Burgruine Gräfenstein hinauf, die auf dem 436 Meter hohen Schlossberg anzutreffen ist. Durch mehrere gut erhaltene Burgtore betreten die Wanderer eine der bedeutendsten Wehranlagen der Stauferzeit. Burg Gräfenstein, im Volksmund auch als Merzalbener Schloss bezeichnet, weist als einzige Burg in den deutschen Landen einen siebeneckigen Bergfried auf. In den pfälzischen Bauernkriegen wurde Burg Gräfenstein 1525 zerstört, danach aber wieder aufgebaut. Erst durch einen Brand während des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1635 wurde die beeindruckende Feste auf Dauer unbewohnbar. Heute kann man den Bergfried über eine steile Wendeltreppe besteigen und von der Wehrplatte traumhafte Ausblicke auf Merzalben und die umliegenden Erhebungen des Pfälzerwaldes genießen.
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