Aus dem Nettetal mit Waldpfaden hinauf zum Hochsimmerturm
Wichtige Hinweise:
Die nachfolgend beschriebene Route ist in großen Teilabschnitten unbeschildert. Die zu begehenden Waldpfade können stellenweise zugewachsen sein. Deshalb werden in der Kategorie Schwierigkeit vier von fünf möglichen Balken für erforderlich gehalten. Wer die Route nachwandern möchte, sollte sich der kostenlos downloadbaren GPX-Datei von Profirouten bedienen. Das bloße Mitführen einer Wanderkarte im Maßstab 1:25.000 wird nicht für ausreichend erachtet.
Wie der Bezeichnung zu entnehmen ist, besteht das Streckenprofil der Pfadigen Nettetalrunde am Osteifelweg in übergroßen Teilabschnitten aus schmalen, erdigen Waldpfaden. Breite Forst- und Wiesenwege werden ebenfalls beschritten. Asphaltiertes Geläuf ist überaus selten und eigentlich nur innerhalb der Bebauung von Mayen und St. Johann anzutreffen. Neben dem attraktiven Routenprofil gefallen die herrlichen Weitsichten über die Osteifel und die Tiefblicke ins windungsreiche Nettetal von Hochlayhütte und Silbersandblick. Ein besonderes Schmankerl ist natürlich die Besteigung des Hochsimmerturmes. Wer ein Wanderabenteuer der besonderen Art erleben möchte und bereit ist in kurzen Teilabschnitten zugewachsene und somit nicht immer leicht zu durchwandernde Pfade zu begehen, der sollte die Pfadige Nettetalrunde am Osteifelweg erwandern. Hart gesottene Pfadwanderer werden von der Routenführung begeistert sein. Aber GPX-Track und lange Wanderhose nicht vergessen!!!
Aus dem Eiterbachtal steigt die Nettetalrunde mit dem Traumpfad Föstersteig zum Luisenplatz hinauf
Die Tour beginnt auf dem großen Parkplatz am Nettetalstadion in Mayen. Hier steht kostenloser Parkraum in ausreichender Zahl zur Verfügung. Sogleich geht es auf einem schmalen Waldpfad windungsreich zum Heckenberg hinauf. Hier erwartet den Wanderer ein herrlicher Ausblick auf die Stadt Mayen mit der das Stadtbild prägenden Genovevaburg. Danach geht es in halber Hanglage unterhalb des Mayener Wohngebietes Knüppchen nahezu ebenen Fußes und zuletzt leicht abfallend in das Eiterbachtal hinein. Der Eiterbach wird überschritten, um jenseits des Gewässers auf einem erdigen Waldpfad in den Hang hinein zu steigen. Beim Einstieg folgt man einem nach links weisenden Wegweiser mit der Aufschrift "Fußpfad zum Luisenplatz". Stetig bergan wandernd treffen die Wanderer auf die von links einmündende Routenführung des Traumpfades Förstersteig, die uns bis hinauf zum Luisenplatz begleiten wird. Von der dort anzutreffenden Luisenplatzhütte und der daneben stehenden Ruhebank erfreuen wir uns bei kurzer Trinkpause an einem schönen Ausblick auf die Stadt Mayen. Auch ein Teil des weitläufigen Grubenfelds und das halbe Maifeld sind von hier aus gut einzusehen.
Vom Altener Tempelchen fällt die Blick auf Mayen und auf die Basaltbrüche jenseits des Nettetales
Wir verlassen den Luisenplatz und folgen der Beschilderung des Förstersteiges zum nächsten Aussichtspunkt, dem Altener Tempelchen. Erneut erfreuen sich die Wanderer an einem herrlichen Blick auf Mayen und auf die mächtigen Basaltbrüche jenseits des Nettetales. Ausgehend vom Altener Tempelchen verlassen wir die Routenführung des Traumpfades und folgen sanft rechts abzweigend Serpentinenpfaden, die ins Nettetal hinein fallen. Die Wanderer treffen in halber Hanglage auf einen breiten Forstweg, dem nach links schwenkend zu folgen ist. Und jetzt aufgepasst!! Scharf rechts abzweigend vom breiten Forstweg geht es weiter talwärts! Der nun folgende Teilabschnitt wird offensichtlich nicht gepflegt, erwies sich bei unserer Begehung als ziemlich zugewachsen aber durchaus noch begehbar. In mehreren Windungen wandern wir bergab ins Nettetal. Im Talgrund wird die Nette überschritten, um danach das Mayener Freizeitgelände zu durchwandern. Mittels einer rustikalen Holzbrücke geht es erneut über die Nette hinweg und dahinter etwas versteckt und stark ansteigend in den bewaldeten Hang.
