Durch den Elsgraben geht es hinauf zum Martinsberg, einem schönen Aussichtspunkt hoch über dem Moseltal
Parallel zur Mosel geht es dann am Ortsrand von Pölich entlang zum Elsgraben hinüber. Der Elsgraben ist eine von mehreren kleinen Schluchten und winzigen Rinnsalen, die wir im Moselhang durchwandern und auf hölzernen Brücken und Stegen überschreiten. Einige steile Auf- und Abstiege sind dabei zu bewältigen, bevor wir auf den Martinsberg gelangen. Hoch über dem Örtchen Ensch treffen wir hier auf das Martinskreuz und müssen leider feststellen, dass auch an dieser Stelle die wunderbaren Moselblicke dem Hochnebel geschuldet bleiben. So halten wir uns am nebelverhangenen Aussichtspunkt nicht lange auf und folgen der Routenführung auf breiten, windungsreichen Forstwegen durch den Winterwald.
Die Sumpflandschaft des Kautenbachtales wird mittels rustikalen Holzstegen aus halbierten Baumstämmen überwunden
Entsprechend der Jahreszeit überwiegen im Winterwald natürlich die Grau- und Brauntöne. Lediglich der Raureif, der sich auf Blattwerk und Geäst gelegt hat, verzaubert hier und da die Landschaft. Schließlich fällt die Extratour in das Kautenbachtal hinein. Das stark mäandernde Gewässer hat den Talgrund in eine total verschlammte Sumpflandschaft verwandelt. Nur die rustikalen Holzstege aus halbierten Baumstämmen machen eine Überschreitung möglich. Jenseits des Kautenbaches steigt die Extratour wieder in den Hang hinein. Breite Wiesenwege und naturbelassene Pfade prägen in diesem Abschnitt das Streckenprofil. Endlich scheinen sich auch die Hochnebel zu verziehen und gestatten einen ersten Blick ins Moseltal.
Das namensgebende Zitronenkrämerkreuz erinnert an einen Zitronenkrämer, der auf dem Huxlayplateau erschlagen wurde
Durch einen stattlichen Eichenbestand im Enscher Forst zieht der Moselsteig-Seitensprung dann auf das Huxlayplateau hinaus. Hier treffen die Wanderer auf das Zitronenkrämerkreuz, dem Namensgeber der Rundtour. Auf seiner Reise nach Trier soll hier ein italienischer Zitronenkrämer aus Lenno am Comer See im Jahre 1687 erschlagen worden sein. Zum Gedenken an den unglücklichen Händler ließen seine Angehörigen dieses schöne Kreuz errichten. Feld- und Wiesenwege führen dann über das Huxlayplateau an die Hangkante zum Moseltal hinüber. Die Wege laufen durch eine heideähnliche Landschaft und ermöglichen herrliche Fernsichten bis weit in den Hunsrück hinein, der sich auf der anderen Seite der Mosel zeigt. Schließlich gelangen die Wanderer wieder zur Huxlayhütte, wo diese schöne Wanderung über den Moselsteig-Seitensprung Extratour Zitronenkrämerkreuz ihr Ende findet.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Man kann trefflich darüber streiten, ob es sich bei der Extratour Zitronenkrämerkreuz um einen herausragenden Premiumwanderweg handelt. Außer den sicherlich vorhandenen, von uns wegen der nebligen Wetterlage leider nur selten sichtbaren, traumhaften Flusspanoramen weist die Route nur wenige herausragende Höhepunkte auf. Im Streckenprofil überwiegen breite Wald- Wiesen- und Weinbergwege. Schmale Pfade sind eher die Ausnahme. Mehrere stramme Anstiege erfordern dabei eine gewisse Fitness und Kondition. An der Beschilderung gibt es wenig zu beanstanden. Lediglich in den Rebengärten vor Pölich ist die Wegführung nicht eindeutig erkennbar und sollte überarbeitet werden. Der Februar ist sicherlich nicht die beste Jahreszeit um diesen Moselsteig-Seitensprung zu durchwandern. Zudem haben Wildschweinrotten die Wege auf dem Huxlayplateau regelrecht umgepflügt. Auch die eine oder andere Ruhebank mehr entlang der Wegstrecke würde die Attraktivität der Rundtour mehren.
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