Von der Hochlayhütte am Aussichtspunkt Nettetalblick fällt der Blick ins windungsreiche Tal der Nette
Auch in diesem Teilabschnitt bestimmen erdige Waldpfade das Streckenprofil. Kleine, von den Berghängen herab fließende und der Nette zustrebende Gewässer werden mit Holzstegen gequert. Wir überschreiten erneut einen breiten Forstweg und folgen dann dem mit blauen Punkten markierten und in den Hang steigenden Pfad. Bald darauf treffen die Wanderer erneut auf die Beschilderung des Traumpfades Förstersteig, der wir jetzt bis hinauf zum Fünfkantstein folgen werden. Der Fünfkantstein bezeichnet das Aufeinandertreffen von fünf Waldgemarkungen im Mayener Vorderwald. Eine dort anzutreffende Schutzhütte nutzen wir zu einer ausgiebigen Wanderrast, um dann mit breiten Forstwegen und schmalen Waldpfaden zur Hochlayhütte weiter zu wandern. Von der rustikalen Schutzhütte eröffnet sich ein traumhafter Nettetalblick ins windungsreiche Flusstal und auf Schloss Bürresheim. Auch auf diesem herausragende Felsensporn wird kurz Rast gehalten, bevor wir talwärts wandern und schließlich die Nette zum dritten Mal queren, diesmal über eine uralte Steinbrücke.
Vom Aussichtpunkt Silbersandblick schweift der Blick ins Nettetal und auf die ehemalige Bleierzgrube
Im Nettetal führt die Route ein kurzes Stück bis zur Hammesmühle an der L83 entlang. Nach Querung der Landstraße steigen wir in Höhe des bewirtschafteten ehemaligen Mühlengemäuers mit der Beschilderung des Osteifelweges in den bewaldeten Hang. Kurz darauf treffen die Wanderer auf einen geteerten Wirtschaftsweg, der nach St. Johann hinauf führt. Ihm ist rechtsschwenkend zu folgen, um wenig später die Wegezeichen des Osteifelweges zu beachtend und nach links in den Buchenforst zu marschieren. In stetigem Wechsel werden auf dem Osteifelweg jetzt breite Forstwege und schmale Waldpfade beschritten. Es geht durch lichte Waldparzellen und an sommerlichen Waldsäumen entlang hinauf zum Aussichtspunkt Silbersandblick. Von einer hölzernen Plattform fällt der Blick auf die Abraumreste der ehemaligen Erzgrube Silbersand, die am gegenüber liegenden Nettufer zu sehen sind. 250 Arbeiter fanden im Jahre 1850 in der Grube ihren Broterwerb. Gefördert wurde Bleiglanz, Zinkblende, reines Kupfer und etwas Silber. Infolge des mäßigen Ertrages wurde der Betrieb 1890 eingestellt und das Bergwerk 1914 geschlossen.
Der siebzehn Meter hohe Hochsimmerturm ermöglicht herrliche Weitblicke über die hügelige Osteifel
Am Silbersandblick erwischt uns ein kurzer, aber heftiger Gewitterregen, dem wir in einem schnellen Marsch hinauf zum nahe gelegenen Hochsimmerturm zu entfliehen suchen. Leider verhinder der heftige Regenguss eine Turmbesteigung mit entsprechenden herrlichen Fotos auf Ettringen und über die Osteifel hinweg. Der rund 17 Meter hohe Aussichtsturm wurde in den Jahren 1909 - 1911 auf der 583 Meter hohen Ostkuppe des Hochsimmers von der Ortsgruppe Mayen des Eifelvereins errichtet. Heute befindet sich das unter Denkmalschutz stehende Gemäuer im Eigentum der Ortsgemeinde Ettringen. Vom Hochsimmerturm geht es bergab nach St. Johann. Die Ortschaft wird durchmessen, um danach wieder schmalen Pfaden zurück nach Mayen, dem Start- und Zielpunkt der Tour zu folgen. Dabei werden die Eifelbahnlinie, die Nette und das imposante Mayener Bahnviadukt über- bzw. unterschritten. Auf dem Parkplatz am Nettetalstadion endet die abenteuerliche Pfadige Nettetalrunde am Osteifelweg.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die neunzehn Kilometer lange Pfadige Nettetalrunde am Osteifelweg begeistert jeden Wanderer mit ihrer ungewöhnlichen Streckenführung. Erdige Waldpfade prägen die Rundwanderung in ganz besonderem Maße. Hinzu gesellen sich herrliche Weitblicke auf die Stadt Mayen und in die hügelige Osteifel. Auch die Tiefblicke ins windungsreiche Nettetal vom Altener Tempelchen, vom Nettetal- und Silbersandblick erweisen sich als außerordentlich bemerkenswert. Absolutes Highlight der Rundwanderung ist natürlich die Besteigung des Hochsimmerturmes, die uns wegen des heftigen Regengusses leider verwehrt geblieben ist. Wer sich nicht scheut abseits gelegene, manchmal etwas zugewachsene und ungepflegte Pfade zu begehen, der ordnet die Pfadige Nettetalrunde, so wie das Team von Profirouten, im Premiumsegment ein. Die Vergabe vier von fünf möglichen Sternen in den Kategorien Landschaft und Erlebnis scheint anhand der vorstehenden Beschreibung durchaus angemessen zu sein. Rast- und Ruhemöglichkeiten entlang der Strecke sind in ausreichendem Maße vorhanden.